Klima-Aktivist auf Tour
Für die Klima-Wette on Tour

Nahm drei Monate unbezahlten Urlaub für seine Aktion Klimawette: Michael Bilharz mit seiner CO2-Tonne. | Foto: Foto Harald Röhrig
  • Nahm drei Monate unbezahlten Urlaub für seine Aktion Klimawette: Michael Bilharz mit seiner CO2-Tonne.
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Windeck - Bürgermeisterin Alexandra Gauß, ausgerüstet mit Boxhandschuhen,
kickte mit ihnen die schwarze CO2-Tonne um, die Dr. Michael Bilharz
mit ins Windecker Ländchen brachte. Das hatte symbolisch Bedeutung.
Denn Bilharz fährt mit seinem Lastenfahrrad in 100 Tagen 6000
Kilometer quer durch Deutschland und will dabei möglichst viele
Menschen und Kommunen zum Klimaschutz animieren.

Eine Million Menschen sollen jeweils mindestens eine Tonne CO2
einsparen. Und vor Ort dürfen sie dann mal kräftig gegen die Tonne
kicken, wie jetzt Alexandra Gauß. Bilharz startete seine Tour für
die „Klima-Wette“ Ende Juni in Dessau und machte schon in 106
Städten und Gemeinde Station, jetzt auch an der Sieg. Für die Aktion
nahm er drei Monate unbezahlten Urlaub beim Bundesumweltamt, und sein
Chef dort, Professor Dirk Messner, übernahm die Schirmherrschaft. Wie
man mitmachen kann bei der Klimawette, das verrät ein Blick auf die
Webseite www.dieklimawette.de.

Dort kann man sich aus einer Liste eine Sparmaßnahme aussuchen und
sich dazu verpflichten, zum Beispiel einen fleischfreien Monat, einen
autofreien Arbeitsweg oder Bäume pflanzen. Das entspricht der
Einsparung von einer Tonne CO2. Wer keinen persönlichen Beitrag
leisten will, kann Geld spenden fürs Einsparen. Schon mit 25 Euro
unterstützt man beispielsweise Klimaschutzprojekte wie
Kleinbiogasanlagen in Nepal, Aufforstungen in Uganda oder auf Borneo
oder solarbetriebene LED Lampen für Äthiopien und Kenia. Oder man
kauft CO2-Zertifikate in Europa, die dann nicht genutzt werden und
ebenfalls CO2 einsparen.

In Windeck steht noch nicht fest, wie Gauß die Klimawette
unterstützt. Sie will sich aber noch zusammen mit der Verwaltung eine
passende Möglichkeit überlegen Bisher haben sich schon weit über
8000 Teilnehmer zum Einsparen einer Tonne verpflichtet. Bilharz setzt
dabei auf einen Schneeballeffekt und hofft, bis zur Weltklimakonferenz
am 1. November in Glasgow noch viele Menschen zu gewinnen. Er glaubt,
dass nicht nur Proteste auf der Straße notwendig sind, sondern dass
Bürger die Forderung zur globalen Verantwortung auch glaubhaft und
solidarisch mit eigenem Tun verbinden müssen.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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