15 Jahre Abenteuerspielplatz

Am Anfang wurde die Idee belächelt

Wesseling-Berzdorf - Angefangen hatte alles mit einer kleinen Wiese, einem Bauwagen, einem
Dixiklo und ein paar Zäunen: „Und wir wurden leicht belächelt von
vielen Seiten“, erinnerte sich Daniel Viehöfer, Vorsitzender des
Jugendrings Wesseling.

Heute lacht niemand mehr. Längst ist der 2004 eingerichtete
Abenteuerspielplatz (ASP) im Entenfang in Berzdorf in Trägerschaft
des Jugendrings eine feste Institution für Kinder und Jugendliche in
Wesseling. Am Samstag feierte das Team das 15-jährige Bestehen des
Bauspielplatzes mit einem großen Familienfest. Höhepunkt: Der Besuch
eines Falkners der Falknerei Pierre Schmidt aus Erftstadt-Gymnich.

Den Stein ins Rollen gebracht und damit Ideengeber des ASP war
Hans-Peter Haupt, damals Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses im
Stadtrat und später Bürgermeister Wesselings (2009 bis 2014). Haupt
kam gerne zu den Feierlichkeiten und zeigte sich „tief berührt,
dass aus diesem kleinen Pflänzchen ein großer Baum geworden ist“.
„Dieser Platz ist dein Baby, ohne dich würde es den Spielplatz hier
nicht geben“, betonte Viehöfer. Daher hatte der Vorstand des
Jugendrings beschlossen Haupt zum Ehrenmitglied zu ernennen. Haupt
erinnerte sich an die Anfänge. Abenteuerspielplätze gibt es öfter,
Inspiration hierfür fand er damals im Internet. Motiviert wurde er
von seinem Wahlkreis im „Blauen Garn“, damals ein soziales
Brennpunktgebiet in dem viele Kinder und Jugendliche lebten, die kaum
Möglichkeiten hatten in ihrer Freizeit sich in der Natur auszuleben.
So wuchs die Idee, auch in Wesseling solch einen Spielplatz zu
etablieren in Kooperation mit der Stadt Wesseling.

Heute ist dies ein professionelles, offenes und damit kostenloses
Angebot für alle Wesselinger Kinder und Jugendliche im Alter von 7
bis 14 Jahren, erklärte Lena Mertens, zuständig für die
Öffentlichkeitsarbeit. Finanziert wird der ASP von der Stadt.

Ein kompetentes Team ist stets vor Ort und betreut die Kinder. Hinzu
kamen jede Menge Ehrenamtler. Hier werden Holzbuden gebaut und
natürlich auch die zahlreichen Tiere, von den Mikroschweinen bis hin
zu den Kaninchen und den beiden Ziegenmädchen gepflegt, gefüttert
und betreut: „Wir bieten eine tiergestützte Pädagogik an, wichtig
ist uns die Partizipation, die Kinder können mitentscheiden und
entwickeln damit ein Gefühl für die Demokratie“, so Lena Mertens
weiter.

Ganz besonders wichtig sei es, Ängste abzubauen und die Kinder
einfach mal machen lassen, was sie möchten um ihre Grenzen
auszutesten. Die Grenzen erkennt man auch, wenn man sich mal mit dem
Hammer auf den Finger haut.

Gut 3.500 Quadratmeter ist das Areal groß, vor einigen kam der
Naturkindergarten der „Entenfangpiraten“ hinzu, der aber
mittlerweile in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt ist. Im Schnitt
tummeln sich hier pro Nachmittag 20 bis 25 Mädchen und Jungen.

Glückwünsche von der Stadt überbrachte Wesselings
Vize-Bürgermeisterin Monika Engels-Welter: „Ich freue mich, dass
aus diesem kleinen Anfang so etwas Großes entstanden ist.“ Zum 15.
Geburtstag brachte sie hundert Alpenveilchen mit, mit denen die Kinder
und Jugendlichen den ASP bepflanzen können.

Höhepunkt neben vielen anderen tollen Attraktionen war auf jeden Fall
der Beuch des Falkners Andreas Krug mit seinem Team von der Falknerei
Pierre Schmidt.

Er hatte unter anderem einen Steppenadler, einen deutschen Uhu oder
einen mexikanischen Weißbussard mit gebracht. Jeder, der mutig genug
war, konnte mit dem Falkner-Handschuh ein Tier buchstäblich auf den
Arm nehmen. Spektakulär war aber auch die Flugshow.

Infos kompakt

Abenteuerspielplatz am Entenfang

Falkenweg 1, 50389 Wesseling

E-Mail: asp@jugendring-wesseling.de

Tel.: 0 22 36/150 4163

Internet: www.jugendring-wesseling.de

Öffnungszeiten des ASP: Mittwochs bis freitags 14 bis 18 Uhr;
samstags 12 bis 17 Uhr.