Ost-West-Spange
Betongigant in Position gebracht

Es lief wie „geschmiert“. Die Brücke wurde auf beschichteten Schienen in die Endposition geschoben.  | Foto: Woiciech
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  • Es lief wie „geschmiert“. Die Brücke wurde auf beschichteten Schienen in die Endposition geschoben.
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SANKT AUGUSTIN - Eine ganze Brücke mit einem Gewicht von 1.200 Tonnen zu bewegen, ist
schon eine faszinierende Sache. Zu diesem großen Moment versammelten
sich Donnerstagmorgen rund 60 Zuschauer, um dem Spektakel beizuwohnen.
„Wir hatten fünf Stunden eingeplant“, erklärte Horst Wilding von
den Stadtwerken Bonn.

„Am Anfang ging es schnell, doch die letzten 22 Zentimeter dauerten
etwas länger.“ Natürlich musste letztendlich alles ganz genau
passen. Die vorgefertigten Brückenteile für die Ost-West-Spange
wurden zunächst vor Ort, neben der Bahnstrecke, zusammengesetzt.

Die Bauzeit betrug hier ungefähr 13 Wochen. Mit einer Gesamtlänge
von 35 Metern, inklusive Flügelwände, gelang es dann, die Brücke in
die Position zu schieben. Hierzu war eine präzise Technik gefragt.
Die Stadt Sankt Augustin setzte auf ein patentiertes Verfahren der
Firma „KOMM“, die mittels 16 Pressen und einer Stahlseilführung
das Bauelement auf teflonbeschichteten Schienen in Position brachte.

Es funktioniert ähnlich wie ein „Spiegelei“ in einer
Teflon-Bratpfanne, das sich auf Öl leicht hin und her schwenken
lässt. Die Verschubgeschwindigkeit betrug circa fünf Meter die
Stunde. Am Schluss wurde die Brücke mit Pressen erneut angehoben, und
die Schienen entfernt. Schon jetzt ist die Durchfahrt, mit einer Höhe
von 5,40 und der Länge von 12 Metern, beeindruckend. Dann musste es
rasch gehen. Die Gleise kamen an Ort und Stelle zurück, so dass
Montagmorgen die Bahnen wieder ihren gewohnten Fahrplan einhalten
können.

Sicherlich zeigte sich die Ferienzeit als idealer Zeitpunkt für
dieses Vorhaben. Ohne den Schülerverkehr war der Transfer der
Fahrgäste zwischen den Haltestationen unproblematisch. Bis
Frühsommer 2017 soll die Ost-West-Spange dann fertiggestellt sein.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 3,4 Millionen Euro. Hierin
sind auch die Kosten für Planungsleistungen, Bahnersatzverkehr und
eine neue Ampelanlage auf der B56 enthalten. An den Kosten beteiligt
sich die Unternehmensgruppe Jost Hurler mit 40 Prozent. Bauherr sind
die Stadtwerke Bonn, im Auftrag der Stadt Sankt Augustin.

- Dirk Woiciech

Es lief wie „geschmiert“. Die Brücke wurde auf beschichteten Schienen in die Endposition geschoben.  | Foto: Woiciech
Der Verschub aus Sicht der Bonner Straße.  | Foto: Stadt Sankt Augustin
Detailaufnahme der Unterkonstruktion, auf der die Brücke verschoben wird.  | Foto: Stadt Sankt Augustin
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