Audio-Biografie "Musik ist King"
Aus dem Musikerleben von Martell Beigang

Martell Beigang liest aus "Musik ist King" - mit Musik! | Foto: Anita Brandtstäter
  • Martell Beigang liest aus "Musik ist King" - mit Musik!
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Wesseling. Zum zweiten Mal war der bekannte Musiker Martell Beigang in Wesseling in Mines Spatzentreff. Das erste Mal war er mit seiner Kölner Akustik-Band Schank im August 2021 da - noch zu Coronal-Zeiten. Im Rahmen eines RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzertes präsentierten die vier Musiker in der ausgefallenen Besetzung Banjo, Akkordeon, Akustik-Bass und Schlagzeug Tresenfolk aus Deutschlands Wildem Westen. Die Band gibt es leider nicht mehr, aber in der Corona-Zeit hatte der Band-Leader viel Zeit, um sich an sein viertes Buch "Musik ist King" zu wagen, nämlich an eine Autobiografie plus Playlist mit Musik aus den über 100 Alben, an denen er mitgewirkt hat. Und so stand dieses Mal eine besondere Lesung mit viel Musik auf dem Programm des Wesselinger Cafés/Bistros.

"Musik ist King" ist eine spannende Liebeserklärung an die Musik, denn seit 30 Jahren ist es die große Liebe des Autors: sie hat eine heilende Wirkung, sie löst immer noch ein Kribbeln im Bauch aus. Er erinnerte an seine schwierige Kindheit mit einem musikalischen Vater, der leider zu früh starb, und musikalischen Brüdern, und dass schon ganz früh die Bass Drum eine große Anziehung auf ihn hatte. Und so begann sein Traum, selbst Musik zu machen, an dem er sein Leben lang festhielt - auch gegen Widerstände - und damit eine kreative und leidenschaftliche Musiker-Karriere: er schrieb Indierock-Geschichte mit M. Walking on the Water und bekam Doppelplatin für seine Arbeit mit Dick Brave & the Backbeats.

In seiner Jugend war er Preisträger von "Jugend jazzt" mit "Spain" von Chick Corea und unternahm mit dem JugendJazzOrchester NRW tolle Konzertreisen. Seine erste Studioaufnahme war mit dem Bassisten der Band Ideal. Den Song"Blaue Augen" von Annette Humpe kannten nach einem Auftritt beim Berliner Rock Circus im Tempodrom alle, weil er von der ARD bundesweit ausgetrahlt wurde. Beim Posaunisten und Bandleader Jiggs Whigham hat er dann Musik studiert; dort hat er viele Kollegen kennengelernt; der Jazz-Hochschullehrer hat ihm auch den Respekt für jede Art von Musik beigebracht, als sie mit der Big Band für den WDR ein Stück aufgenommen haben, aus dem man auch "Musik machen" kann.

Seinen ersten Plattenvertrag bekam er nach Probe-Tonband-Aufnahmen im Hausstudio - und war dann auch gleich Bandmitglied von M. Walking on the Water. Die Band nannte ihren Musikstil „Short-Distance-Psycho-Folk“ - und das Akkordeon war ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Er erinnerte sich an einen Auftritt in der Philipps-Halle vor 6.000 Menschen, als er seine Nervosität mit Atemübungen bekämpft hat. Die Band nahm nach einem Vorspiel vor Guildo Horn im amerikanischen Lafayette, das für Cajun-Musik bekannt ist, ein Album auf, das chartete. Er war auf Tour für das Goethe Institut: nach Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Tadschikistan. Und da war noch die Auftritte wieder in Deutschland, wenn die Musiker den Rufen der Fans "Ausziehen" folgten und "nackte Tatsachen" präsentierten - mit Nylonstrümpfen und Strapsen.

Nach sieben Jahren mit der Band war er ein gefragter Studiomusiker - ein Schlagzeuger musste zu dieser Zeit einen ganzen Song nach Möglichkeit in einem Wurf aufnehmen - ohne moderne Schneidetechnik. Und es freute ihn immer, wenn er sich selbst im Radio hörte, z.B. mit Ulla Meinecke oder mit den Lassie-Singers. Um wieder etwas eigenes zu machen, gründete er die Band Eisen. Am 9.9.1999 war in Köln ihr erstes Konzert. Für das Video zum Song "Schwerelos" machten sie mit einer Flex eine Limousine zum Cabrio. In den sieben Jahren des Bestehens haben sie sogar Musik nach Japan verkauft.

Und dann war da noch die Rockabilly-Zeit mit dem deutschen Popsänger Sasha, der aufgrund einer Wette inkognito als Dick Brave & the Backbeats mit großem Erfolg in Erscheinung trat. Das erste Album "Dick This" erreichte Platz eins der deutschen Charts. Die Band wurde 2003 bei der ersten Wok-Weltmeisterschaft in Winterberg im Rahmen der Sendung "TV Total" von Stefan Raab im Vierer-Wok Sieger - glücklicherweise unbeschadet. Sie umrahmte die Hochzeit von Pink und trat bei "Rock am Ring" auf.

Als Singer-Songwriter präsentierte sich der Künstler an diesem Abend mit vier live Songs; zwei Songs von Schank: "Nostalgie" und "Von der Hand in den Mund", von Eisen "Schwerelos" und zum Schluss ein Abschiedslied „Neue, alte Freunde“ mit Mitsingteil auf "na, na, na". 

Als Fazit meinte Martell Beigang, er würde alles genauso wieder machen - unbedingt. Auch das Schreiben als eine weitere Form der Kreativität, das er ja mit Songtexten begonnen hatte; er liest gerne und viel. Wichtig für ihn war es, immer wieder etwas eigenes zu machen. "Der Weg war oft unwägbar, tolle Erlebnisse fielen mir in den Schoß."

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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