Happy Birthday Streetwork
Das Wichtigste ist, die Jugendlichen Ernst zu nehmen

Die Hennefer Streetworker Katrin Piel, Nina Bürvenich und Sven Riedel. Im Hintergrund das Generationenhaus, in dem das Büro untergebracht ist | Foto: Yasari
  • Die Hennefer Streetworker Katrin Piel, Nina Bürvenich und Sven Riedel. Im Hintergrund das Generationenhaus, in dem das Büro untergebracht ist
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Hennef - Am Freitag, 7. Juli, feiern die Hennefer Streetworker ihr
zehnjähriges Bestehen. Um 15 Uhr wird es einen Empfang in der
Anlaufstelle im Generationenhaus Humperdinckstraße geben und um 17.17
Uhr geht es gleich ungezwungen weiter mit einer großen Feier im
Jugendpark. 2006 setzten sich Mitarbeiter der
Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft (CJG) Sankt Ansgar und vom Amt für
Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hennef zusammen, um gemeinsam ein
Konzept zu entwickeln. 2007 gingen dann schon die ersten Streetworker
los, um mit Jugendlichen im öffentlichen Raum ins Gespräch zu
kommen. „Es ist großartig, dass wir heute eine feste Größe in der
Stadt sind", sagt Teamleiterin Nina Bürvenich.

Nina Bürvenich leitet seit der Geburtsstunde das Projekt für die CJG
Sankt Ansgar. Dank des großen Engagements der Streetworker haben sie
einen hohen Bekanntheitsgrad bei Jugendlichen und Erwachsenen und es
ist ihr Verdienst, dass sich der Blick auf Jugendliche positiv
verändert habe, betont die Sozialarbeiterin.

Das Angebot richtet sich an Zwölf- bis 18-Jährige, erklärt
Sozialpädagogin Katrin Piel, die seit 2008 als Streetworkerin in
Hennef arbeitet. „Wir fragen natürlich nicht nach dem Alter, jeder
kann sich mit seinen Belangen an uns richten, auch Erwachsene, die
sich ebenfalls manchmal besorgt an uns wenden", sagt Piel.

„Wir möchten unabhängige erwachsene Ansprechpartner sein", sagt
Sozialarbeiter Sven Riedel, der seit fünf Jahren das Team
unterstützt. Besonders wichtig ist ihnen zu betonen, dass sie nicht
die Polizei oder das Ordnungsamt seien. Sie füllen manchmal die Rolle
des großen Bruders oder der Schwester aus oder sind ganz oft einfach
nur der Kummerkasten bei Themen, die das Leben junger Leute bewegen.

In den letzten Jahren sei der Kontakt viel intensiver geworden, weil
sie das ganze Umfeld besser kennenlernen konnten, berichtet Katrin
Piel. Jedes Jahr stellen die Streetworker sich und ihre Arbeit den
siebten Jahrgängen aller weiterführenden Schulen vor. Auf allen
großen Veranstaltungen in der Stadt, zuletzt beim RockPopFestival,
sind sie mit ihrem eigenen Stand präsent und gut erkennbar anhand
ihrer grünen T-Shirts, auf denen ihr Logo steht. Bei ihren täglichen
Runden durch die Stadt legen sie Wert darauf, normal gekleidet zu
sein. „Was mich immer wieder positiv überrascht ist, dass
Jugendliche den Kontakt auch zulassen", sagt Riedel. „Wir bieten
Hilfe an, motivieren sie und geben Ideen und Tipps", berichtet der
Sozialpädagoge. Manchmal helfe es auch, wenn sie sich einfach mal bei
Streetworkern aussprechen können, sagt er. Wichtig für die
Vertrauensbildung sei hier, dass nichts gegen den Willen der
Jugendlichen geschehe. Familie, Freunde und Schule seien die Top
Drei-Themen für junge Leute. Für die eigene Statistik werden
Gespräche und Kontakte dokumentiert, aber strikt anonymisiert, denn
das sei den Jugendlichen ebenfalls ausgesprochen wichtig, betont Piel.

Freitags machen Katrin Piel und Sven Riedel eine Außenrunde in die
Dörfer, sonst sind unter anderem der Bahnhof, der Marktplatz, die
Siegtreppe und Spielplätze beliebte Begegnungsorte für junge Leute.
Orte, von denen sie oft aufgrund von Vorverurteilung zu Unrecht
vertrieben werden. „Jugendliche sind Teil des öffentlichen Raumes
und haben ein Recht sich darin aufzuhalten", stellen die
Jugendarbeiter mit Nachdruck klar. Selbstverständlich würden sie
Jugendliche auch auf Fehlverhalten hinweisen, wenn denn ein solches
vorliege. Und auch die Hinweise von Anwohnern nähmen sie durchaus
ernst.

Gemeinsam mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie, dem Jugendpark,
dem Jugendhaus und den Schulen rufen Nina Bürvenich und ihr Team
immer wieder neue Projekte ins Leben. „Wir freuen uns auf ein
Projekt zur Alkoholprävention, für das wir ein Konzept geschrieben
haben und es mit Unterstützung des LVR Ende des Jahres Schulen
anbieten werden", berichten die Sozialpädagogen.

Die nächste große Veranstaltung ist die Geburtstagsfeier am Freitag,
7. Juli. Ein schöner Anlass, zehn Jahre Streetwork in Hennef
angemessen zu feiern. „Die Streetworker sind ein Riesengewinn für
die Stadt Hennef und ich glaube, dass sie zur Lebensqualität in
dieser schönen Stadt beitragen", sagt Horst Peters, Leiter der CJG
Jugendhilfezentrums Sankt Ansgar.

„Wir haben sehr viel Spaß und Freude an der Arbeit, sind
kommunikationsfreudig und hoffen, dass es auch in Zukunft so gut und
lebhaft wie bisher weitergeht", sagen Piel, Riedel und Bürvenich und
laden alle herzlich zum Mitfeiern ein.

Streetwork ist ein Kooperationsprojekt des CJG Jungendhilfezentrums
Sankt Ansgar und der Stadt Hennef. Antreffen kann man die beiden
Streetworker Sven Riedel und Katrin Piel unterwegs auf Hennefer
Straßen und Plätzen. Seit 2013 gibt es gut erreichbar hinter dem
Bahnhof im Generationenhaus in der Humperdinckstraße auch eine feste
Anlaufstelle, die montags von 16 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis
12 Uhr besetzt ist. Per E-Mail sind sie erreichbar unter
streetworker-hennef@web.de, unter 02242-9380984 oder 0176-10083425
auch telefonisch . Und selbstverständlich kann man sie auch bei
Facebook unter www.facebook.com/Streetworker.Hennef finden.

 

- Aysegül Yasari

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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