Stunde der Wintervögel
Milder Winter lockt weniger Vögel in Gärten

Sowohl im Kreis Euskirchen als auch bundesweit auf Platz 1: der Haussperling.  | Foto: Günter Lessenich
  • Sowohl im Kreis Euskirchen als auch bundesweit auf Platz 1: der Haussperling.
  • Foto: Günter Lessenich

„Aufgrund des milden Winters steuerten weniger Vogelarten die Futterhäuser an, da sie in der freien Natur derzeit genügend Nahrung finden“, teilt der NABU Euskirchen mit. Die Endergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ stehen fest.

Kreis Euskirchen (lk). Der Spatz bleibt der strahlende Sieger im Kreis Euskirchen. Knapp 400 Naturfreunde zählten den Haussperling an den drei Aktionstagen 2477 mal und meldeten die Ergebnisse an den NABU. Auf Platz 2 flog die Kohlmeise mit 1286 Zählungen und auf Platz 3 die Blaumeise mit 1251 Zählungen. Insgesamt wurden 69 Vogelarten registriert.

Nach der abschließenden Auswertung der gemeldeten Ergebnisse wurden von 99.000 Menschen bundesweit 2,3 Millionen Vögel in diesem Jahr gesichtet. Die Ergebnisse bieten Vergleichsmöglichkeiten mit den Vorjahren und zwischen den Arten. In knapp 68.000 Gärten wurden Vögel gesichtet und gemeldet.

Günter Lessenich Internet-Redakteur und Ornithologe im NABU Euskirchen, weist auch auf den milden Winter hin, auffällig sei in diesem Jahr, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa kaum nach Deutschland gezogen sind. Dazu zählt zum Beispiel der Bergfink, (15 Sichtungen im Kreis Euskirchen) der sich regelmäßig im Winter als Gast unter die heimischen Finken mischt. Der Seidenschwanz wurde dieses Jahr bei der Vogelzählung nicht gesichtet.

Aus den Wäldern kamen einige Arten auch seltener an die Futterstellen. Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher gesichtet. (2022: 520 Vögel / 2023: 142 Vögel).

Ein Grund dafür dürfte dabei das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.

Während sich der Haussperling üblicherweise in der Nähe von Städten und Dörfern aufhält, ist der kleinere Feldsperling eher auf Feldern und an Waldrändern zuhause. „Damit ist er deutlicher vom Nahrungsangebot in unserer Agrarlandschaft abhängig, in direkter Konkurrenz am Futterhaus wird er von seinem Namensvetter verdrängt. Leider wird der Feldsperling bei der Vogelzählung vermutlich mit dem Haussperling verwechselt, denn er kommt bei der Aktion in den Ergebniskarten im Kreis Euskirchen (556mal vor) So oft ist dieser kleinere Verwandter des etwas kräftigeren Haussperlings im Kreis nicht zu beobachten“, teilt der NABU mit.

Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.