Dorfarchiv Bliesheim "em Dörp" eröffnet
Alles neu für alte Schätze

Marion Schnübbe (v.l.), Willi Pütz, der Rohmedräjer-Club-IT-Experte Milan Vieth, Pastor Willi Hoffsümmer, der die Räumlichkeiten auch gleich segnete, Bernd Kremer, Ortsbürgermeister Frank Jüssen und Dr. Frank Bartsch hatten zur Eröffnung des Dorfarchivs Bliesheim gut Lachen. | Foto: Düster
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  • Marion Schnübbe (v.l.), Willi Pütz, der Rohmedräjer-Club-IT-Experte Milan Vieth, Pastor Willi Hoffsümmer, der die Räumlichkeiten auch gleich segnete, Bernd Kremer, Ortsbürgermeister Frank Jüssen und Dr. Frank Bartsch hatten zur Eröffnung des Dorfarchivs Bliesheim gut Lachen.
  • Foto: Düster

Erftstadt-Bliesheim (vd). Endlich ist es fertig, nach mehr als zwei Jahren intensiver Umbauarbeiten: das „digitale Dorfarchiv“ des Rohmedräjer-Club Bliesheim. Viele Hände sorgten für komplett neue Wände:

„Als wir das Angebot erhielten, eine der beiden alten Kegelbahnen im heutigen Dorfgemeinschaftshaus ‚em Dörp‘ umbauen und nutzen zu dürfen, haben wir im März 2021 losgelegt“, berichtet Willi „Schang“ Pütz, der Vorsitzende der Rohmedräjer, im Rahmen der offiziellen Eröffnung. Nach einer Bestandsaufnahme erfolgte zunächst eine Aufräum- und Entkernungsaktion. In der Folge wurde alles wieder neu aufgebaut und perfekt hergerichtet: Boden, Wände und Decke. „Türen und Fenster wurden eingebaut und alle Leitungen neu verlegt - für Sanitär, Heizung, Elektro und unsere Technik, damit wir unser digitales Dorfarchiv vollenden konnten“, fasst Pütz zusammen - nicht ohne zu betonen: „Ohne die beträchtliche finanzielle Hilfe eines Bliesheimer Geistlichen und einer Förderung seitens RWE über 5.000 Euro hätten wir gar nicht erst beginnen können. So konnten wir mit 15.000 Euro starten – und uns auf viele ehrenamtliche Helfer und Unternehmer aus Bliesheim verlassen, ohne deren unentgeltliches Engagement es heute kein Dorfarchiv geben würde.“

"Herzstück" sind bald 300.000 Fotos, Filme und Dokumente

Die neuen Räumlichkeiten sind der eine Teil, die Ausstattung der andere. Neben den vier Computer-Arbeitsplätzen, die hier allen Interessierten zur Einsicht des Archiv-Materials zur Verfügung stehen, gibt es auch noch einen Fernseher, der künftig für themenspezifische Präsentationen genutzt werden soll. „Wir waren vor der Pandemie mit unserem Equipment und Internet-Café dankenswerter Weise zu Gast im Pfarrheim. Dann bremste uns, wie alle anderen auch, die Pandemie aus. Nun haben wir endlich ein eigenes Zuhause, zugeschnitten auf unsere Bedürfnisse, um allen Interessierten unser ‚digitales Dorfarchiv‘ näher bringen zu können“, fasst Pütz zusammen. „Herzstück“ des digitalen Dorfarchivs sind und bleiben aber natürlich die alten Schätze, die nun in neuen Räumen begutachtet werden können: Fast 300.000 Fotos, Filme und Dokumente, sortiert nach den ortsansässigen Vereinen wie Schützen, Karnevalisten, Fußballer und Fanfaren oder auch nach Themen, liegen hier digital zur Ansicht bereit.

Alles wurde akribisch mit modernster Technik aufbereitet, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, selbst bei „uralten“ Werken: „Wir haben Dokumente und Aufnahmen noch aus den 1890er Jahren, wie beispielsweise das älteste Protokollbuch der St. Sebastianus Schützen. Hinzu kommen tausende Aufnahmen, auch aus den 1930er Jahren, die durch den Nationalsozialismus geprägt waren. Des Weiteren haben wir das reichhaltige filmische Erbe von Martin Schmitz bereits zu großen Teilen bearbeitet, das nicht nur Bliesheim, sondern auch die Umgebung wie den Liblarer See dokumentiert“, beschreibt Bernd Kremer. Gemeinsam mit Willi Pütz wurden jeweils eigene sowie „eingesammelte“ Werke digitalisiert. Und das Duo will noch mehr. Deshalb bitten die Beiden um Hilfe: „Zum einen benötigen wir Mitstreiter, die uns bei dieser Arbeit helfen möchten. Zum anderen sind wir auf die Hilfe der Bliesheimer, auch der Ehemaligen, angewiesen. Unsere Bitte ist einfach: Teilen Sie mit uns Ihre Bilder, Filme und Dokumente. Sie können auch direkt zu uns ins Dorfarchiv kommen und wir scannen alles direkt vor Ort ein, damit Sie Ihre Schätze nicht aus den Händen geben müssen. Nur, wenn man uns Material bereitstellt, können wir solche alten Schätze digitalisieren und erhalten. Gerade die Flut hat schmerzlich gezeigt, wie wichtig das sein kann“, lautet der Appell des Duos. Ob Fotos und Dokumente zu Festivitäten, Vereinen oder auch privater Natur, vieles kann von Bedeutung sein, „zum Beispiel alte Gebäude im Hintergrund, die längst nicht mehr stehen“, betont Bernd Kremer.

"Großes Kompliment - Wahnsinnsarbeit!"

Zu den faszinierten Gästen der offiziellen Eröffnung zählten auch Marion Schnübbe, die Referentin der Bürgermeisterin, und Stadtarchivar Dr. Frank Bartsch, die die Leistung und das Engagement aller Beteiligten, vor allem aber des emsigen Duos Pütz / Kremer honorierten: „Großes Kompliment, das ist eine Wahnsinnsarbeit. Und viele Exponate haben ja auch eine Gesamt-Erftstädter Perspektive, sind also bei weitem nicht nur für Bliesheimer interessant“, hob Dr. Frank Bartsch hervor.

Das „digitale Dorfarchiv“ soll ab August an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat öffnen. „Spezielle Angebote für Vereine oder zu einem spezifischen Thema sollen das Programm abrunden“, erklären Willi Pütz und Bernd Kremer – alles verbunden mit der Hoffnung, „unser Archiv noch deutlich erweitern zu können!“

Kontakt per Mail an GB_Kremer@dg-email.de oder willi.puetz@dg-email.de sowie unter Telefon 0152/ 29662090.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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