Obelisk
Zeichen für Toleranz und Zusammenhalt

Vom Steiger aus setzte Peter Hermes dem Obelisken die vergoldete Krone in sechs Meter Höhe auf. | Foto: TGE/Eifeler Presse Agentur
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  • Vom Steiger aus setzte Peter Hermes dem Obelisken die vergoldete Krone in sechs Meter Höhe auf.
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Euskirchen - (epa). „Was Sie hier sehen, ist einzigartig in der Welt.“ Mit
diesen Worten lobte Bürgermeister Dr. Uwe Friedl das Kunstwerk von
Peter Hermes: Im Viehplätzchen-Viertel am Rande der Fußgängerzone
Euskirchens ist in den vergangenen Wochen ein sechs Meter hoher
Obelisk aufgebaut worden, zusammengesetzt aus über 300 farbigen
Motivsteinen aus Beton, die jeder für sich ein eigenes Kunstwerk
darstellen.

Der 74-jährige Hermes, in seinen aktiven Berufszeiten Bauunternehmer:
„Jeder Stein hat seine Geschichte.“ Denn Vereine, Firmen,
Institutionen, einzelne Bürger sowie Glaubensgemeinschaften und
Dorfge-

meinschaften haben sich durch gesponserte Steine, die dann nach ihren
Wünschen von Hermes gestaltet wurden, in das Kunstwerk eingebracht.
Ob Islam, Judentum oder christliche Kirchen, DRLG oder Seniorengruppe,
Sportverein oder Nationen: Die Vielfalt der abgebildeten Themen wird
in dem Mo-

nolithen verbunden.

Friedl: „Damit setzen wir ein Zeichen für Solidarität, Toleranz
und Zusammenhalt.“ Johannes Wickler, Erster Beigeordneter der Stadt
Euskirchen, ergänzte am Rande der Veranstaltung: „Der Obelisk
repräsentiert die Gesellschaft, die in Euskirchen in einer großen
Vielfalt gut zusammenlebt. Er ist ein Beispiel für Orte, in denen das
nicht so ist.“ Passend ist auch der Standort, denn der war in
vergangenen Zeiten das jüdische Viertel Euskirchens. Es gibt Steine,
die von Schülern der benachbarten Förderschule mitgestaltet wurden,
oder einen Stein, für den Hermes mit all seinen Materialien in ein
Seniorenheim gefahren ist, um mit sechs Männern im Rollstuhl eine
bleibende Erinnerung zu schaffen.

Der Oberwichtericher Hermes dankte den zahlreichen Helfern, Sponsoren
und Unterstützern, zu denen auch Bürgermeister Friedl gehört habe.
Höhepunkt der offiziellen Einweihung war die Installation der
goldenen Spitze des Obelisken, von Peter Hermes eigenhändig
ausgeführt. Die echtvergoldete Kappe schraubte er auf die
Edelstahl-Spitze, die, mit Lichtschächten ausgestattet, von innen mit
stromsparender LED-Technik beleuchtet und mit der Straßenbeleuchtung
geschaltet ist. Die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen
(KSK) hatte die goldene Spitze mit 2500 Euro über den Verein
„Älter werden in Euskirchen“ gesponsert.

Außerdem berichtete Hermes, dass die KSK überhaupt erst ermöglicht
hatte, dass die Arbeit beginnen konnte: „Denn die Kreissparkasse hat
gleich am Anfang einige hundert Euro für die Farbpigmente gegeben,
mit denen der Beton gefärbt ist - von manchen Pigmenten kostet eine
Dose 75 Euro.“

Damit jeder auf einfache Weise die Geschichte und Bedeutung der
einzelnen Steine erfahren kann, ist ein QR-Code im Obelisken verewigt.
Mit dem kann man mittels Smartphone die Internetseite :
www.obelisk-euskirchen.de aufrufen. Dort ist ein 3D-Modell des
Kunstwerks zu sehen, bei dem man jeden einzelnen Stein anklicken und
so mehr über ihn erfahren kann. Auch das hatte die KSK mit 1000 Euro
gefördert.

Besonderer Dank von Hermes ging aber auch an Jochen Kupp vom
Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE). „Eigentlich wollte ich ihn
nur um Unterstützung für die Schalungen der Betonsteine bitten“,
so Hermes. Denn jeder Eckstein hat andere Winkel und musste auch von
den Maßen als Unikat erstellt werden. Kupp sagte nicht nur die
Schalungen aus den Lehrwerkstätten zu, sondern bot dem
„Götterboten“ auch gleich einen passenden Raum für die
Erstellung der Betonsteine an, in dem die Einzelteile des Obelisken
dann in zweijähriger Arbeit entstanden.

Auch oder sogar gerade bei Regenwetter ist das Kunstwerk ein echter
Hingucker: Denn wenn die Steine nass werden, kommen die Farben erst
richtig leuchtend zur Geltung, wie bei einem Kiesel in einem Fluss.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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