Schüler beantworten Senioren Fragen
Handyberatung in der Stadtteilbücherei

Hauke (12) und Kevin (15) hören sich gemeinsam mit Belinda (15) und Lotte (14) ganz aufmerksam die Fragen von Tony Sabel zur Handynutzung an, um diese anschließend ausführlich zu beantworten. Foto: Flick
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  • Hauke (12) und Kevin (15) hören sich gemeinsam mit Belinda (15) und Lotte (14) ganz aufmerksam die Fragen von Tony Sabel zur Handynutzung an, um diese anschließend ausführlich zu beantworten. Foto: Flick
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Paffrath (sf). Das Interesse war schon beim ersten Termin sehr groß: Gleich zur ersten Beratungsstunde kamen über 20 Senior*innen in die Stadtteilbücherei Paffrath, um sich von Schüler*innen über die Funktionen ihres Handys aufklären zu lassen. „Das waren mehr, als wir erwartet hatten“, berichtet Claudia van Oucek-Schenk, Leiterin der Stadtteilbücherei und Initiatorin des Projekts. Die Siebt- bis Neuntklässler der Gesamtschule Paffrath hatten sich in mehrere Gruppen aufgeteilt und gaben Senioren Tipps rund um die Nutzung ihres Smartphones. Auch Tony Sabel nahm die kostenfreie Beratung gerne an: Der Senior hatte sich erst kürzlich ein neues Smartphone gekauft und bereits einige Apps übertragen. „Da sind allerdings noch einige Ungereimtheiten“, erklärt er. Einige Fragen hatte der 86-Jährige noch zur Nutzung von WhatsApp. Hauke (12) und Kevin (15) hörten sich seine Fragen aufmerksam an und konnten sofort helfen. Auch die Frage, wie man den Bildschirm so einstellen kann, dass er nicht sofort wieder ausgeht, konnten sie beantworten. „Sie gehen einfach auf „Einstellungen“ und dann können Sie verschiedene Optionen auswählen, zum Beispiel…“ – „Moment, nicht so schnell…“, unterbricht Sabel die beiden engagierten Jungs. Hauke und Kevin erklären den Ablauf gerne noch einmal, sie haben ja viel Zeit mitgebracht und sind mit Leidenschaft dabei.
Eine Unterrichtsstunde, also 45 Minuten, stehen einmal im Monat für die Handyberatung zur Verfügung. Ebenso wie zahlreiche ihrer Mitschüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 haben sich Hauke und Kevin zu Medienscouts ausbilden lassen. „Das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Kevin. Seit über zehn Jahren nimmt die Gesamtschule Paffrath an dem Landesprojekt teil. „Die Themen, die wir hier bearbeiten, reichen von sozialen Netzwerken über Passwortsicherung bis hin zu Cybermobbing“, erklärt Stefan Rosenthal, Schulsozialarbeiter und Betreuer der Medienscout-Gruppe an der Gesamtschule. Einmal in der Woche, immer dienstags, kommen die Medienscouts zusammen. Als Bücherei-Leiterin Oucek-Schenk von einer generationsübergreifenden Handyberatung hörte, dachte sie sofort, dass dieses Projekt sicherlich auch sehr gut in Paffrath funktionieren würde.
„Ich weiß jetzt, wie ich Bilder in meinen WhatsApp-Status stellen kann. Jetzt kann ich, so wie viele meiner Freunde, regelmäßig Bilder posten“, freute sich eine Seniorin, nachdem sie von Joshua (12) bestens beraten wurde. Wenige Minuten später sitzt der Junge gemeinsam mit seinen Schulkameraden Hamza (13) und Luca (12) an einem Tisch, um einem Senior zu erklären, wie er bestimmte Apps installiert und öffnet, beziehungsweise entfernt. „Sie können alle Apps, die sie nicht mehr benötigen, deaktivieren!“, erklären die drei Jungs und zeigen auch prompt, wie das funktioniert. Einstellungen bei Apps und Verknüpfungen zählen zu den häufigsten Themen, die in der Beratungsstunde angesprochen werden, aber auch das Sortieren und Wiederfinden von Fotos in Fotogalerien oder die Funktion der Ein-/ Aus- oder Laut-/ Leise-Tasten werden erläutert.
Die nächsten Termine der Handyberatung für Senioren in der Bücherei der Gesamtschule Paffrath, Bonngasse 86, findet am 24. Juni, von 11.45 bis 12.30 Uhr,  statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Angebot ist kostenfrei.

Hauke (12) und Kevin (15) hören sich gemeinsam mit Belinda (15) und Lotte (14) ganz aufmerksam die Fragen von Tony Sabel zur Handynutzung an, um diese anschließend ausführlich zu beantworten. Foto: Flick
Hamza (13), Luca (12) und Joshua (12) haben viel Freude daran, ihr Wissen rund um die Nutzung von Smartphones an die ältere Generation weiterzugeben. Foto: Flick
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RAG - Redaktion

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