Wöchentliche Treffen
Lesementorin mit Herzblut

Hildegard Loosen ist Lesementorin mit Herzblut. An der Gesamtschule Rodenkirchen engagiert sich die Ehrenamtlerin gerne regelmäßig. Unterstützung könnte sie dennoch gut gebrauchen.

von Stephanie Broch

Rodenkirchen. „Ich überlegte, was ich nach der Berufstätigkeit Sinnvolles tun kann. Aufgrund einer Annonce, in der Lesementoren gesucht wurden, dachte ich: Das ist genau das Richtige“, berichtet Hildegard Loosen. Und tatsächlich: Seit über zehn Jahren engagiert sich die Rondorferin mittlerweile mit großer Begeisterung an der Gesamtschule Rodenkirchen. „Es ist eine 1:1-Betreuung. Dadurch kann man sich sehr individuell auf das Kind einlassen, und der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen macht großen Spaß“, erzählt die ehemalige Steuerberaterin.

Mittlerweile betreut sie das vierte Mädchen, trifft sich dafür einmal in der Woche mit ihrem Lesekind in der Schulbibliothek. Dort suchen sie gemeinsam ein Buch aus. „Erst einmal reden wir ein bisschen. Gerade am Anfang muss man sich zunächst kennenlernen. Dann liest das Kind vor, ich helfe bei Schwierigkeiten oder verbessere. Es kann auch sein, dass ich zwischendurch zur Entspannung vorlese. Zum Schluss fasst das Kind zusammen, was wir gelesen haben, und wir prüfen so das Textverständnis“, beschreibt die 72-Jährige den Ablauf der Stunde.

Das Projekt Lesementor in Köln ist ein Kooperationsprojekt der AWO Köln, der SK Stiftung Köln, der VHS Köln und der Lernenden Region. Die Schüler werden von den Schulen vorgeschlagen, mit Einverständnis der Eltern. Im Vordergrund steht die Stärkung des Selbstvertrauens. „Wir erhalten von Lehrerinnen und Lesementorinnen die Rückmeldung, dass die Kinder und Jugendlichen, die eine individuelle Leseförderung erhalten, mit der Zeit selbstbewusster werden“, erklärt Susanne Budkova, Lesementor-Koordinatorin bei der AWO Köln.

Die Corona-Krise bewirkte einen starken Rückgang bei den Ehrenamtlern, von denen viele zur Risikogruppe gehörten. Daher ist auch das Projekt Lesementor dringend auf der Suche nach weiteren Engagierten, die in Einführungsseminaren auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Zudem brauchen aktuell auch zunehmend Kinder aus der Ukraine Unterstützung. Großer Bedarf an Lesementoren herrscht vor allem in Mülheim, Kalk, Chorweiler und den Schulen am Rande des Kölner Stadtgebiets.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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