Stunde der Gartenvögel
Im Kreis wurde weniger gezählt

Pünktlich zur „Stunde der Gartenvögel“ ist die Nachtigall aus ihrem Winterquartier nach Deutschland zurückgekehrt.   | Foto: NABU
  • Pünktlich zur „Stunde der Gartenvögel“ ist die Nachtigall aus ihrem Winterquartier nach Deutschland zurückgekehrt.
  • Foto: NABU

Vögel zählen scheint für viele Menschen im Kreis Euskirchen anscheinend nur dann interessant zu sein, wenn alle anderen Freizeitaktivitiväten aufgrund von Pandemie-Einschränkungen nicht möglich sind: “Im Kreis Euskirchen haben in diesem Jahr leider nur 272 Menschen an der . „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen. Zum Vergleich: 2021 waren es 494 Teilnehmer”, teilt der Naturschutzbund (NABU) Euskirchen mit.

Kreis Euskirchen (lk). Insgesamt wurden dem NABU am zweiten Maiwochenende 1,5 Millionen Vögel gemeldet. Auf Platz eins der Meldungen landet der Haussperling, danach folgen Amsel, Kohlmeise und der Star. Auf Platz fünf bis zehn liegen Blaumeise, Feldsperling, Mauersegler, Elster, Ringeltaube und Mehlschwalbe. Insgesamt haben bundesweit fast 67.000 Menschen an der Zählung teilgenommen und etwa 1,5 Millionen Vögel aus mehr als 44.000 Gärten und Parks gemeldet. “Das entspricht 32,2 Vögel pro Garten oder Park und damit in etwa den Zahlen der Vorjahre”, so der NABU in seiner Pressemitteilung.

Die Teilnehmer der 18. „Stunde der Gartenvögel“ haben dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV bundesweit im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so viele Nachtigall-Sichtungen gemeldet. “Da die Nachtigall zu den wenigen Langstreckenziehern gehört, freut es unsere Ornitholog*innen besonders dass der Bestand anscheinend so deutlich zunimmt. Laut Nationalem Vogelschutzbericht hat sich ihre Anzahl allein zwischen 2004 und 2016 um 26 Prozent erhöht”, erklärt der NABU.

Anders als im vergangenen Jahr seien die Nachtigallen in diesem Frühling etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück gekehrt. Dementsprechend früher hätten auch die Balz- und Brutaktivitäten begonnen. “Junge Nachtigallen-Männchen kehren erst nach den älteren Männchen zurück und sie verpaaren sich nicht gleich im ersten Lebensjahr. Das hat zur Folge, dass Sie während der Brutsaison länger und konstanter singen als die bereits verpaarten Männchen. Man geht davon aus, dass die unverpaarten Männchen bis zu 50 Prozent der Nachtigall-Gesänge produzieren”, erklären die Naturschützer. Die „Stunde der Gartenvögel” sei in diesem Jahr offenbar in die Phase der größten Balzaktivität der Nachtigall gefallen, dies würde die erhöhten Sichtungen erklären.Im Kreis Euskirchen haben in diesem Jahr 272 Menschen an der Zählung teilgenommen. In 205 Gärten wurden 7630 Vögel gezählt und dem NABU gemeldet. Die ersten vier Plätze unterscheiden sich von dem bundesweiten Ergebnis nur auf dem vierten Platz. Dort befindet sich im Kreis Euskirchen die Blaumeise.

Erfreulich oft wurde ein eher untypischer Gartenvogel gemeldet, der Rotmilan. In der Stunde der Gartenvögel 2021 wurde er 43 mal gemeldet und in 2022 gab es 91. Auch der Mauersegler und die Mehlschwalbe wurden deutlich häufiger gemeldet als im Vorjahr. Der Mauersegler wurde mit plus 38 Prozent und die Mehlschwalbe mit plus 27 Prozent gesichtet.

Die nächste „Stunde der Wintervögel“ findet vom 6. bis 8. Januar 2023 statt.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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