11. Musikfestival RheinKlang 669
Tolles Programm an vielen Locations

Am Vorabend begeisterte No Time To Be Famous N2BF im Biergarten Zur Waage.  | Foto: Anita Brandtstäter
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  • Am Vorabend begeisterte No Time To Be Famous N2BF im Biergarten Zur Waage.
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Wesseling. Wenn man die Besucher des 11. RheinKlang 669 Musikfestivals fragt, haben sicher alle ganz unterschiedliche Eindrücke gewonnen, so vielfältig war das Angebot, das ja großenteils auch parallel lief. Aber der einhellige Tenor war doch: "Es war toll!" Und das, obwohl das ehrenamtliche Organisationsteam drei Jahre pausieren musste! Leider kamen die Besucherzahlen nicht an die Festivals vor Corona heran. Trotzdem hatten sich alle Musikerinnen und Musiker, alle Ensembles und Bands in der Stadt am Rhein wohl gefühlt.

Schon am Vorabend des eigentlichen Festivaltages musste man eine Auswahl treffen. Op d'r Eck in Berzdorf entpuppte sich als ideale Event-Location. Das freute auch Ortsbürgermeister Ralf Daniel bei seiner Begrüßung. Bei bestem Open Air-Wetter brachte m.a.d. - das ist nicht der Militärische-Abschirm-Dienst, sondern das Trio Music and Dance, zum Teil mit Berzdorfer Wurzeln -  das Publikum mit einem Mix aus Pop, Rock, Schlager, Swing zum Tanzen. Und anschließend begeisterten Groovin' Stuff mit Blues-Rock vom Feinsten. Spannend besonders das Zusammenwirken der tiefen, markanten Stimme des Sängers mit der Bluesharp, mitreißend der fette Bass, unterstützt durch trockene Drums. Parallel begeisterte im Biergarten der Gaststätte Zur Waage die in Wesseling wohlbekannte Köln-Bonner-Band No Time To Be Famous N2BF mit handgemachtem Rock, professionell dargebracht mit modernem Sound, aber auch Reminszenzen an die 1970er.

Am eigentlichen Festivaltag begann das Programm schon am Nachmittag - und wieder musste man eine Auswahl treffen. Tradition hat das Mitsingkonzert im Vorgarten des CBT-Wohnhauses St. Lucia. Ludger Strobel hatte eine Combo mit zwei Gitarren, Bass, Akkordeon, Cajon und einer Sängerin und zwei Sängern zusammengebracht. Ganz viele Bewohner und Gäste erfreuten sich an bekannten Schlagern, die thematisch eine "musikalische Reise" bildeten - mit Abstechern an die Reeperbahn, nach Capri und Griechenland, aber das Heimweh brachte alle mit einem Flug über den Wolken wieder nach Wesseling bzw. Köln. Dabei wurde auch das Wesseling-Lied "Wesseling - du prächtig Stöckche Äd" von Johannes Beyer aufgeführt.

Parallel eröffnete Monika Engels-Welter als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses das Kinder- und Konzertprogramm vor St. Germanus. Begeistert wurde das Kinderschminken und die große Hüpfburg des Sport- & Gesundheitszentrum Wesseling angenommen. Kinderzauberer MagicIngo alias Ingo Dapprich verzauberte mit seinen Tricks Kinderaugen. Und Kindermusiker Uwe Reetz lockte mit seinen Liedern, viel Spaß und Energie sowie Bewegungsspielen und Tanzeinlagen sogar die Kinder von der Hüpfburg weg. Eröffnet wurde der Nachmittag aber durch die Eichhof-Band - das sind sieben Musikerinnen und Musiker vom Eichhof im Bergischen Land, wo über hundert Menschen mit geistiger Behinderung leben. Im Juni wird die Band im Host Town Program der Special Olympics World Games 2023 mitwirken.
Und ab 18:30 Uhr begann dann das Konzertprogramm vor St. Germanus. Die Enterbten gaben ihr Debut mit punkigem, funkigem Rock und deutschen Texten, manchmal tiefgründig, aber auf jeden Fall mit viel Spaß. Danach begeisterten Die Rockgören, ebenfalls mit Frontfrau Michaela Ansey. Sie sind in Wesseling gut bekannt mit ihrem Schlachtruf: "You Party - We Rock" und ihrem Repertoire aus Klassikern und neuen Nummern. Last but not least kam die Band The Brickx. Sängerin, Sänger und die fünf Musiker haben aus ihrem Hobby eine professionelle Leidenschaft gemacht. Mit einem breiten Repertoire von AC/DC und Bon Jovi über Lady Gaga und The Weekend bis zu Journey und U2.

