Doppeljubiläum
40 Jahre Kreativitätsschule und 30 Jahre Morenhovener Kabaretttage

Klaus der Geiger mit Uwe Dove (Gitarre) und Tom Fronza (Bass) im Trio „Ruki Werch“, was übrigens „Hände hoch!“ bedeutet. | Foto: art
  • Klaus der Geiger mit Uwe Dove (Gitarre) und Tom Fronza (Bass) im Trio „Ruki Werch“, was übrigens „Hände hoch!“ bedeutet.
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Swisttal-Morenhoven - (art) Einen ganz besonderen Gast hatte die Krea zum Auftakt des
Doppeljubiläums 40 Jahre Kreativitätsschule und 30 Jahre
Morenhovener Kabaretttage eingeladen: Klaus der Geiger mit Uwe Dove
(Gitarre) und Tom Fronza (Bass) im Trio „Ruki Werch“. In all
seinen Facetten erlebten die Zuhörer den inzwischen 78-jährigen
links-alternativen Musiker und Barden bei seinem Gastspiel im
Kreaforum. Wie seit Jahrzehnten als Straßenmusiker in der Kölner
Schildergasse erhebt Klaus der Geiger in seinen Texten die Stimme
gegen Unterdrückung, Krieg, Rassismus, Umweltzerstörung,
Ausgrenzung, Kapitalismus, Großkonzerne und die Macht des Geldes. Er
singt für Demokratie und Toleranz, Frieden, Mitmenschlichkeit und
Klimaschutz. Und fiddelt dazu nicht nur ein bisschen auf der Geige,
sondern spielt sein Instrument mit Leidenschaft, Hingabe und Können.
Was alle drei Musiker seit Jahrzehnten verbindet, ist die
Straßenmusik und die Freiheit, die sie ihnen gibt verglichen mit dem
Knechten in einer Firma. Das machten sie gleich im ersten Lied „Ich
kam zur neuen Firma“ klar: „Wir scheißen auf Karriere und spielen
auf der Straß‘, da sind wir unsre eig‘nen Herr‘n“. Denn
Frösche im Brunnen, die nur ein Stück vom Himmel sehen, wollen sie
nicht sein, wie sie gleich im Anschluss im „Freiheitslied“
bekannten. „Brüder und Schwestern, sagt mir doch, was Freiheit
ist“. Für sie ist klar: „Nicht Freiheit, sondern Ketten schenkt
uns das große Geld!“ In ein anderes Genre wechselten die drei
Musiker mit dem Kletzmer-Stück „Shpil zhe mir a liddele in
yiddisch, dervekn soll es freyd un nich keyn kiddesh – shpil a
liddele mit harts un mit gefil“.

Mit Uwe Dove und Tom Fronza hat Klaus der Geiger, bürgerlich Klaus
von Wrochem, bereits „mindestens zehn bis zwanzig Jahre auf der
Straße“ gespielt. Woher der Name „Ruki Werch“ kommt, erklärten
sie auch: Zu Dritt unterwegs in Weißrussland, hörten sie von dem
Vater eines Weißrussen, der in Deutschland im Krieg hatte
Zwangsarbeit leisten müssen, dass die Zwangsarbeiter von den
deutschen Aufsehern mit „ruki werch“ – auf deutsch „Hände
hoch“ eingeschüchtert wurden.

In einer zwanglosen Festveranstaltung zum runden Doppelgeburtstag am
Samstag konnten die Besucher 40 Jahre Arbeit mit Kindern und 30 Jahre
Kulturarbeit Revue passieren lassen. Da werden Erinnerungen wach:
Kinderkurse, Musicals, Ferienfreizeiten und mehr. Oder die
Kabarett-Tage: Alles was im deutschen Kabarett Rang und Namen hat, war
schon zu Gast auf der Morenhovener Kleinkunstbühne. Zu den
Preisträgern der Morenhovener Lupe gehören unter anderem Konrad
Beikircher, Hans Dieter Hüsch, Richard Rogler, Volker Pispers, Ludger
Stratmann und Urban Priol, aber im letzten Jahr der Politiker Gregor
Gysi. Als Familientag war der Sonntag vor allem den Kindern gewidmet,
für die es viele Angebote und Aktivitäten gab. Dazu gab es jede
Menge Live-Musik.

Redakteur/in:

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