Das Tierarztmobil Bonn
Kein Schicksal gleicht dem anderen

Im Tierarztmobil Bonn gleicht kein Tag, kein Schicksal und kein vierbeiniger Patient dem anderen. Tierärztin Dr. Claudia Gomez und ihre Assistentin Elke Wolf erleben in ihrem Arbeitsalltag immer wieder Momente, die ihr Herz erwärmen. „Gleich kommt eine Hündin, die eine ganz besondere Geschichte hat“, erklärt Wolf an einem heißen Sommertag im Juli, an dem das Tierarztmobil in Bonn-Auerberg steht. Vor dem umgebauten Rettungswagen haben sich bereits die ersten Senior*innen mit ihren Haustieren eingefunden. Schließlich trottet die siebenjährige Corgi-Hündin Kendra gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrer Besitzerin um die Ecke. Bereits auf den ersten Blick erkennt man, dass etwas mit ihren Hinterläufen nicht stimmt: „Meine Kendra hatte vor rund vier Monaten einen Unfall, bei dem sie sich eine Verletzung an den Nervenbahnen neben der Wirbelsäule zuzog“, berichtet ihre Besitzerin. Auf nassem Gras war sie beim Spielen mit ihrer Schwester mit den Hinterläufen weggerutscht. Seitdem war Kendras Besitzerin bereits bei vielen Tierärzt*innen, die der Hündin nicht helfen konnten und sie sogar einschläfern wollten. „Das kam für uns nicht in Frage. Stimmt’s, Kendra?“, sagt die Bonnerin und schaut ihre Hündin lächelnd an. Der Lebenswille und Kampfgeist der beiden sei der Grund dafür, dass Kendra heute wieder – wenn auch eingeschränkt – eigenständig laufen kann, so Dr. Gomez. Zwei bis drei Mal täglich behandelte die Seniorin ihre tierische Weggefährtin mit einem sogenannten Tens-Gerät, welches wie ein Neurostimulator wirkt. Der Hunde-Rollstuhl, den Kendras Besitzerin eigens für sie anfertigen lassen wollte, wird nun glückicherweise nicht mehr benötigt. Kendras Behandlung übernimmt, wie auch bei allen anderen patienten, der ETN. „Das Tierarztmobil ist ein wahrer Segen“, sagt die Rentnerin.

Das Tierarztmobil Bonn ist ein Pilotprojekt, das sich rein über Spenden finanziert. Es greift ein Thema auf, welches auch in einer scheinbar wohlhabenden Stadt wie Bonn zu einem immer größer werdenden Problem wird: Altersarmut. Die Patientenkartei des Mobils wächst täglich. Doch nicht nur die Nachfrage wächst, sondern gleichzeitig auch die Kosten. Nur, wenn genügend Tierfreund*innen für das Projekt spenden, kann zukünftig mehr Patienten ein Happy-End ermöglicht werden, wie es Kendra erfahren durfte. Wer das Tierarztmobil Bonn unterstützen möchte, findet auf der Website des ETN alle Informationen zu dem Projekt (www.etn-ev.de).

LeserReporter/in:

Lisa Höller aus Much

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