Gemeinsam wohnen
Inklusives Haus eröffnet auf dem Sürther Feld

Marina Becker und Markus Koltermann wohnen nun zusammen in einer inklusiven WG in einem inklusiven Haus. | Foto: Offizier
  • Marina Becker und Markus Koltermann wohnen nun zusammen in einer inklusiven WG in einem inklusiven Haus.
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Rodenkirchen - „Ich muss noch die Wege lernen“, sagt die Blinde Marina Becker
über ihre neue Wohnung an der Sürther Feldallee. Student Markus
Koltermann, der vorher im Studentenwohnheim in Deutz gewohnt hat,
erklärt: „Ich weiß gar nicht, was ich mit so viel Platz anfangen
soll.“ Beide sind nun WG-Partner in Deutschlands erstem inklusivem
Haus. Das ausgezeichnete Wohnprojekt wurde durch die Elterninitiative
inklusiv wohnen Köln e.V. gestartet und begleitet.

30 Mieter sind in das von der GAG neu gebaute Haus im Kölner Süden
gezogen. Auf vier Etagen gibt es Platz für das Leben in einer bunten
Gemeinschaft. Zu den Bewohnern gehören zwölf Menschen mit
Behinderung, neun Studierende, eine BFDlerin, ein Rentner, ein
alleinerziehender Vater mit Sohn und Katze, zwei junge Familien mit
und ohne Kind sowie eine alleinstehende Dame. Der Verein hat das
Recht, die Mieter im Haus auszusuchen.

Das Herzstück des Hauses sind die beiden inklusiven
Neuner-Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung und
Studierende. Im ersten und zweiten Geschoss wird gemeinsam gekocht und
gegessen, Ausflüge und Abendaktivitäten stehen auf dem Plan.
Unterstützt werden die WGs von Fachpersonal. Die Anwesenheit einer
Nachtwache ermöglicht, dass auch Menschen mit schweren Behinderungen
ein neues Zuhause gefunden haben.

Das Projekt wurde im Jahr 2013 von vier Elternpaaren ins Leben
gerufen. Die beiden Initiatorinnen, Michaela Mucke und Christiane
Strohecker, hatten die Idee. Die Vereinsvorsitzende Michaela Mucke
erinnert sich: „Wir waren unglücklich über die Wohnperspektiven
unserer Kinder.“ Entweder leben Schwerbehinderte bei den Eltern oder
in einer stationären Wohneinrichtung. In den WGs profitieren alle
gegenseitig voneinander. Alle, die Menschen mit Behinderung und die
Studierenden, haben die Chance, nach ihren individuellen Bedürfnissen
in einer Gemeinschaft zu leben. Die Studierenden wohnen kostenfrei
nach dem Prinzip „Wohnen für Hilfe“.

Mehr Informationen zu dem Projekt auf inklusiv-wohnen-koeln.de

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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