Bonner Energiegipfel
Kluge Sprüche reichen nicht

Als Gesprächspartnerin gefragt: Bonns OB Katja Dörner, mit Landrat Sebastian Schuster (links) und Moderator Volker Groß.  | Foto: we
  • Als Gesprächspartnerin gefragt: Bonns OB Katja Dörner, mit Landrat Sebastian Schuster (links) und Moderator Volker Groß.
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Bonn (we). „Wir brauchen den Zusammenschluss. denn nur gemeinsam können wir uns den Herausforderungen stellen, die die Energiewende und der Klimawandel an uns alle stellen“, sagte Bonns OB Katja Dörner gleich zu Beginn des 1. Bonner Energiegipfels. Zu diesem hatten die Stadtwerke Bonn (swb) in ihr „Haus der Netze“ eingeladen, um Mehrheiten zu schaffen. Aus Einzeltätern sollten Gemeinverantwortliche werden. Man wollte die Aufgaben benennen und verteilen, die mit den neuen Gesetzen zum Klimawandel und zum Heizverhalten einher gehen.

Eine Mammutaufgabe, der sich die rund 180 Teilnehmer*innen der Diskussionsrunde stellten. Es war ein erstes Treffen, das Olaf Hermes, der Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn eröffnete: „Wir müssen unsere PS auf die Straße bringen“, forderte er. Es waren alle wichtigen Köpfe aus Wirtschaft, Handel, Politik und Handwerk vertreten, als es darum ging, Ordnung ins vermeintliche Chaos zu bringen.

In 4 Panels wurden die wesentlichen Anliegen angesprochen: Die Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität, die Wärmewende und die Wasserstofftechnik wurden nach einer Fragerunde mit Sebastian Schuster und Katja Dörner angesprochen. Ein zweites Panel befasste sich mit den Fachkräften, die zwar erforderlich, aber nicht in ausreichender Anzahl vorhanden sind, um den Veränderungen zu genügen, ein drittes hatte die Elektromobilität zum Inhalt und ein viertes beschäftigte sich mit der Regelungswut in diesem Bereich.Es wurden viele Probleme benannt und adressiert, Lösungen angerissen. Im Vorgespräch hatte Olaf Hermes die Aktivitäten und Investitionen der Stadtwerke Bonn benannt. Allein hier sind Milliardeninvestitionen erforderlich.

Dass der Gipfel ein Erfolg war, konnte allein schon Sebastian Schuster vermelden: In Pausengesprächen hatte er die Bereitschaft der swb erkundet und festgestellt, eng mit dem Rhein-Sieg-Kreis zusammen zu arbeiten und die Müllverbrennung auf neue Beine zu stellen.

Um die umfänglichen Fördermittel in diesem Bereich kümmert sich bereits die Stadt Bonn.

Generell bemängelt wurde das Hemmnis überbordender gesetzlicher Regelungen und deren Ausführungsbestimmungen, die nach Ansicht vieler individuelle praktikable Lösungen verhinderten.

Insgesamt war der gute Wille deutlich erkennbar, den gesamten Themenkomplex zunächst einmal zu verstehen, ihn einzuordnen und ihn danach in ein Handlungskonzept, ein System zu verordnen, um dies dann abarbeiten zu können. Es sind viele Player, die mitwirken, um die Energiewende und alles das abzuarbeiten, was daran hängt. Es bleibt zu hoffen, dass alle an einen Strang ziehen werden, um die Energiewende wie auch die Mobilitätswende und die Wärmewende zu einem guten Ende zu bringen.

Wichtig erscheint das Bemühen der Beteiligten, den Bürgern verständlich zu machen, was sich denn so tut: Olaf Hermes hatte bereits darauf hingewiesen, dass der Kunde verstehen müsse, was die Stadtwerke aus welchem Grund wollen. Katja Dörner blies ins selbe Horn, als sie coram publico versprach, der Kommunikation des Themenkomplexes ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Der gute Wille jedenfalls war spürbar beim Energiegipfel der swb. Neue Probleme sind benannt, bekannte vertieft und einer Lösung näher gebracht. Jetzt wird es darauf ankommen, um Olaf Hermes zu zitieren, „die PS auf die Straße zu bringen.“ Folgegipfel sollen dabei helfen. „Wir transferieren ein ganzes System“, so hörte man immer wieder. Da reicht es eben nicht, kluge Sprüche zu artikulieren. Vielmehr heißt Handeln das Gebot der Stunde. Das, so der Eindruck, das haben alle Teilnehmer*innen des Gipfels begriffen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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