Martin Brüger
„Auf schwankendem Boden“

Martin Brüger, Auf schwankendem Boden, 2009, © der Künstler und VG Bild-Kunst, Bonn 2022 | Foto: Andrea Hillebrand
  • Martin Brüger, Auf schwankendem Boden, 2009, © der Künstler und VG Bild-Kunst, Bonn 2022
  • Foto: Andrea Hillebrand

Bonn (red). Derzeit wird die Arbeit „Auf schwankendem Boden“ (2009) des Künstlers Martin Brüger für sechs Wochen im Foyer des Kunstmuseums Bonn zu sehen sein. Das Werk ist zu den Öffnungszeiten des Museums kostenfrei zugänglich.

Martin Brügers gesamtes Werk beschäftigt sich auf verschiedenen Ebenen mit der Frage, wie sich der alltäglichen Wirklichkeit durch eine veränderte Betrachter-Perspektive und wenige gezielte Eingriffe ein neues Form- und Bedeutungspotenzial entlocken lässt: In seinen Fotoarbeiten von Büro- und Lagerhäusern ersetzt er bestimmte Bildpartien durch weiße Acrylfarbe und erreicht damit eine verblüffende Abstraktion des Bildgeschehens. Für seine Geräteobjekte rahmt der Künstler Kühlschranktüren zu minimalistischen Bildobjekten, und zerlegt Plattenspieler, Autoersatzteile, Joghurtmaschinen oder andere elektrische Kleingeräte in Einzelteile, um sie angereichert mit hochglanzlackierten MDF-Elementen nach einem neuen Bauplan wieder zusammenzusetzen.

Auf schwankendem Boden (2009) gehört zu einer Gruppe von Rauminstallationen, mit denen Martin Brüger seine Dysfunktionalisierungen und Verfremdungen der Alltagswelt zu räumlich erfahr- und begehbaren Ensembles erweitert. Die Arbeit besteht aus einer über sechs Meter langen, begehbaren und innen glänzend gelb lackierten Röhre, in deren Innerem sich verschiedene gebrauchte Möbel befinden, die sowohl auf dem Boden der Röhre, wie auch an den Seitenwänden und der Decke befestigt wurden.

Da die Röhre selbst auf geschwungenen Kufen ruht, wird jeder Gang durch das Innere zu einer doppelt destabilisierenden Erfahrung. Zum einen durch die Positionierung der Möbel, die keine Orientierung mehr erlaubt, wo sich unten und oben befindet, zum anderen durch das Schwanken des Grundes, das nachdrücklich auf die Fragilität der Fundamente unseres Wirklichkeitsbegriffs aufmerksam macht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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