Achte Wesselinger Ausbildungsbörse
Viele wichtige Informationen

- Volles Haus bei der achten Wesselinger Ausbildungsbörse im Rheinforum: Schon kurz nach der Eroffnung „knubbelten“ sich die jungen Menschen an den genau 31 Ständen.
- Foto: Montserrat Manke
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Wesseling - Hier ein Kuli, dort eine einklappbare Bürste. Weiter oben den
sensationellen „pop up“ zum Befestigen am Handy, daneben das
Reinigungsschwämmchen zum Aufkleben - natürlich ebenfalls für das
Smartphone.
Verknotbare Bleistifte, Gummibärchen, Pfefferminzbonbons und
Antistressbälle: Waren früher Auszubildende einfach nur froh, wenn
sich tatsächlich jemand ihre Bewerbungsunterlagen angeschaut hat und
sie zu einem Gespräch eingeladen wurden, läuft das 2018 ganz anders
ab.
Es ist „Ausbildungsbörse“ in Wesseling und fast an jedem Stand
bekommen die im Schnitt 15-Jährigen ein „Give away“, dazu gibt es
unglaublich viele Informationen: Gute 30 Aussteller präsentieren sich
jugendlich frisch bei der mittlerweile achten Veranstaltung dieser Art
im Rheinforum.
Und die ist so gut besucht wie noch nie: Schon kurz nach zehn kommt
man kaum noch zu den Ständen durch.
Aliana, Angelina und Sara (alle 15) sind auch da und das Trio von der
Hauptschule hat sein Ausbildungsziel schon fest vor Augen:
Kosmetikerin, das wollen alle drei mal werden, nachdem sie ein
Praktikum in einem Wesselinger Institut absolviert hatten.
Viele, die vor Ort sind, streben naturgemäß einen Beruf in der
kaufmännischen Schiene an, aber auch - und das ist dem Standort
Wesseling geschuldet - als Chemikant, Chemielaborant, Mechatroniker
oder einen chemischen Beruf in Verbindung mit einem dualen Studium.
Diese Berufe sind auf der Ausbildungsbörse überdurchschnittlich
vertreten, dank Shell, LyondellBasell, Evonik und Braskem, die hier
alle mit einem eigenen Stand Präsenz zeigen.
Aber auch der Zoll wirbt im ersten Stock für Nachwuchs, hier gibt es
übrigens die Anti-Fake-Pille, die ein Ball zum Kneten ist. Auf den
Tischen vor den Beamten ausgebreitet können die Schülerinnen und
Schüler beschlagnahmte Zollware bewundern: Die falschen Louis Vuitton
Schuhe, Uhren-Blender oder Stiefel aus unter Artenschutz stehendem
Schlangenleder.
Zu den Betrieben, die vor Ort schon viele brauchbare Kontakte knüpfen
können kommen Organisationen wie die Rhein-Erft-Akademie, die Agentur
für Arbeit oder die Industrie- und Handelskammer zu Köln.
Hier steht Ausbildungsstellenvermittler Christian Ludwigs, und die
meist gestellte Frage an ihn ist, „was bildet Ihr aus“.
Klar, auch die IHK selbst hat einige Ausbildungsplätze, aber ihre
Aufgabe ist tatsächlich die Vermittlung selbiger und zwar im gesamten
Kammerbezirk, der reicht vom Rhein-Erft bis zum Oberbergischen
Kreis: Aktuell sind für dieses Jahr noch gut 300 Ausbildungsplätze
zu vergeben, so Ludwigs (Bewerbungen kann man an
ausbildungsvermittlung@koeln-ihk.de
schicken, Infos unter
www.ihk-koeln.de/av).
Naturgemäß sind da auch Berufe wie Metzger und Bäcker dabei - ein
Handwerk, welches anscheinend niemand mehr gerne lernen will - aber
auch Stellen des neu geschaffenen Kaufmann E-Commerce (also dem
Online-Handel) wollen 2018 noch besetzt werden.
Mit dabei ist auch die Berzdorfer Bauunternehmung „Graf“, welche
noch freie Lehrstellen zum Maurer oder Betonbauer anbietet. Denn auch
das sind Berufe, die nicht ganz oben auf der Wunschliste junger
Menschen sind.
Im Schnitt hat die Graf Bauunternehmung jährlich acht Auszubildende,
eine hohe Quote , die sicher auch dem im letzten Jahr verstorbenen
Inhaber Fritz Graf geschuldet ist, der Mitbegründer der Wesselinger
Ausbildungsbörse war.
Am Ende des Vormittages stehen die beiden Freundinnen Jasmin und
Jasmin (beide 15) draußen vor dem Rheinforum. Ihre Augen glänzen und
sie haben gute Laune: Die Informationen seien großartig gewesen, eine
echte Orientierung auf dem Weg in den beruflichen Werdegang.
Mit vielen Unterlagen und reichlich „Give aways“, alles gut
verpackt in eine original in Wesseling bei der Braskem hergestellten
Plastiktüte, machen sich die beiden zufrieden auf den Weg in ihr
Wochenende.
- Montserrat Manke
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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