WoBo´s frohe Kunde
Unverhofft 350.000 Euro für die Denkmalpflege

Freude über die Fördermittel und frohe Kunde für den regionalen Denkmalschutz. Von links Birgit Nohl (Verwaltungsleiterin, Kinderdorf Bethanien), Martin Kramm (Kinderdorfleiter, Kinderdorf Bethanien), Mascha Ryborsch (Architektin, Untere Denkmalbehörde), Wolfgang Bosbach (MdB), Elisabeth Sprenger (Fachbereichsleiterin, Stadt Bergisch Gladbach) Karl- Hubert Hagen (Bürgerverein Rommerscheid). | Foto: Schröder
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  • Freude über die Fördermittel und frohe Kunde für den regionalen Denkmalschutz. Von links Birgit Nohl (Verwaltungsleiterin, Kinderdorf Bethanien), Martin Kramm (Kinderdorfleiter, Kinderdorf Bethanien), Mascha Ryborsch (Architektin, Untere Denkmalbehörde), Wolfgang Bosbach (MdB), Elisabeth Sprenger (Fachbereichsleiterin, Stadt Bergisch Gladbach) Karl- Hubert Hagen (Bürgerverein Rommerscheid).
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Bergisch Gladbach - Die große Freude über den Entscheid des Haushaltsausschusses im
Deutschen Bundestag vom 10. November stand allen Beteiligten ins
Gesicht geschrieben. Wolfgang Bosbach (MdB) brachte die unverhofft
frohe Kunde am 18. November ins Rathaus.

Insgesamt knapp 350.000 Euro Bundesfördermittel zur Sanierung von
zwei unter Denkmalschutz stehenden, „historisch wertvollen“
Objekten in Bergisch Gladbach werden bewilligt. Im Namen der Stadt
dankte Elisabeth Sprenger (Fachbereichsleiterin) dem
Bundestagsabgeordneten für seine große Unterstützung und Einsatz
für die Stadt „an den entscheidenden Stellen“.

2016 wurden bundesweit insgesamt 300 Projekte gefördert. Elisabeth
Sprenger und Mascha Ryborsch (Untere Denkmalbehörde) hatten zwei
Förderanträge für Bergisch Gladbach erstellt und eingereicht. Dass
die Stadt für 2017 nun Unterstützung für gleich beide Projekte
bekommt, freut Wolfgang Bosbach „ungemein“. Er hatte nach
längeren, vergeblichen Bemühen „viele Gespräche mit den Kollegen
in Berlin geführt“ und sich für diese Projekte eingesetzt, da sie
„neben dem Weltkulturerbe Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein“
nicht minder förderungswürdig sind, wie viele andere Denkmäler mit
regionaler Bedeutung auch. Im letzten Bundeshaushalt, den er selbst
mit verabschiedet, hat er Erfolg und die Fördermittel für die beiden
Objekte werden fließen.

Martin Kramm, Leiter des Kinderdorfs Bethanien und Birgit Nohl, Chefin
der Kinderdorfverwaltung strahlten: „Unser Kinderdorf ist ein Ort
der Geborgenheit, wunderschön gelegen und in seiner Art einzigartig
in unserem Land“. Von Architekt Gottfried Böhm in den 60 er Jahren
geschaffen, steht das Ensemble heute unter Denkmalschutz. Böhms
Gedanke, „ein Dorf mit Konvent, Gemeinschaftshaus, Verwaltung und
Wohngruppengebäude für vielfältige Funktionen zu schaffen“ gelang
so perfekt, „dass bis heute pädagogischen Konzepte im Wandel der
Zeit umgesetzt werden können“.

Um die Gebäude mit ihren verschiedenen Funktionen unter
denkmalpflegerischen Aspekten zu erhalten, sind jedoch aktuell
Investitionen von rund 552.000 Euro notwendig. Flachdächer, Attiken
und die grünen Holzfenster müssen baulich erneuert oder Instand
gesetzt werden. Es gibt hohen Wärmeverlust und teilweise auch
Schimmelbefall, der beseitigt werden muss. 49.650 Euro hat das Land in
diesem Jahr zum Bau neuer Fenster beigesteuert, rund 251.000 Euro
Eigenkapital stehen seitens des Eigentümers zur Verfügung. Mit der
nun vom Bund zugesicherten Förderungssumme in Höhe von 276.000 Euro
können dringend erforderliche Maßnahmen innerhalb der kommenden drei
Jahre bei laufendem Betrieb in Angriff genommen werden.

Auch Karl- Hubert Hagen vom Bürgerverein Rommerscheid hatte große
Freude. Das fünfzehn Jahre leerstehende Fachwerkhaus Rommerscheider
Hof, für dessen Erhalt er sich seit Jahrzehnten einsetzt, wurde im
Jahr 1510 erbaut und ist ein Zeugnis der Ortsgeschichte und der
Fachwerkstradition im Bergischen Land. Damit erfüllt das Haus gleich
zwei wichtige Aspekte „der Denkmalwürdigkeit“.

Das älteste Gebäude der Stadt gehörte vor rund 500 Jahren als
Wirtschaftshof zur Johanniter-Komturei Herrenstrunden und bildet die
Keimzelle der Siedlung Rommerscheid. 1830 gab es dort 16 Einwohner.
1858 waren es 120 und 1905 war es die größte Siedlung mit 33
Wohnhäusern und 179 Bewohnern.

Es befindet sich in neuem Privatbesitz und wurde mit dem Verkauf vor
dem Abriss gerettet. Die neuen Eigentümer werden rund 300.000 Euro
Eigenkapital für die denkmalgerechte Instandsetzung investieren.
66.790 Euro kommen nun als Fördermittel vom Bund „als hilfreiche
und wichtige Finanzspritze hinzu“, Darüber freut sich neben den
Besitzern auch Mascha Ryborsch von der Unteren Denkmalbehörde. Sie
wird die Sanierung unter denkmalpflegerischen Aspekten begleiten und
unterstützen.

Der Beschluss wird erst mit der Verabschiedung des Bundeshaushalts
durch den Bundestag und die Zustimmung durch den Bundesrat
rechtskräftig, doch alle Beteiligten sind sicher, dass die Förderung
im nächsten Jahr erfolgen wird.

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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