Goldjubiläum
Der Senat der Fidele Bröhler * Falkenjäger feiert

Goldmützenträger unter sich: Albert Damaschke, Udo Lattek, Willy Millowitsch und Wilhelm Schmitz.  | Foto: Foto: Fidele Bröhler * Falkenjäger / Archiv
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Fünf Jahrzehnte gelebte Tradition

Seit 50 Jahren ist der Senat der Karnevalsgesellschaft Fidele Bröhler * Falkenjäger eine feste Größe im Brühler Vereinsleben – geprägt von Freundschaft, Engagement und einer tiefen Verbundenheit mit dem lokalen Brauchtum. Was einst als kleine, repräsentative Runde begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer tragenden Säule der Gesellschaft.

Die Anfänge: Ein exklusiver Kreis

Zwei Jahre nach der Gründung der Fidelen Bröhler im Jahr 1973 entstand auf Initiative des damaligen Präsidenten und Vereins-Mitgründers Albert Damaschke der Ehrensenat. Unter der Leitung von Dr. Lothar Theodor Lemper (MdL) formierte sich 1975 eine Runde von 19 honorigen Herren. Zu Beginn lag der Schwerpunkt auf Repräsentation, weniger auf Förderung – ein Ansatz, der sich schon bald änderte. Ende 1977 wurde aus dem Ehrensenat der heutige Senat – mit dem Ziel, nicht nur die Freundschaft zu pflegen, sondern auch die Gesellschaft aktiv zu unterstützen. Die Fidele Bröhler wuchsen, und das neue Falkenjäger Corps benötigte Uniformen. Hier sprang der Senat ein und sorgte dafür, dass die Ausstattung schnell Realität wurde. Am 8. Januar 1978 wurde der spätere EU Kommissar Günter Verheugen zum ersten Senatspräsidenten gewählt, unterstützt von Edmund Merl als Vizepräsident. Der Senat zählte damals 20 Mitglieder – und die Zahl wuchs stetig weiter.

Die legendäre Verleihung der Goldenen Mütze der Fidelen Bröhler war immer ein Herzensprojekt des Senates. Mit den Jahren bildete sich hier ein elitärer Kreis, der der Gesellschaft verbunden war. Angefangen hat es mit der kölschen Ikone Willy Millowitsch, später kamen dann zahlreiche Persönlichkeiten aus Stadtgeschehen, Showbiz, Politik und Sport dazu, darunter Max Schautzer, Harald Juhnke, Dieter Hallervorden, Mike Krüger, Hans-Dietrich Genscher, Wolfgang Overath, Udo Lattek, Rainer Calmund, Peter Stöger und zuletzt Wolfgang Bosbach.

Gemeinschaft und Tradition

Die regelmäßigen Treffen im Gasthof Krayer, Rad- und Weintouren, Familienfeste und Weihnachtsfeiern wurden feste Bestandteile des Senatslebens. Auch Senatsreisen durch Europa gehörten bald zum Programm. Der Senat entwickelte sich zu einem Treffpunkt des Brühler Mittelstands und öffnete sich schon bald auch für Damen: Ellen Thoben-Kreuzberg, Heidi Jungbluth und Waltraud Ecke wurden als erste Frauen in den Senat aufgenommen.

Im Brühler Karneval war der Senat ebenfalls präsent: als Elferrat bei den Sitzungen, mit einem eigenen Wagen beim Närrischen Elias und als Unterstützer der Dreigestirne der Fidelen Bröhler.

Eine tragende Säule der Gesellschaft Der Senat ist längst eine stabile und wichtige Größe im Gefüge der Gesellschaft. Die Senatsgeschichte belegt das traditionelle, karnevalistische, gesellschaftliche und soziale Engagement. Besonders bemerkenswert ist die jährliche Spende in beachtlicher fünfstelliger Höhe, mit der der Senat die Gesellschaft, das Falkenjäger Corps sowie die Jugendarbeit des Vereins unterstützt – ein Beitrag, der die Verbundenheit mit der Gemeinschaft eindrucksvoll unterstreicht.

Persönlichkeiten und Wegbereiter

1983 übergab Günter Verheugen, inzwischen FDP-Generalsekretär, das Präsidentenamt an Edmund Merl. Dieser leitete fast zwei Jahrzehnte lang die Geschicke des Senats und ernannte seinen Vorgänger zum ersten Senatsehrenpräsidenten. Unter seiner Führung wuchs der Senat auf 31 Mitglieder, Dieter Geuenich übernahm als langjähriger Geschäftsführer die organisatorischen Aufgaben.

2001 folgte Albert Damaschke als Senatspräsident, unterstützt von Peter Baedorf als Vize. Auch er würdigte die Verdienste seines Vorgängers und ernannte Merl zum zweiten Senatsehrenpräsidenten. In den folgenden Jahren übernahmen Udo Pauck (2005–2010), Leo Krämer (2010–2014) und erneut Albert Damaschke (2014–2019) das Amt. In dieser Zeit entstand das „Fest in Weiß“, später als „White Party“ bekannt – eine Veranstaltung, die sich schnell etablierte.

Im November 2019 verstarb Albert Damaschke unerwartet während einer Vorbereitungstour für die nächste Senatsreise. Sein Vizepräsident Prof. Dr. Marc Prokop übernahm daraufhin die Leitung des Senats. Gemeinsam mit Vizepräsident Gregor Küster und Geschäftsführer Horst Merscheid führt er die Arbeit bis heute engagiert weiter. Der Senat zählt mittlerweile 72 Mitglieder, darunter zahlreiche Senatorinnen – ein Umstand, der den Senatsvorstand besonders freut.

Ein Jubiläumsjahr mit besonderen Akzenten

Zum 50-jährigen Bestehen hat sich der Senat der Blau-Goldenen etwas Besonderes vorgenommen: Die diesjährige Senatstour führt die Mitglieder für vier Tage nach München und an den Tegernsee.

Ein abwechslungsreiches Programm mit geselligen Runden und gemeinsamen Erlebnissen erwartet die Teilnehmer – ganz im Zeichen der Tradition und der gewachsenen Freundschaften.

Und zur kommenden Session ist eine Jubiläums-Veranstaltung in Planung, die den runden Geburtstag gebührend feiern soll. Ein besonderer Akzent im Brühler Karneval, der die Verbundenheit zum Brauchtum unterstreicht.

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Stadtmagazine Redaktion aus Rhein-Erft

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