Tag des offenen Denkmals
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Wolfgang Drösser im Rathaus beim „Tag des offenen Denkmals“. | Foto: Presseamt der Stadt Wesseling
  • Wolfgang Drösser im Rathaus beim „Tag des offenen Denkmals“.
  • Foto: Presseamt der Stadt Wesseling
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Wesseling - Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ r stand in diesem Jahr
unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur”
und nahm damit das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum zum Anlass, aber
nicht zum einzigen Inhalt.

Alle „modernen“ Umbrüche sollten thematisiert werden. So widmete
sich Wolfgang Drösser vom Verein für Orts- und Heimatkunde Wesseling
e.V. in seinem Vortrag den Umbrüchen gesellschaftlicher, kultureller,
ökonomischer und technischer Natur in der Geschichte unserer Stadt.
Zuvor eröffneten Bürgermeister Erwin Esser und die Vorsitzende des
Vereins für Orts- und Heimatkunde, Ilse Schellschmidt, gemeinsam den
„Tag des Offenen Denkmals“. „Dieser Tag“, so Esser, „ist
nicht nur ein Tag, der die Vergangenheit zum Sprechen bringt, sondern
auch ein Tag, der für die Gegenwart bedeutsam ist. Wir sind davon
fasziniert, wie sich unsere Stadt im Laufe der Jahrhunderte entwickelt
hat. Denn jeder Ort ist nicht nur in die Geschichte seines Staates
eingebunden, sondern hat auch eine ganz unverwechselbare Geschichte,
die seine Identität ausmacht.“ Davon wusste Wolfgang Drösser den
zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern zu berichten. Sie erfuhren zum
Beispiel, dass sich schon 1238 in Oberwesseling die erste
Schiffsmühle auf dem Rhein drehte, dass von ihren Anfangstagen in
1388 an Wesselinger Studenten an der Uni Köln, damals die vierte
Universität im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation,
eingeschrieben waren. Die Renaissance aber ging an Wesseling vorüber.
Die Menschen hatten mit ihren großen Alltagssorgen, wie Krankheiten,
Hungersnöten und Überschwemmungen genug zu tun.

Im 17. Jahrhundert weisen dann die Kreuze mit individuellen
Inschriften rings um die Kirchen in Urfeld, Keldenich und Berzdorf auf
die Individualisierung hin.

Die Entwicklung vom Dorf zur Industriestadt war eine turbulente Zeit
und Wolfgang Drösser zeichnete sie anhand von Meilensteinen nach. Die
Gründung erster Werke um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine
Bewegung in Gang, „von der andere Dörfer nur träumen konnten“.

Die heutige B9 war bereits beleuchtet, weil der Post- und Warenverkehr
zwischen Köln und Bonn dort entlang verlief. Mit der Industrie nahm
die Entwicklung zusätzlich Tempo auf. Werkswohnungen entstanden.

1929 begann der Bau der heutigen A555, für den Wesseling die
Leitzentrale wurde. Damit war Wesseling sogar Vorreiter im
Straßenbau. Beim Bau der Union Kraftstoff, die nach dem Willen der
Nationalsozialisten ausschließlich Energie aus Braunkohle gewinnen
sollte, dachten die Verantwortlichen direkt weiter. Sie dachten schon
an die Nutzung von Rohöl; für diese Zeit enorm weitsichtig. Die
Rheinischen Olefinwerke (ROW) begründeten die deutsche Petrochemie
und wurden sogar auf einer Briefmarke verewigt. Aber auch fernab der
Industrie hat Wesseling moderne Zeichen gesetzt. Nach der Abschaffung
der Volksschulen war der Bau eines Schulzentrums Ende der 1960er Jahre
außerordentlich fortschrittlich und Wesselings Ehrenbürger Paul
Nagel war mit seiner Arbeit wegweisend für die sakrale Baukunst
Europas.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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