Schlosspark Brühl
Teile des englischen Gartens sind gesperrt

Foto: Schlösser Brühl
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Brühl (red). Die Verwaltung des Schlossparks Brühl muss den südwestlichen Teil des Landschaftsgartens aus Gründen der Verkehrssicherheit bis auf Weiteres zu sperren. Grund ist die Häufung von Astbrüchen in diesem Teil des Parks.

Der Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit der letzten Jahre geht auch am Schloss- und Parkensemble nicht spurlos vorüber. Davon sind alle Bereiche betroffen – also sowohl das Broderieparterre als auch der Landschaftsgarten. „Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung zahlreicher Schädlinge, die hier ursprünglich nicht vorkamen“, sagt der gärtnerische Leiter des Brühler Schlossparks Ufuk May. „Diese setzen sowohl den Baumbeständen im englischen Landschaftsgarten als auch unseren Buchsbaumhecken im Broderieparterre massiv zu.“

Die Bäume im Landschaftsgarten sind geschädigt durch Pilze, die sogenannte Nekrosen hervorrufen, das meint das Absterben einzelner oder mehrerer Zellen. Hinzu kommen eine spröde Holzzersetzung, welche die Baumstatik massiv beeinträchtigen und das Risiko von Brüchen erhöhen. Daher müssen die Bäume laut eines aktuellen Baumgutachtens geschnitten werden. Die Gartenverwaltung geht derzeit davon aus, dass die Arbeiten Ende August abgeschlossen werden können. Da Astbrüche unvermittelt eintreten, darf bis dahin dieser Teil des Landschaftsgartens nicht betreten werden. Schon bei kleineren Brüchen können erhebliche Verletzungen eintreten. Die Absperrung dient deshalb unmittelbar der Sicherheit der Gäste im Park.

Stark in Mitleidenschaft gezogen sind auch die Buchsbaumhecken im barocken Broderieparterre. Die Gründe sind vielfältig. Wie auch in anderen Gartenanlagen schädigen z. B. der Buchsbaumzünsler und verschiedene Pilze die Pflanzen. „Als Erste-Hilfe-Maßnahme pflanzen wir hier jährlich zwischen 5.000 und 7.000 neue Pflanzen, um gegenzusteuern und das Broderieparterre zu erhalten,“ erläutert Ufuk May. Doch wie lässt sich die historisch sensible Substanz in Zeiten des Klimawandels und im Einvernehmen mit der Denkmalpflege nachhaltig sichern? Was können wir den Auswirkungen von Trockenheit, Hitze, Hochwasser und Schädlingen entgegensetzen? „Das sind Fragen, deren Beantwortung wir nicht im Alleingang klären können. Um eine historische, herausragende Gartenanlage mit all ihren Komponenten fachgerecht zu erhalten, braucht es fachspezifische Forschung sowie die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Baumschulen, Pflanzenforschungsinstituten, der Denkmalpflege und anderen Experten aus Natur- und Landschaftsschutz. Die Schlossverwaltung ist mit allen Beteiligten im intensiven Austausch.“

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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