175. Gründungsfest des Männergesangvereins 1844 Wesseling mit Festmesse und Jubiläumsempfang
"Gott preisen und Menschen erfreuen" in St. Germanus

Vorsitzender Peter-Josef Derichsweiler und Präsident Theo Engels danken den Akteuren des gelungenen Gründungsfestes zum 175. Jubiläum des Männergesangvereins Wesseling: Sopranistin Annette Blatz-Braun, Organist und Pianist Helmut Ritter, die jungen Saxophonisten Madita Zöll und Fabio Wilhelmy sowie Chordirektor ADC Peter Mehl.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Vorsitzender Peter-Josef Derichsweiler und Präsident Theo Engels danken den Akteuren des gelungenen Gründungsfestes zum 175. Jubiläum des Männergesangvereins Wesseling: Sopranistin Annette Blatz-Braun, Organist und Pianist Helmut Ritter, die jungen Saxophonisten Madita Zöll und Fabio Wilhelmy sowie Chordirektor ADC Peter Mehl.
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Wesseling: Ein tolles Gründungsfest zum 175-jährigen Bestehen hat der Männergesangverein 1844 Wesseling am Samstag veranstaltet. Dabei stand es zunächst nicht unter einem guten Stern, da der Chorleiter Guido Wilhelmy völlig unerwartet im Februar wegen Krankheit ausgefallen ist. Kurzerhand erklärte sich der ehemalige Chorleiter Chordirektor ADC Peter Mehl bereit, für ihn einzuspringen, denn sowohl die Festmesse in St. Germanus war vorbereitet als auch der anschließende Jubiläumsempfang im Pfarrsaal, die Einladungen waren verschickt, die Solisten verpflichtet...

Guido Wilhelmy hatte das anspruchsvolle Repertoire mit dem Chor einstudiert und auch das musikalische Programm für den Jubiläumsempfang zusammengestellt. Vier Lieder des 35 Mann starken Männerchors umrahmten die Veranstaltung ab 19 Uhr - vom "Buch des Lebens" von Bernhard Weber über den "Festgesang" von Christian Siegler: "Musik, du heilige Kunst" bis zum "We Have A Dream" von Dieter Bohlen aus der ersten Talentshow "Deutschland sucht den Superstar" und dem bekannten Gospel "Oh Happy Day" von den Edwin Hawkins Singers mit Menny Meisen als Solisten. 

Redebeiträge wechselten sich mit schönen musikalischen Beiträgen ab - mit Fabio Wilhelmy und Madita Zöll, Saxophon, und der Sopranistin Annette Blatz-Braun, alle begleitet am Klavier von Helmut Ritter.  Saxophonversionen der bekannten Lieder  "Fly Me To The Moon" von Frank Sinatra und "I Dreamed A Dream" aus "Les Misérables" sowie des romantischen "Aprés un Reve" von Gabriel Fauré waren zu hören, außerdem sang Blatz-Braun Lieder von Andrew Lloyd Webber, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert. Und Solist Fabio Wilhelmy konnte auch Blumen, Grüße und Genesungswünsche an seinen Vater mitnehmen.

Die Ansprache des Vorsitzenden Peter-Josef Derichsweiler rankte sich nicht um die Vereinsgeschichte, sondern es waren Gedanken zum Thema "Was wäre ein Leben ohne Musik?" Kaum vorstellbar. Bürgermeister Erwin Esser hatte in Vorbereitung seiner Festrede die Festschriften des Vereins studiert, die seit 1924 vollständig im Archiv der Stadt aufbewahrt werden. Sie sind ein Spiegel der Stadtgeschichte und zeugen außerdem von besonderen Ehrungen: 1957 überreichte Bürgermeister Hans Mock den Sängern die Zelter Plakette im Auftrag des Bundespräsidenten; Musikdirektor Theo Beuer und Präsident Theo Engels und  wurden 1989 bzw. 1999 jeweils mit der Kulturplakette der Stadt Wesseling ausgezeichnet - für die Verdienste um die Förderung der Musikkultur bzw. um die Städtepartnerschaft mit Traunstein. Interessant waren auch die Inserate in den Festschriften, ebenfalls ein Spiegel der Zeit, aus denen Esser zur Freude der Zuhörer zitierte.

