Spende für die Kita
„Bliesena“ glänzt auch noch nach der Auflösung

Lilo Bastian (2.v.l.) übergab die „Bliesena“-Chorkasse in Höhe von 800 Euro an den Förderverein der Kita St. Lambertus. | Foto: Düster
  • Lilo Bastian (2.v.l.) übergab die „Bliesena“-Chorkasse in Höhe von 800 Euro an den Förderverein der Kita St. Lambertus.
  • Foto: Düster

Erftstadt-Bliesheim (vd). „Corona hat uns den Rest gegeben“, lautet das traurige Resümee von Lilo Bastian. Sie war die letzte Vorsitzende des Frauenchors „Bliesena“, der sich zum Jahresende 2021 nach 37 Jahren auflöste - „sehr schweren Herzens“, wie Bastian betont. Aber es blieb keine wirklich andere Wahl:

„Es fehlte an Nachwuchs, und dann musste das Vereinsleben in der Pandemie auch noch komplett ruhen. Zuletzt blieben uns nur noch 16 Mitglieder, und die kamen natürlich auch in die Jahre. Viele waren über 80. Drei Damen sangen sogar seit der Gründung 1985 bis zur Auflösung mit - die langjährige Vorsitzende ­Renate Niermann, Christiane Schmiedel und Otti Weiler.“

Kleiner Chor, großes Engagement

Zurückblickend stellt Lilo Bastian fest: „Wir waren ein kleiner Chor, aber mit großem Engagement und Zusammenhalt.“ Davon zeugen regelmäßige Treffen, Ausflüge, Probe-Wochenenden und vor allem die Chorreisen – „nach Dresden, Hamburg, London, Prag oder Wien. Dort wurde dann auch gesungen, zum Beispiel in der Frauenkirche oder im Salzburger Dom.“ Auch im Kölner Dom erhob „Bliesena“ seine Stimmen: „1998 zur 750-jährigen Grundsteinlegung und 2008 zum 90-jährigen Bestehen der kfd im Erzbistum Köln.“

Doch zurück zu den Anfängen: Kamen und gingen in den ersten Jahren vier Dirigenten, hielt 1993 eine große Konstante Einzug. „Da übernahm Barbara Bannasch die musikalische Leitung. Sie prägte den Chor maßgeblich bis zum Schluss.“ Mit Stimmbildung und A-capella-Gesang führte sie den Chor in ungeahnte musikalische Höhen. Eines ihrer Markenzeichen? „Ihre Liebe für Friedenslieder, die zu eindrucksvollen ­Eigenkompositionen führten“, muss Lilo Bastian nicht lange überlegen.

Weihnachtskonzert zum emotionalen Abschluss

Selbstverständlich sang der Chor vor allem aber in der Heimat: „Zum Beispiel über 20 Jahre in der Bliesheimer Kirche am 4. Advent – mit dem Männergesangverein Concordia Bliesheim, später auch mit den ‚Limericks‘. Dieses Weihnachtskonzert war immer sehr beliebt – bis zum Schluss“, erklärt die Vorsitzende mit einem melancholischen Blick - denn: „Das war, neben unserem nachgeholten Konzert zu unserem 35-jährigen Bestehen Ende Oktober, am 4. Advent im vergangenen Jahr unser letztes Konzert – zusammen mit einigen verbliebenen Concordia-Sängern, für die das ebenso der letzte Auftritt war. Dieses Konzert war entsprechend ein sehr emotionales, getragen von großer Begeisterung des Publikums - aber eben definitiv unser letztes!“

"Bliesena" glänzt weiter im Dorf

Bleibt noch die Frage nach dem Chornamen, „Bliesena“? „Das war der alte Name für die Erft – Bliesena, die Glänzende.“

Aber auch, wenn der Chor seit bereits fast einem halben Jahr aufgelöst ist, weiß er in Bliesheim weiter zu „glänzen“. Im Rahmen des Sommerfestes des katholischen Kindergartens St. Lambertus spendete Lilo Bastian die Chorkasse dem Förderverein der Kita: „Wir haben einstimmig beschlossen, dass Geld den Kindern zu Gute kommen zu lassen.“ Das freute das gesamte Team des Kindergartens, wie auch schon der Schaukasten vor der Einrichtung, den der Chor der Kita überließ. Und das ist noch nicht alles, denn „Bliesena“ verschenkte auch noch ein „musikalisches Vermächtnis“: „Unser Chor-Klavier haben wir dem Dorfgemeinschaftshaus ‚em Dörp‘ überlassen. Wir hoffen, dass es dort das ein oder andere Mal noch einmal die Menschen zum Singen animiert.“

So bleibt „Bliesena“ auch nach Vereinsauflösung noch lange in „glänzender“ Erinnerung.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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