Saubere Energie und Landwirtschaft
Himbeeren sollen unter Solarmodulen wachsen

Erste Erfahrungen mit der Ackerbohne hat das Forschungszentrum Jülich in seiner Agri-PV-Forschungsanlage in Morschenich-Alt gesammelt. Die Erkenntnisse sollen in die Anwendungsforschung in Bedburg einfließen. | Foto: RWE
  • Erste Erfahrungen mit der Ackerbohne hat das Forschungszentrum Jülich in seiner Agri-PV-Forschungsanlage in Morschenich-Alt gesammelt. Die Erkenntnisse sollen in die Anwendungsforschung in Bedburg einfließen.
  • Foto: RWE

Drei technische Lösungen vereinen Stromerzeugung und Landwirtschaft. Die neue Anlage steht bei Bedburg auf einer Rekultivierungsfläche des Tagebaus Garzweiler.

Bedburg (red). Unten Pflanzen, oben Solarstrom – nach nur rund fünf Monaten Bauzeit hat die Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV) von RWE im Rheinischen Revier erstmals Ökostrom ins Netz eingespeist. Die Demonstrationsanlage ist auf einer rund sieben Hektar großen Rekultivierungsfläche am Rande des Tagebaus Garzweiler bei Bedburg entstanden. „Hier soll in den kommenden Jahren wichtige Anwendungsforschung geleistet und gezeigt werden, wie Solarstromerzeugung und Landwirtschaft Hand in Hand gehen“, so das Unternehmen.Bereits im Frühjahr sollen die ersten Pflanzen gesetzt werden. Dann starten auch die mindestens fünf Jahre laufenden Forschungsaktivitäten. Ziel ist es, geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wertschöpfende Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu entwickeln. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Gefördert wird das Vorhaben vom Land Nordrhein-Westfalen.

Stromerzeugung und Landwirtschaft auf einer Fläche

Die Demonstrationsanlage verfügt über eine Kapazität von 3,2 Megawatt peak (etwa 2,5 MWac) und besteht aus drei unterschiedlichen Agri-PV-Konzepten, die sowohl eine acker- als auch gartenbauliche Nutzung der Flächen ermöglichen. Bei der ersten Variante sind die Solarmodule fest und in senkrechter Ausrichtung auf dem Ständerwerk angebracht. Bei der zweiten Variante wurden die Module auf einer beweglichen Achse montiert, um dem Sonnenlauf von Osten nach Westen folgen zu können. Dadurch soll der Ertrag der PV-Anlage optimiert werden. Auf diesen beiden Flächen sollen im ersten Versuchsjahr Luzerne, Ackerbohnen und Futtergras wachsen.

In den Folgejahren sollen dann Kulturen wie Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln und weitere Gemüsesorten angebaut werden. Zwischen den Modulreihen ist ausreichend Platz für Erntemaschinen. Bei der dritten Variante wurden die PV-Module erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Unter den Modulen sollen beispielsweise Himbeeren wachsen.

Das Zusammenspiel von Pflanzenwachstum und PV-Technik soll über die Jahre hinweg unter verschiedenen saisonalen Wetterbedingungen beobachtet werden.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.