Erwin Esser wurde 60
„Stringente katholische Bildungslaufbahn“

Die Mitarbeiter hatten ihrem Chef ein Foto geschenkt, auf dem sie sich auf dem Rathausplatz zu einer „60“ zusammengestellt hatten, dazu gab es einen Gutschein über einen Paragliding-Flug. Das Foto war noch verziert mit Geldscheinen in Schmetterlingsform, denn anstatt von Geschenken hatte der Bürgermeister um Spenden für den Krankenhausförderverein gebeten. | Foto: Montserrat Manke
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  • Die Mitarbeiter hatten ihrem Chef ein Foto geschenkt, auf dem sie sich auf dem Rathausplatz zu einer „60“ zusammengestellt hatten, dazu gab es einen Gutschein über einen Paragliding-Flug. Das Foto war noch verziert mit Geldscheinen in Schmetterlingsform, denn anstatt von Geschenken hatte der Bürgermeister um Spenden für den Krankenhausförderverein gebeten.
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Wesseling - Seine schöne Rede, er konnte sich nicht bis zum Ende halten. Gunnar
Ohrndorf hatte zum 60. Geburtstag von Bürgermeister Erwin Esser eine
kleine wohlfeile, sympathische Ansprache ausgearbeitet, die der
Redaktion vorliegt und welche mit einem Zitat von Adi Preisler endet:
„Grau ist im Leben alle Theorie, aber entscheidend ist auf dem
Platz“.

Doch bis dahin kam der erste Beigeordnete unserer Stadt nicht, denn
Ohrndorf erlitt auf der Bühne einen Schwächeanfall. Aber dank der
Rettungssanitäter und Ärzte - als einer der ersten war Kardiologe
Dr. Eberhard Jennen mit einem beherzten Sprung auf die Bühne zur
Stelle - konnte schnell geholfen werden und Monika Engels Welter
improvisierte, holte Regierungspräsidentin Gisela Walsken auf die
Bühne.

Engels-Welter, erste stellvertretende Bürgermeisterin von Wesseling,
hatte da schon ihre Eröffnungsrede gehalten, in der sie auf die Dinge
einging, die Erwin Esser und sie miteinander verbinden. Die Liebe zu
Wesseling, zur Politik und zu den Menschen. Und zum Karneval, denn nur
seinem Verein, der KG Kornblumenblau, ist Genosse Erwin länger treu,
als der Partei SPD, der er seit 1989 angehört.

Regierungspräsidentin Walsken sprach von der langen Freundschaft, die
sie mit Esser verbinde, und wie sehr ihm die Projekte seiner Stadt,
die alle schon umgesetzt wurden und noch werden, am Herzen liegen.

Ehrenbürger Hans Mauel, ebenfalls Genosse und langjähriger
Weggefährte von Esser, führte in seiner Laudatio die Stationen im
Leben des amtierenden Bürgermeisters auf. Esser habe sein Leben in
Wesseling mit einer „stringenten katholischen Bildungslaufbahn“
begonnen: katholischer Kindergarten und ebensolche Volksschule in
Keldenich, und nach einem kurzen Ausflug zum Brühler Gymnasium der
Wechsel zum neu gebauten Lyzeum nach Wesseling, wo er als erster
Jahrgang Abitur machte.

1979 begann Esser seine Karriere im öffentlichen Dienst mit der
Ausbildung als Stadtinspektionsanwärter in Hürth. 1982 wurde er
verbeamtet und nach zehn Jahren in Hürth sowie einem Ausflug in die
Privatwirtschaft, der anschließenden Rückkehr 1996 in die Verwaltung
von Pulheim besetzte er 1999 in seiner Heimatstadt Wesseling die so
genannte „Stabsstelle des technischen Beigeordneten“. Mauel
zitierte SPD-Altbürgermeister Rüdiger Kibilka, der seinerzeit Esser
als „eierlegende Wollmilchsau“ bezeichnet hätte.

Drei Jahre später wurde Erwin Esser Verwaltungs- und Personalleiter
der hiesigen Stadtwerke und Entsorgungsbetriebe, zehn Jahre danach -
2012 - kehrte der Jubilar zurück ins Rathaus, und wurde zum
Sozialdezernenten gewählt. 2014 schließlich gewann Esser die
Stichwahl gegen den damals amtierenden Bürgermeister Hans-Peter Haupt
und leitet seitdem die Geschicke der Stadt. Und das mache er gut,
befand auch Ehrenbürger Hans Mauel: „Kompromisse suchen, finden und
schließen ist das Schlüsselwort, die tagtägliche Aufgabe und Arbeit
des Bürgermeisters“.

Nachdem noch Brühls Bürgermeister Dieter Freytag sowie Dr. Gerd
Wolter, Vorsitzender des Krankenhausfördervereins, gesprochen hatten,
sprach zum Schluss der Geehrte selbst.

Bevor mit Currywurst, Vegetariersuppe, Kölsch, Sekt und alkoholfreien
Getränken der gemütliche Teil des Abends eingeläutet wurde,
bedankte sich Esser natürlich bei allen, und er gab einen sehr
persönlichen Einblick in den Tag seines 60. Geburtstages, den er am
30. Dezember feierte. Er habe einen Moment ganz für sich alleine
gehabt, und sein Leben Revue passieren lassen. Am Ende dankte er
seinen Eltern, die ebenfalls im Publikum saßen, die das Frühjahr vor
61 Jahren sinnvoll genutzt hätten.

Musikalisch wurde der festliche Nachmittag vom Bläserquintett der
Musikfreunde Urfeld gekonnt umrahmt, die für ihre Auftritte zwischen
den Reden viel Applaus ernteten.

- Montserrat Manke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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