Humperdinck für alle
Figuren ehren den großen Sohn der Stadt

- Die Künstlerin Irmi Wette war auf der Museumstreppe umringt von lauter Humperdinck-Figuren.
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Siegburg. Wer kennt nicht Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“? Sie gehört heute noch zu den meistgespielten Opern weltweit. Doch der große Sohn der Stadt komponierte nicht nur Märchenopern; er schuf auch komische Opern, Schauspielmusiken, Orchester- und Kammermusikwerke sowie zahlreiche Lieder mit Klavierbegleitung und war ein geschätzter Lehrer. Zu seinen Schülern zählten unter anderem bekannte Komponisten wie Siegfried Wagner, Kurt Weill, Friedrich Holländer und Robert Stolz. Der Verein der Humperdinck-Freunde hatte den Eindruck gewonnen, dass der 1854 als Sohn des Gymnasiallehrers Gustav Humperdinck und seiner Frau Gertrud im heutigen Stadtmuseum geborene Komponist in seiner Geburtsstadt etwas stiefmütterlich behandelt werde, erklärte die Vorsitzende Susanne Haase-Mühlbauer bei einem Empfang vor dem Geburtshaus des Komponisten. Daher wolle der Verein mit dem Projekt „Humperdinck für alle“ den Komponisten in Siegburg noch präsenter machen. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) sorgte der Verein dafür, dass Musik- wie Kunstliebhaber, Siegburger Geschäftsleute, und jeder, der sich mit Humperdinck und Siegburg verbunden fühlt, einen eigenen Humperdinck mit nach Hause nehmen kann. 35 kleine Humperdincks hatten jetzt vor dem Stadtmuseum ihren ersten öffentlichen Auftritt. Unter den Gästen befand sich neben Bürgermeister Stefan Rosemann, der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker und ihrem Ehemann, dem Kreistagsabgeordneten Jürgen Becker, mit Holger Witte auch ein Urenkel Humperdincks. Die Künstlerin Irmi Wette, Leiterin der Konstanzer Puppenbühne und Urgroßnichte Humperdincks, hatte nach einem Original aus Siegburger Ton die ein Meter hohen, den berühmten Sohn Siegburgs darstellenden Repliken aus Kunstharz gefertigt, die gegen eine großzügige Spende erworben werden können. Die erste Auflage ist bereits vergriffen und wurde während der Präsentation von der Künstlerin signiert. Nummer eins ist demnächst im Stadtmuseum zu sehen. Dort wartet schon eine Figur von Humperdincks Schwester Adelheit, der Urgroßmutter der Künstlerin, auf den Bruder. „Ich habe sie vor einiger Zeit modelliert, weil ich fand, dass sie neben ihrem Bruder Engelbert viel zu wenig beachtet wird. Immerhin hat sie das Libretto zu „Hänsel und Gretel“ geschrieben“, erklärte Irmi Wette, die zurzeit an einem Bilderbuch zu der Oper arbeitet. Wer sich noch einen „Siegburger Humperdinck“ aus der zweiten Auflage sichern möchte, kann sich unter humperdinck-freunde-siegburg@web.de an den Verein wenden. „Für den guten Zweck will ich auch noch kleinere Humperdinck-Figuren modellieren“, verriet die Künstlerin.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Christa Gast aus Königswinter |
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