Drei Stufen „Dorfgeschichte“
Freitreppe vor Haus Giersberg saniert

Gemeinsam machen sie sich für den Erhalt des Gebäudekomplexes „Haus Giersberg“ als Dorfgemeinschaftshaus für die Bliesheimer stark (v. links): Marc Wietheger, Dr. Frank Bartsch, Annegret Winter, Engelbert Zepp und Frank Jüssen. | Foto: dru
2Bilder
  • Gemeinsam machen sie sich für den Erhalt des Gebäudekomplexes „Haus Giersberg“ als Dorfgemeinschaftshaus für die Bliesheimer stark (v. links): Marc Wietheger, Dr. Frank Bartsch, Annegret Winter, Engelbert Zepp und Frank Jüssen.
  • Foto: dru
  • hochgeladen von Ulf-Stefan Dahmen

Erftstadt Bliesheim - Als „kleine Maßnahme von hohem symbolischen Wert“, beschreibt
Dr. Frank Bartsch, Vorsitzender des Förderkreises für Denkmalschutz
und Denkmalpflege, die Restaurierung der drei Treppenstufen am Eingang
von „Haus Giersberg“ in Bliesheim. Der Gebäudekomplex an der
Frankenstraße liegt mitten im Dorf, ist nicht denkmalgeschützt, aber
doch „ortsbildprägend“, wie es Bartsch nennt. Und weil sich der
Förderkreis mit seiner Gründung im Jahr 2005 nicht zuletzt den Kampf
gegen Leerstand und Verwahrlosung auf die Fahnen geschrieben hat, sehe
es der Vorstand auch als eine der Aufgaben an, sich um dieses Gebäude
zu kümmern.

Etwa 1.400 Euro hat die Sanierung der Stufenanlage durch den
Restaurator Stefan Gloßner gekostet. Im Wesentlichen ging es darum,
das arg ramponierte Geländer zu entrosten und insbesondere die
Balsaltstufen zu sanieren. An der untersten Stufe war ein großes
Stück abgeplatzt, vom Eigentümer des Gebäudes, Wolfgang Haehn,
glücklicherweise aber sichergestellt worden. So konnte es jetzt im
Rahmen der Sanierung wieder eingesetzt werden.

„Schon unsere Großeltern sind über diese Schwellen gegangen“,
sagt Dr. Frank Bartsch und unterstreicht so die Bedeutung des
Gebäudekomplexes für Bliesheim. Die ehemalige Gastwirtschaft ist
aufgrund ihrer charakteristischen Backstein-Klinker-Fassade – der
Klinker stammt aus einer ehemaligen Fabrik in Erftstadt-Kierdorf –
als „ortsbildprägendes Gebäude für den historischen Ortskern von
Bliesheim von besonderer Bedeutung“, sagt Annegret Winter, 2.
Vorsitzende des Förderkreises Denkmalschutz und Denkmalpflege.

Das Gebäude, nach Recherchen des Förderkreises vermutlich Ende des
18. Jahrhunderts als Fachwerkbau errichtet, also nach dem großen
Dorfbrand 1790, erhielt seinen heute noch markanten Ziergiebel erst um
1885. Dieser Giebel weist große stilistische Ähnlichkeiten mit
zeitgleich errichteten Gebäude der damaligen Volksschule.

Ein historisches Foto belegt, dass sich im März 1919, also vor genau
100 Jahren eine britische Besatzungstruppe auf dieser Freitreppe hatte
fotgrafieren lassen. Die Soldaten waren damals im Obergeschoss des
Hauses untergebracht.

Mitgliederversammlung "em Dörp" am 13. März

Im vergangenen Jahr hatten Bliesheimer Bürgerinnen und Bürger den
inzwischen als gemeinnützig anerkannten Verein „em Dörp“
gegründet. Das erklärte Ziel: Das Gebäude erhalten und als
Dorfgemeinschaftshaus nutzbar machen. „Wir wollen die Bliesheimer
mit unserer Sanierungsmaßnahme dabei unterstützen“, sagt Dr. Frank
Bartsch als Vorsitzender des Fördervereins Denkmalschutz und
Denkmalpflege. Mehr als solche „Erhaltungsmaßnahmen“ sind
allerdings derzeit nicht möglich. Der Grund: Der Verein „Em
Dörp“ hat sich bei der Bezirksregierung um Fördergelder für die
Sanierung des gesamten Gebäudes bemüht. Die Entscheidung, ob Gelder
bewilligt werden, ist noch offen. Das aber hat zur Folge, dass derzeit
die bereits begonnenen Arbeiten im Gebäude zunächst einmal
unterbrochen werden mussten.

„Vielleicht wissen wir ja bei unserer Mitgliederversammlung schon
mehr“, hofft Bliesheims Ortsbürgermeister Frank Jüssen. Diese
Mitgliederversammlung findet am Mittwoch, 13. März, im
Dorfgemeinschaftshaus an der Frankenstraße statt. Beginn ist um 19.30
Uhr.

Gemeinsam machen sie sich für den Erhalt des Gebäudekomplexes „Haus Giersberg“ als Dorfgemeinschaftshaus für die Bliesheimer stark (v. links): Marc Wietheger, Dr. Frank Bartsch, Annegret Winter, Engelbert Zepp und Frank Jüssen. | Foto: dru
Dr. Frank Bartsch, Vorsitzender des Förderkreises für Denkmalschutz und Denmalpflege in Erftstadt zeigt die Stelle der Treppenanlage, wo der Restaurator ein abgeplatztes Stück Eifelbasalt wieder „einkleben“ musste.  | Foto: dru
Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.