100 Jahre SC Uckerath
Eine abwechslungsreiche Vereinsgesghichte

Aktive, inaktive und ehemalige Spieler des SCU feierten an ihrem Sportheim auf die Minute genau die Gründung des Vereins. | Foto: Foto Heimermann
  • Aktive, inaktive und ehemalige Spieler des SCU feierten an ihrem Sportheim auf die Minute genau die Gründung des Vereins.
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Uckerath. Viele aktive, inaktive und ehemalige Spieler vom Sportclub Uckerath (SCU) waren in die Bubi-Gilgen-Arena gekommen, um um Punkt 19.22 Uhr gemeinsam auf die Vereinsgründung vom 10. August 1922 anzustoßen. Damals vor 100 Jahren hatten 30 junge Männer den Turn- und Spielverein 1922 Uckerath gegründet. In der Liste der Gründungsmitglieder ist die Familie Stricker viermal vertreten, ein Nachkomme ist der heutige sportliche Leiter Franz Stricker. Aktuell zählt der SCU 660 Mitglieder (408 Fußball, 200 Tennis, 35 Rennrad sowie 16 Einrad) und ist damit der viertgrößte Sportverein in Hennef. Mit 90 Jahren ist der ehemalige Spieler, Obmann und Trainer Robert Anders ältestes Mitglied und seit 72 Jahren im Verein. Er kann einige Anekdötchen erzählen: So stellte er zu Auswärtsspielen seinen Fiat 500 zur Verfügung, in dem dann sechs Mann Platz nahmen - zwei vorne, vier standen hinten bei geöffnetem Schiebedach.

Präsident Dr. Freerk Baumann blickte bei der kleinen Geburtstagsfeier auf die Vergangenheit des Drei-Sparten-Vereins (Fußbal, Tennis, Radsport) zurück und wusste zu berichten, dass die Besatzungssoldaten aus dem Fußballmutterland England nach dem Ersten Weltkrieg den Fußball nach Uckerath brachten und damit die Jungen begeisterten. Der erste Fußballplatz auf der ehemaligen Kiesgrube am Steimel (heutige Tennisanlage) wurde in Eigenleistung erstellt und 1924 eröffnet. Als „Sportclub Uckerath 1922 e.V.“ wurde der Fußball nach Kriegsende schon 1947 neu aktiviert. Mit Sponsoren entstand neben dem alten ein neuer Platz, der 1951 vom DFB-Präsidenten eröffnet wurde. Bis 1997 war er die Heimat des SC Uckerath. Einige Highlights fanden dort statt, so trat 1972 Bundesligist Fortuna Düsseldorf anlässlich des 50. Vereinsjubiläums gegen den SCU an und 1979 gastierte die Uwe Seeler-Traditionsmannschaft, unter anderem mit Overath, Haller, Emmerich und Eckel. Die heutige moderne Bubi-Gilgen-Arena auf dem Kantelberg ist seit 1997 die neue Heimat des SCU-Fußballs, wo auch die sportlich erfolgreichste Zeit der Fußballer in der Landesliga (2007-2011) stattfand. Seit dem Abstieg 2011 spielt die 1. Mannschaft in der Bezirksliga und beendete die Saison auf dem dritten Platz. Viele Uckerather erinnern sich noch an das Pokalspiel 2001: Der SC Uckerath besiegte Fortuna Köln mit 1:0.Steffen Schwarz, Leiter der Fußballabteilung, ist stolz auf die Jugendarbeit in 13 Jugendmannschaften, wo in diesem Jahr die U15 den Kreispokal holte. Eine Damenmannschaft spielte von 2014 bis 2017 in der Bezirksliga, heute suchen 15 fußballbegeisterte Damen einen Trainer, um wieder mit einer Damen-Elf anzutreten. Mit fünf eigenen Schiedsrichtern ist der SCU ebenfalls gut aufgestellt. Die eigene Vereinshymne „SCU nur du“, die Michael Morgan 2007 schrieb, ertönt bei jedem Heimspiel. Im eigenen TV-Kanal werden die SCU-Spiele der beiden Seniorenmannschaften übertragen. Auch das soziale Engagement ist dem Verein wichtig. So spendete er für einen von der Flut betroffenen Verein in Bad Münstereifel und übergab für einen Hilfstransport in die Ukraine Trikotsätze und Bälle.

Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf führten dazu, dass am 24. Februar 1986 die Tennisabteilung von 65 Tennisinteressierten gegründet wurde, die schon 1988 die eigene Platzanlage auf dem Steimel mit drei Spielfeldern in Betrieb nahm und ein Jahr später ihre höchste Mitgliederzahl mit 250 Tennissportlern erreichte, 50 standen auf der Warteliste. Aktuell zählt die von Volker Müller geleitete Abteilung 200 Mitglieder, darunter 50 Jugendliche. Als Clubhaus nutzt man das 1996 aufgestellte Blockhaus.

Die internationalen Erfolge der Uckeratherinnen Julia Doktorczyk und Darja Schlote im Einrad führten 2009 zur Gründung der Einrad-Abteilung im SCU, um den beiden Mädels eine Trainingsmöglichkeit zu geben. Abteilungsleiterin Sabine Schlote betrachtet das Einradfahren heute als Freizeitsport. Mario Gaffke suchte nach Beendigung seiner Fußballkariere beim SCU eine neue Betätigung und gründete 2019 die Zweiradabteilung der Rennradfahrer. Beide Abteilungen bilden seit 2020 den SCU-Radsport. Zum Jubiläum richteten sie erfolgreich die erste Radtourenfahrt (RTF) „Mauer von Uckerath“ aus, an der 413 Radfahrer teilnahmen.

Zum Schluss hatte Präsident Dr. Baumann noch eine Wette parat. Er wettet: „Ich werde es nicht schaffen, dass 100 Männer aus dem Uckerather Umfeld bis 31. März 2023 zur ersten urologischen Vorsorgeuntersuchung gehen“. Sollte er verlieren, werde er 1.000 Euro für lokale soziale Zwecke spenden und freut sich über weitere Sponsorenspenden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Heimermann aus Hennef

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