Viele Anregungen aus Schmitten
Kongress des Deutschen Harmonika-Verbandes

Geschäftsführer Johannes Wollasch bedankte sich bei den Moderatorinnen und Moderatoren der "Zukunftswerkstatt".  | Foto: Anita Brandtstäter
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  • Geschäftsführer Johannes Wollasch bedankte sich bei den Moderatorinnen und Moderatoren der "Zukunftswerkstatt".
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Schmitten/Wesseling. Der Kongress des Deutschen Harmonika-Verbandes mit Orchestermusikerinnen und -musikern, Jugendleiterinnen und -leitern, Dirigierenden, Lehrkräften, Gremienmitgliedern, Verbandsvertreterinnen und -vertretern aus ganz Deutschland ging in positiver Stimmung am Sonntagmittag zu Ende.

Am Freitagabend hatte er in der Tagungsstätte Martin-Niemöller-Haus in Schmitten im Taunus in Hessen begonnen. Nach der Registrierung im Foyer und einem gemeinsamen Abendessen, begrüßte Geschäftsführer Johannes Wollasch 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland, die aktiv in Akkordeonvereinen oder im Verband sind. Anschließend gab es zwei Praxis-Impulse: Oliver Schieren stellte die Vereinsarbeit und insbesondere die Nachwuchsgewinnung im Akkordeon-Orchester 1957 St. Tönis e.V. vor. Anschließend berichtete Wolfgang Opitz vom Akkordeon-Club Sulzbach e.V., wie sie 2020 mit der Vereinsherausforderungen plus Corona fertig geworden sind und für welche Projekte sie mit NEUSTART AMATEURMUSIK Förderungen über den Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. bekommen haben. Ein Beisammensein in der Synode mit einem informellen Austausch beendete das Programm.

Der Samstag war dann ein intensiver Tag mit vier Gruppenarbeiten. Im Rahmen der "Zukunftswerkstatt" tauschte man sich über die Ist-Situation zu den Themen Mitgliedergewinnung, Vereinsstrukturen, Lehrkräfte und Dirigierende aus, definierte Probleme, formulierte Utopien und erarbeitete daraus Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen. Leitsatz war dabei: "Wie können die Orchester und Vereine zukunftsfähig gemacht werden?" Die Ergebnisse waren einerseits Anregungen für die Vereinsarbeit, aber auch Anforderungen an die Verbandsarbeit. Die Leitfragen waren:

  • Wie begeistern wir Musizierende für unsere Angebote und wie gewinnen wir neue Mitglieder, die sich aktiv am musikalischen Geschehen beteiligen?
  • Welche Voraussetzungen müssen wir schaffen, damit Menschen sich bei uns engagieren und das Vereinsleben mitgestalten?
  • Was müssen wir verändern, um den Bedarf an Lehrkräften in der Amateurmusik zu decken?
  • Welche Voraussetzungen müssen wir herstellen, damit mehr Dirigierende und Orchesterleitende ihr Tätigkeitsfeld in der Amateurmusik finden?

Die Moderator*innen der Arbeitsergruppen waren Meike Julia Dahmen, Theresa Demandt, Matthias Hennecke, Georg Hettmann, Antje Hübenbecker, Johanna Mörmel, Mateusz Phouthavong und Judith Werner. Die Gesamtmoderation hatte Emilia Schmidt.

Und abends gab es ein Konzert von P!tch Please!, des Jugend-Popchors des MGV „Frohsinn“ 1875 Elz e.V. unter der Leitung von Nicolas und Raphael Ries. Die Aktiven sind zwischen 15 und 30 Jahre alt und singen aktuelle Popmusik. Schon im Gründungsjahr 2020 konnten trotz der Corona-Pandemie dank einer Förderung des Bundesmusikverbands Chor & Orchester spannende Projekte umgesetzt werden – von der Aufnahme eines Musikvideos über ein Probenwochenende in der Landesmusikakademie Hessen bis hin zu einem Auftritt in Berlin. Im November 2022 haben die jungen Sängerinnen und Sänger den Hessischen Chorwettbewerb gewonnen und sich für den Deutscher Chorwettbewerb im Juni qualifiziert.
Daraus entspann sich ein interessanter Austausch, insbesondere zu den Erfahrungen der Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung - unter anderem über Social Media.

Am Sonntag ging der DHV-Kongress 2023 dann nach dem gemeinsamen Mittagessen zu Ende. Moderatorin Emilia Schmit, Projektleiterin von NEUSTART AMATEURMUSIK, fasste die bisher errreichten Ergebnisse zusammen. Geschäftsführer Johannes Wollasch gab einen Überblick über die Impuls-Seminare am Vormittag mit konkreten Herangehensweisen und Praxiserfahrungen aus der Vereinsarbeit:

  • Mit zeitgemäßen Organisations- und Beteiligungsstrukturen Menschen für die Vereinsarbeit begeistern (Dr. Lars Meyer)
  • Netzwerke vor Ort nutzen und Kooperationen schmieden (Dominik Eichhorn)
  • Grundlagen und Bedürfnisse für die musikalische Arbeit mit unterschiedlichen Generationen (Sabine Kölz)
  • Demokratiebildung in der Vereinsarbeit
  • Einbindung geflüchteter Menschen in die musikalische Arbeit
  • Vereinsimage und Zielgruppendefinition als Schlüssel zur Erreichung neuer Mitglieder (Jutta Mettig)
  • Konzertformate neu denken
  • Passende Fördermittel finden und erfolgreich beantragen (Theresa Demandt)

Die Resonanz der 80 Teilnehmenden in der Abschlussumfrage war durchgehend positiv - zur Freude des Organisationsteams. Herzlichen Dank sowohl an die Organisatorinnen und Organisatoren als auch an die Dozierenden, Moderatorinnen und Moderatoren für einen inspirierenden Kongress mit vielen Anregungen für die Vereinsarbeit.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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