Migräne - Wenn Kopfschmerzen zur Belastung werden

Die Migräne ist eine organische Erkrankung und nicht etwa ein psychisches oder psychosomatisches Leiden. Obwohl Studien die Theorie von der "Migräne -Persönlichkeit" widerlegt haben wollen, fällt in der täglichen Praxis auf, daß bei Patienten mit einer Migräne die pflichtbewußte Persönlichkeit deutlich überwiegt. Der typische Migränepatient kommt z.B. sehr pünktlich zu einer Verabredung bzw. ist meist schon vor der verabredeten Zeit da. Im Beruf achtet ein Migräne-Patient sehr darauf, daß alles geordnet abläuft, er mag es nicht, wenn gegen Feierabend noch unerledigte Vorgänge herumliegen.

Auffallend ist auch, daß Patienten mit einer Migräne sehr wenige, krankheitsbedingte Fehltage aufweisen.  Hinter der "Migräne-Persönlichkeit" steckt also eine gewisse Zwanghaftigkeit. Etwa 6-8% der männlich Bevölkerung leidet unter einer Migräne, bei Frauen sind es 16-24%. Interessant ist die Feststellung, daß nur 50% der Migräne -Patienten wegen dieser Erk rankung zu Arzt gehen, 30% befinden sich regelmäßig in ärztlicher Behandlung.

Die Migräne tritt nicht einheitlich auf, sondern in den verschiedensten Variationen. Von Bedeutung ist deshalb bei Migräne eine genaue Erhebung der Vorgeschichte. Diese erlaubt nicht nur eine exakte Klassifikation, sondern kann Hinweise auf mögliche organische Ursachen geben und ist dann richtungsweisend für weiterführende Untersuchungen.

Es empfiehlt sich, auch bei Patienten mit Migräne einen standardisierten Fragebogen oder einen Kopfschmerzkalender zu verwenden, um möglichst alle Kriterien zu erfassen. Lokalisation, Dauer und Häufigkeit von Kopfschmerzen sowie Angaben zur Schmerzqualität sind genau zu erfragen. Für die Migränetherapie kann die Kenntnis spezifischer Auslösesituationen oder- mechanismen (z.B. Genuß von Rotwein, Schokolade, Käse) von großem Wert sein. Dazu gehört auch die Frage nach bisherigen erfolglosen Therapieversuchen. 

Die Migräne gehört zur Gruppe der primären Kopfschmerzen. Dieser Begriff bezeichnet Kopfschmerzen, die nicht als Krankheitszeichen auf eine faßbare organische oder psychische Grundkrankheit zurückzuführen sind. Sie gelten als eigenständige Schmerzkrankheiten. 

Bei der Migräne treten in typischer Weise anfallsartige, bevorzugt halbseitige Kopfschmerzen auf, begleitet von Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Darüber hinaus kann es zu Seh- und Nervenstörungen kommen. Fast regelmäßig wird die Schmerzqualität als pulsierend, pochend und hämmernd angegeben

LeserReporter/in:

Tanja Härtlinger aus Brühl

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