Die Vorsitzende des Sängerbundes Rhein-Erft 1921Waltraud Rühl konnte das erste Mal eine Ehrenurkunde zu solch einem hohen Jubiläum überreichen, unterzeichnet vom Präsidenten des Deutschen Chorverbandes Christian Wulff. Sie hob die regelmäßigen Veranstaltungen wie das Schwingeler Hoffest und den Weihnachtlichen Festabend hervor, aber auch die alle zwei Jahre veranstalteten Chorreisen. 51 Sänger sind als Aktive derzeit beim Verband gemeldet. Für die weitere musikalische Arbeit erhielten die Sänger als Notenspende die vier Quartette für Männerchor a cappella von Felix Mendelssohn Bartholdy aus dem Jahr 1837; die Texte dazu stammen von Goethe und Heine.

Im Festempfang gab es dann Zeit für Grußworte und Gratulationen durch Politik- und Vereinsvertreter. Heidi Meyn von der SPD Wesseling gratulierte als stv. Vorsitzende des Kulturaussschusses des Wesselinger Rats und des Kreistags Rhein-Erft, Olaf Krah als Vertreter der CDU Wesseling mit dem Motto "Was wäre Wesseling ohne den MGV?" Danach ergriffen Vertreter folgender Wesselinger Vereine das Wort: Frauenchor 1960 Wesseling, Akkordeon-Orchester Wesseling 1965, Männerchor 1894 Berzdorf, Karnevalsgesellschaft Löstige Postillione von Wesseling von 1972, St. Sebastianus Schützenbruderschaft Wesseling vor 1518, die schon über 100 Jahre alte Katholische Frauengemeinschaft, die auch für die Bewirtung verantwortlich war, und der Verein der Freunde und Förderer des Dreifaltigkeitskrankenhauses Wesseling. Der ehemalige Chefarzt Norbert Göke meinte scherzhaft zur aktuellen Lage um die Insolvenz des Trägers: "Beten allein nutzt nichts, man muss singen". Und Theo Engels erinnerte sich, dass es einen Chor der Dernbacher Schwestern im Kreis gab - und zu dieser Zeit ging es dem Krankenhaus ausgezeichnet. Von außerhalb kamen Gratulanten vom Gesangverein 1863 Hürth-Fischenich, vom MGV Liederkranz 1875 Ägidienberg und vom MGV Sängerbund 1868 Rauenberg sowie von der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hitdorf 1428.

Um 16:45 Uhr begann das Gründungsfest schon mit der Festmesse, zunächst mit einer Orgel-Ouvertüre und dem festlichen Einzug der Fahnen und Standarten in den Chorraum von St. Germanus. Die schön bestickte Fahne des Chors wurde dabei begleitet von Fahnenträgern von zwei Chören, zwei Schützenvereinen und zwei Karnevalsvereinen. Das dokumentiert wichtige Vereinsfreundschaften und Kooperationen des MGV Wesseling.

Der Chor hatte das Deutsche "Te Deum" des 1928 in Siegburg geborenen Musiklehrers, Schulmusik-Dozenten und Chorleiters Prof. Hermannjosef Rübben einstudiert mit den polyphonen Liedern "Die Schöpfung huldigt Gott", "Die Kirche preist den dreifaltigen Gott", "Lobpreis Jesu Christi" und "Bitten". Beim "Panis angelicus" aus der "Feierlichen Messe" Hosianna 192 von César Franck klemmte dann ein Ton der Orgel - sie hatte den Wetterumschwung von 20 auf 10 Grad nicht verkraftet. Aber alle wussten das Missgeschick gut zu überspielen. Auch die Sopranistin Annette Blatz Braun, die danach zur Austeilung der Kommunion "A Simple Song" aus "Mass" von Leonard Bernstein sang - mit Orgelbegleitung von Helmut Ritter.

Die Messe wurde gehalten von Pfarrer Dr. Herbert Breuer aus Bad Honnef, unterstützt durch Diakon Paul Schiffer sowie Mitarbeiter und Ministranten der Pfarrei St. Germanus.

Alle Akteure und Gäste freuten sich nach einem Mammutprogramm von 4,5 Stunden über ein gelungenes Gründungsfest - viele blieben noch sitzen, um sich bei Schnittchen, Kölsch und Wein zu unterhalten und gemeinsam das Jubiläum zu feiern.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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