Soziales Klimaquartier Deichhaus
"Energiewende von unten"

Bürgermeister Stefan Rosemann (r.) freute sich über das große Interesse der Anwohnerschaft vom Deichhaus.  | Foto: Woiciech
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  • Bürgermeister Stefan Rosemann (r.) freute sich über das große Interesse der Anwohnerschaft vom Deichhaus.
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Deichhaus. „Es geht darum, gemeinsame Lösungen zu finden. Vielleicht schaffen wir einen Verbund von Gebäuden oder Nachbarn“, erläuterte Ole Erdmann, Leiter des Amtes für Umwelt und Wirtschaft der Stadt Siegburg, bei der Auftaktveranstaltung „Soziales Klimaquartier Deichhaus“. Ungefähr 55 Teilnehmer kamen in die Mensa der Hans Alfred Keller Schule, um sich über den Projektstart zu informieren.

„Das Interesse ist größer als die Temperaturen“, bemerkte Bürgermeister Stefan Rosemann in seinem Grußwort. Dies reflektiert ein zentrales Vorhaben, um zu erproben, was auch im gesamten Stadtgebiet beim Umbau zur Klimaneutralität sinnvoll und umsetzbar sei. „Wir wollen einen neuen Ansatz auf dem Deichhaus finden“, fügte Erdmann hinzu. Schon 2015 wurde ein ähnliches Vorhaben in Brückberg angestoßen, das allerdings nicht so großen Anklang fand, weil sich die Versorgungslage noch anders darstellte. „Wir nutzen diese Erfahrungen nun für die Erstellung des Konzeptes.“

Zunächst wird die Entwicklung einer Potentialstudie benötigt, die erst einmal den Ist-Zustand analysiert und die Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien, etwa Geothermie, aufzeigt. Hier fließen bereits erste Empfehlungen für technische Lösungen ein. Axel Denecke von „Innovation Citymanagement“ aus Bottrop erläuterte anhand von Beispielen, wie eine „Energiewende von unten“ aussehen kann. Das Ergebnis soll nach der Sommerpause vorliegen und dem Umweltausschuss vorgestellt werden. Angedacht ist, ab 2024 die Pläne in einem Quartierskonzept auszuarbeiten und Maßnahmen festzulegen.

Bei so einer Konzeption spielen auch weitere Bereiche wie Mobilität und Grünflächen eine Rolle. Doch die Verwaltung möchte nicht so lange warten, bevor sie die Bürger an dem Prozess beteiligen, und rief in dem Gesprächskreis auf, eigene Ideen beizusteuern. Die Anwesenden ergriffen die Gelegenheit zu Fragen und Anregungen, unter anderem das Blockheizkraftwerk in der Siegaue auf Biogas umzurüsten oder die Umweltenergie aus dem Mühlengraben zu gebrauchen. Vor allem wurde der Wunsch laut, sich im Viertel zu vernetzen und Gleichgesinnte zusammenzubringen, die sich für den gemeinsamen Kauf oder Installation von Photovoltaikanlagen interessieren.

„Es ist hilfreich, konkrete Wege aufzuzeigen, die wir beschreiten können“, warf Klaus Brauckmann, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Deichhaus, in die Runde. Der Verein bot sich an, als Bindeglied zu funktionieren, Ideen und Anfragen aus der Nachbarschaft zu bündeln, diese dann an die Stadt und die zuständige Projektgruppe weiterzuleiten, damit eine Kooperation zwischen den Anwohnern problemlos über die Bühne gehen kann. Den Gedanken möchten die Verantwortlichen aufgreifen und durch weitere Bürgerveranstaltungen, Newsletter sowie Kontaktaufnahmen über einen Internetauftritt zum Thema anbieten.

Abgerundet wurde der Informationsabend durch Philipp Stauß, Energieberater der Verbraucherzentrale Siegburg, der einen umfassenden Einblick in das Thema Heizungsaustausch gab. Erste Antworten, etwa zur Förderung von Steckersolargeräten, findet man unter www.siegburg.de und den Dialog mit der Bürgergemeinschaft unter www.bg-deichhaus.de.

Bürgermeister Stefan Rosemann (r.) freute sich über das große Interesse der Anwohnerschaft vom Deichhaus.  | Foto: Woiciech
Ole Erdmann (2.v.l.) umschreibt ausführlich, wie das „Klimaquartier“ entwickelt werden kann.  | Foto: Woiciech
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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