Das Programm auf der Rheinbühne an der Rheintreppe hinter Ruttmanns Waage wurde um 16 Uhr von Bürgermeister Ralph Manzke eroffnet. Erster Act war ein Kurzprogramm der Ulkulelen Worringen, die ihren ersten Auftritt erst im Dezember 2019 hatten - kurz vor Corona!  Mit einem besonderen Sound und viel Liebe zum Instrument erfreuten sie z.B. mit dem Shanty von der "Wellerman". Für das Konzert von Zoum Sondy, einer achtköpfigen, multikulturellen Afro-Reggaeband, hätte es eigentlich etwas wärmer sein dürfen. Frontmann Zoum von der Elfenbeinküste sang über Diskriminierung, Liebe, Frieden und Krieg. Der Sound beeindruckte durch Einflüsse aus Jazz, Hip-Hop, Rock... Swift Exit freute sich, wieder in Wesseling zu gastieren, sie siedeln sich selbst zwischen Alternative und Punk-Rock, Post-Punk und Power-Pop an. Frontfrau Britta und ihre vier Jungs begeisterten wieder einmal. Und zur Abendsonne gehörte die Bühne wieder Groovin' Stuff, die schon beim Opening am Vorabend mit ihrer mitreißenden Musik überzeugten. Als letzter Act "kaperte" dann Ulysseus Grand aus Düsseldorf die Bühne. Frontmann Tom im knallgrünen Anzug fühlte sich "als wahre Rampensau" in Wesseling sichtlich wohl. Facettenreiche Stilwechsel von groovingen Riffs über dunkle Klangpassagen bis zu ausgelassenen Rhythmen machten die energie-geladene Live-Performance der Band zu einem Erlebnis.

Und ab 19 Uhr hatten die Besucher dann die totale Qual der Wahl, weil dann in einigen Kneipen und Cafés weitere Konzerte begannen, aber sie konnten auch von Location zu Location wandern. Winterfeld präsentierte Open Air vor dem C'es la Vie in einer Neue Deutsche Welle Show die ganz großen Hits der 1980er Jahren in neuem Gewand. Frontmann Daniel Bongart, in Wesseling wohl bekannt, präsentierte sich sogar als Nina Hagen. Und alles brachte Spaß, sowohl der Band als auch ihrem Publikum. Das Acoustic-Duo Price & Franklin begeisterte die Gäste in Mines Spatzentreff mit einem umfangreichen Repertoire verschiedener Genres, mit der kraftvollen Powerstimme von Manuela Price und dem abwechslungsreichen Gitarrensound von Frank Hentschel. Die Rockband Secret Fire gastierte im Biergarten der Waage. Die Musiker um die stimmgewaltige Sängerin Annika Manheller und den Gitarristen Stephan Georg waren mit Herzblut dabei und spielten einen Mix von Songs von den 1980er Jahren bis heute. Just4Fun - der Name ist Programm und ihre Veranstaltungen im Sonnenberg Wesseling sind ein Selbstläufer. Rappelvoll war es wieder im Biergarten. Die Freude an der Musik und ihre Reise durch die Epochen der Rockgeschichte begeisterten wieder einmal ihr Publikum. Nicht ganz so einfach war der Wechsel nach Berzdorf ins Op d'r Eck, wo die Coverband re:covery gastierte. Das Hürther Quintett präsentierte mit viel Tempo einen Roadtrip durch die Popgeschichte  von den 1980ern bis zu den 2000ern. Mit Nostalgie-Momenten und Augenzwinkern.

Insgesamt hatte das ehrenamtliche Organisationsteam wieder ein vielfältiges und hochklassiges Programm für das 11. RheinKlang 669 Festival zusammengestellt, das bei den Besuchern - gleich welchen Alters - gut ankam. Dieses Mal wurde beim Freitagskonzert mit N2BF in der Waage und beim Kinder- und Konzertprogramm vor St. Germanus nicht für die Musiker und Akteure, sondern für einen soziale Aktion in Wesseling gesammelt - darüber demnächst mehr.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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