Nachruf
Priester, Missionar und Philosoph

Pater Wolfgang Vogt feierte 2015 in Bergheim sein 50-jähriges Priesterjubiläum. 43 Jahre lang war der Geistliche Missionar in Papua-Neuguinea, rechts der Bergheimer und Mechernicher Pfarrer und seinerzeitige Eifeldekan Erik Pühringer.  | Foto: Johannes Klinkhammer/pp/Agentur ProfiPress
  • Pater Wolfgang Vogt feierte 2015 in Bergheim sein 50-jähriges Priesterjubiläum. 43 Jahre lang war der Geistliche Missionar in Papua-Neuguinea, rechts der Bergheimer und Mechernicher Pfarrer und seinerzeitige Eifeldekan Erik Pühringer.
  • Foto: Johannes Klinkhammer/pp/Agentur ProfiPress

Kreis Euskirchen (lk). Im Alter von 88 Jahren ist der aus Bergheim stammende Hiltruper Missionspater Professor Dr. Wolfgang Vogt gestorben. Er wurde auf dem Klosterfriedhof in Münster-Hiltrup beigesetzt. Bis 2009 hatte er in der Mission gewirkt, vor allem in Papua-Neuguinea.

Im April 2015 hatte Vogt mit der Dorfgemeinschaft Bergheim sein goldenes Priesterjubiläum gefeiert. In der ehemaligen Dorfschule, die gleichzeitig auch Kapelle von Bergheim ist, hatte er einst die Schulbank gedrückt. Seine Mutter verbrachte mit ihrem Söhnchen Wolfgang die Kriegsjahre 1943 und 1944 bei den Schwiegereltern in der Eifel. Geboren wurde Vogt in Mülheim/Ruhr.

Nach seinem Abitur am St.-Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel trat Wolfgang Vogt 1960 in das Noviziat der „Hiltruper Missionare“ M.S.C., den „Herz-Jesu-Missionaren“, ein.

Weitere fünf Jahre später, im Mai 1965, feierte er seine Primiz im Saal der alten Dorfschule in Bergheim. 50 Jahre später beging er dort auch sein 50-jähriges Priesterjubiläum. „Ich war sehr nervös. Aus dem Studium der Theologie und Philosophie zuvor jetzt raus in die Öffentlichkeit“, erinnerte sich der Jubilar an seine Primiz.

Auf die Missionsarbeit in der Südsee bereite sich Vogt seinerzeit in Sydney durch das Studium des englischen Schulrechts und australischer Erziehungswissenschaften vor, es folgten Promotion und Habilitation in Politik- und Erziehungswissenschaften. Als er im Bistum Rabaul anfing, begannen auch die Unabhängigkeitsbestrebungen des Inselstaates, der seit 1975 eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth ist.

Die Seelsorgearbeit und der Kontakt zu den Menschen waren ihm immer besonders wichtig. Geschätzt wurde auch sein pädagogisches Talent. Neben der Betreuung der Pfarreien war er Religions- und Sozialwissenschaftslehrer an staatlichen Schulen, lange auch Dozent an der kirchlichen Hochschule der Inselhauptstadt, ab 1987 hatte er eine Professur für Philosophie und Religionswissenschaft im Priesterseminar des 12.000-Enwohner-Hauptstädtchens.

Am 14.September 1994 kam die Zäsur. „Ein Vulkanausbruch nach einem Erdbeben. Halb Rabaul wurde zerstört. Die Vulkanausbrüche halten bis heute an, die Erde kommt nicht zur Ruhe“, so Pater Wolfgang 2015 in Bergheim. Das Naturereignis habe ihn beeindruckt, das Leid, das es auch über seine Missionsgemeinden brachte, wohl auch geprägt.

„Seine gesamte Bildungs- und Erziehungsarbeit war geprägt von dem Bemühen, die jungen Menschen zu mündigen Christen zu erziehen in einer sich rasant wandelnden Umwelt“, schreibt sein Superior Klaus Gräve in einem Nachruf. 2005 wurde Vogt wegen eines Krebsleidens behandelt.

„Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er 2009 nach Deutschland zurück. Pater Vogt lebte in der Hiltruper Gemeinschaft und übernahm liturgische Dienste, solange es ging. In letzter Zeit verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Am 20. Dezember fand man ihn friedlich eingeschlafen in seinem Bett“, so Pater Gräve weiter

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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