Eltern sichern Schulweg
Trotz Schülerlotsendienst wünschen Eltern mehr Sicherheit

Josefa Raab sichert als Schülerlotsin, dass die Grundschüler sicher über den Zebrastreifen am Kalscheurer Weg zur St. Nikolaus Schule kommen. Die Eltern wechseln sich ab mit dem Dienst, so dass jeder etwa einmal im Jahr an der Reihe ist. | Foto: Broch
  • Josefa Raab sichert als Schülerlotsin, dass die Grundschüler sicher über den Zebrastreifen am Kalscheurer Weg zur St. Nikolaus Schule kommen. Die Eltern wechseln sich ab mit dem Dienst, so dass jeder etwa einmal im Jahr an der Reihe ist.
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Zollstock - (sb). Freundlich begrüßt Josefa Raab alle Kinder und Eltern, die
über den Zebrastreifen auf dem Kalscheurer Weg in Höhe der
Hausnummer 19 kommen, mit ihren Rollern, Rädchen oder zu Fuß. Es ist
der dritte Schultag nach den Sommerferien, die Steppkes sind auf dem
Weg zur St. Nikolausschule. Damit sie dort sicher ankommen, steht Raab
auf der Mittelinsel des Zebrastreifens, ausgerüstet mit gelber
Warnweste und Handkelle und macht Lotsendienst.

„Die Kinder sind nicht sicher auf dem Zebrastreifen. Hier gilt zwar
Tempo 30, aber die Autos rasen hier“, schildert Raab, deren jüngere
Tochter die Grundschule besucht. Der Eingang der Einrichtung liegt an
der Bernkasteler Straße, viele Schüler queren den besagten
Zebrastreifen, um den kleinen Fußweg zu nutzen, der vom Kalscheurer
Weg zur Bernkasteler Straße führt. Als im vergangenen September eine
achtjährige Schülerin am Zebrastreifen angefahren wurde, war den
Eltern klar: Wir müssen handeln! „Das war ein Schock. Wie durch ein
Wunder ist dem Mädchen nichts passiert. Gemeinsam haben wir
überlegt, was wir tun können, und kamen auf einen
Schülerlotsendienst durch die Eltern“, beschrieb Schulleiter Peter
Schütterle. Die fanden die Idee gut, die Schule sprach die Aktion mit
der Polizei ab und schaffte Warnweste und Handkelle an. Seit letztem
Oktober organisieren die Eltern einen rotierenden Lotsendienst,
derzeit morgens zwischen 7.45 und 8 Uhr. „Schon alleine, dass dort
einer steht, mit Weste und Kelle, lässt die Autofahrer viel
aufmerksamer und langsamer fahren“, berichtet Raab. Dennoch
empfinden die Eltern die Situation weiterhin als gefährlich, der
Lotsendienst steht schließlich nicht den ganzen Tag auf der Insel,
nicht, wenn Kinder deutlich nach Schulbeginn kommen und nicht nach
Schulende. „Im Bereich des Zebrastreifens gibt es immer wieder
Autos, die zu nahe am Überweg parken. Hier wünschen wir uns mehr
Kontrollen. Aber auch die Autos auf den regulären Parkplätzen nehmen
die Sicht. Es wäre prima, wenn etwa zwei Parkplätze weggenommen
würden und an deren Stelle Haarnadeln aufgestellt würden“, meint
Raab. Auch mobile Blitzer wären hilfreich, glaubt sie.

„Die Autos, die von der Autobahn kommen, nutzen die Strecke, sehen
die grüne Ampel an der Ecke zum Höninger Weg und geben richtig
Gas“, schildert Heiner Wienecke, der den Lotsendienst organisiert.
Ein weiteres Problem ist der Bring- und Holdienst an der privaten Kita
neben dem Überweg, der die Situation in den Morgenstunden noch
unübersichtlicher macht. „Ein Hinweisschild auf der Mittelinsel
könnte für mehr Aufmerksamkeit sorgen“, meint Tanja Blöink, deren
Tochter auf dem Zebrastreifen erfasst wurde. Auch wenn der Unfall
glimpflich ausging, sitze ihr wie der Tochter der Schock noch in den
Knochen, erzählt sie.

Die Eltern wandten sich an den stellvertretenden Bezirksbürgermeister
Christoph Schykowski (CDU), der in Zollstock wohnt. Er unterstützt
das Anliegen der Eltern, den Überweg sicherer zu machen für die
Kinder. Seine Fraktion richtete eine dahingehende Anfrage an die
Verwaltung. Eine weitere Beschilderung sei nicht möglich, aber man
wolle verstärkte Kontrollen einsetzen, hatte die Verwaltung
geantwortet. Anfang August knallte es am Zebrastreifen erneut. Es war
ein Sonntag in den Schulferien. Daher war glücklicherweise kein
Schulkind unterwegs.

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RAG - Redaktion

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