Wohnzimmerkonzert
Nur das Sofa fehlte noch

Nah dran an den Akteuren: Im „Wohnzimmer“ gibt es keine Barriere zwischen Künstlern und Publikum. | Foto: Herkenrath
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  • Nah dran an den Akteuren: Im „Wohnzimmer“ gibt es keine Barriere zwischen Künstlern und Publikum.
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Eitorf. Vor 25 Jahren - genauer gesagt am 17. November 2000 - wurde im damaligen Männer Gesangverein Eitorf eine eigenständige Frauenabteilung gegründet. Da sich der Chor schon immer als Familienverein verstand, war es nur ein logischer Schritt, den Tonumfang um Sopran- und Altstimmen zu erweitern.

Dies führte schließlich 2017 zum endgültigen Zusammenschluss der beiden Abteilungen zum „Eitorfer Gesangverein von 1873“. Von nun an wurden Konzerte gemeinsam bestritten und das Repertoire kontinuierlich angepasst. Das vereinseigene Sängerheim bot jetzt den passenden Rahmen für ein kleines Konzert in familiärer Atmosphäre. Menschen aller Altersgruppen kamen am frühen Sonntagabend zusammen und lauschten den abwechslungsreichen Darbietungen.

Im Wohnzimmer gibt es aber auch keine Barriere zwischen Künstlern und Publikum. Folgerichtig forderte Chorleiter Karsten Rentzsch auch die anwesenden Gäste zum Mitsingen auf. Dabei lüftete er mit einem Augenzwinkern ein kleines Geheimnis: Eigentlich war es gar kein Wohnzimmerkonzert, sondern ein verkapptes Chor-Casting, und alle Anwesenden waren danach qualifiziert, künftig an den Chorproben am Freitagabend teilzunehmen. Die vorab verteilten Textblätter mit je einem Stück von Udo Jürgens und Reinhard Mey waren bereits ein Hinweis auf den nächsten Mitsingabend am 11. Juli um 18 Uhr im Sängerheim. Dann dreht sich alles um die beiden Ausnahmemusiker.

Das Jubiläum der „Frauen im Chor“ nahmen die Sangesbrüder und -schwestern zum Anlass, einen Mann zu ehren, der maßgeblich an der Öffnung des ehemaligen Männerchores beteiligt war. Der im Jahr 2022 verstorbene langjährige Vorsitzende und Ehrenmitglied des Vereins, Horst Welteroth, erhielt posthum die erst im vergangenen Jahr erstmals verliehene Hermann-Betge-Plakette. Stellvertretend für ihren verstorbenen Mann nahm Brigitte Welteroth Urkunde, Plakette und Anstecknadel entgegen. Und passend zum fast familiären Liederabend bezeichnete sie den Eitorfer Gesangverein als „drittes Kind“ ihrer Familie.

Nah dran an den Akteuren: Im „Wohnzimmer“ gibt es keine Barriere zwischen Künstlern und Publikum. | Foto: Herkenrath
1. Vorsitzender Günter Marx (l.) und Matthias Ennenbach (r.) überreichten Brigitte Welteroth (M.) die Auszeichnung. Die Hermann-Betge-Plakette ehrt das Engagement im Bereich Gesang, Kultur und Brauchtum. | Foto: Herkenrath
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Stefan Herkenrath aus Eitorf

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