Legionellen in Frechener Sporthallen
Sportler tappten im Dunkeln

Legionellen im Trinkwasser können schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Immer wieder gibt es Todesfälle. Die Erreger gedeihen in warmem Süßwasser und werden über Wasserleitungen übertragen. Im Wasserdampf, zum Beispiel unter der Dusche, können sich Legionellen zu Hunderten tummeln und beim Einatmen gefährlich werden. | Foto: pixabay
  • Legionellen im Trinkwasser können schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Immer wieder gibt es Todesfälle. Die Erreger gedeihen in warmem Süßwasser und werden über Wasserleitungen übertragen. Im Wasserdampf, zum Beispiel unter der Dusche, können sich Legionellen zu Hunderten tummeln und beim Einatmen gefährlich werden.
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Frechen - Die Turnerschaft Frechen stellt klar, dass sie über den
Legionellenbefall an drei Standorten im Frechener Stadtgebiet nicht
informiert wurde. Die Sportler sind verärgert, die
TS-Geschäftsführerin Kerstin Hofmann nennt das Verhalten der Stadt
„verantwortungslos“.

In der vergangenen Woche informierten wir unsere Leser auf
www.wochenende-online.de über die Sperrungen der Dusch- und
Waschanlagen in den Sporthallen Herbertskaul, Edith-Stein-Schule und
Mauritiusschule. An allen drei Standorten wurde eine erhöhte
Legionellenkonzentration festgestellt.

Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche
Krankheitsbilder verursachen. Sie vermehren sich am besten bei
Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius. In unserem
Online-Artikel, der am Mittwoch, 12. Juni, auch in der Printausgabe
erschien, schreiben wir, dass Vereine und Schulen bereits am 20. Mai
per Mail von der Stadt über die Sperrungen informiert wurden.

Nach Aussage der Turnerschaft (TS) Frechen wurde dabei aber nicht der
Grund für die Sperrung genannt. „Wir wurden nicht zeitnah über den
Legionellenbefall informiert. In der Mail vom 20. Mai wurde lediglich
von technischen Störungen gesprochen“, sagt Kerstin Hofmann,
Geschäftsführerin der TS. Nachdem ihr - Ende Mai - die ersten
Gerüchte über einen eventuellen Legionellenbefall zu Ohren gekommen
waren, habe sie wiederholt bei der Stadt, telefonisch und schriftlich,
um Information gebeten.

Kerstin Hofmann: „Noch am Dienstag (4. Juni) wurde mir durch das
Sportamt mitgeteilt, dass sie keine Kenntnisse bezüglich Legionellen
in den Sportstätten, haben.“ In einer E-Mail von Montag, 3. Juni,
an zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung schreibt die
TS-Geschäftsführerin: „Es gibt weder eine Entwarnung, noch eine
Zustimmung. Wenn es sich tatsächlich um Legionellenbefall handelt,
ist das ziemlich verantwortungslos. Auf den Hinweisschildern stehen
keine Informationen, dass es sich hier um einen Legionellenbefall
handelt. Ich weiß von Sportlern, die trotzdem geduscht haben, da die
Duschen ja funktionieren. Was ist mit den Toilettenräumen? Kann man
sich da gefahrlos die Hände waschen? Die Eltern und Sportler erwarten
von uns eine Erklärung. Und sie sind mit Recht erbost, dass hier die
Information so gar nicht klappt.“

Simon Schall, Pressesprecher der Kreisverwaltung, kann kein
Fehlverhalten seitens der Stadt feststellen: „Der Kreis macht seinen
Kommunen keine Vorgaben zu deren Öffentlichkeitsarbeit und hat nur
die Aufsicht im Sinne der Prüfung von Grenzwerten. Damit ist der
Informationspflicht nachgekommen, wenn die gesperrten Bereiche für
die Öffentlichkeit als solche zu erkennen und unzugänglich sind.“

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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