Kreisweiter Integrationskurs
Schwimmen, kochen und die deutsche Sprache trainieren

Schwimmen, Sprache und Kochen: „Sprache bewegt“ heißt der Kursus, der aktuell in den Herbstferien in Wesseling sowie noch in Bergheim stattfindet. Hier lernen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam schwimmen, verfeinern ihr Deutsch und lernen, wie man sich gesund ernährt. | Foto: Montserrat Manke
  • Schwimmen, Sprache und Kochen: „Sprache bewegt“ heißt der Kursus, der aktuell in den Herbstferien in Wesseling sowie noch in Bergheim stattfindet. Hier lernen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam schwimmen, verfeinern ihr Deutsch und lernen, wie man sich gesund ernährt.
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Wesseling/Rhein-Erft-Kreis - Vladimir ist acht Jahre alt. Vor drei Jahren kam er mit seiner Familie
aus Bulgarien nach Wesseling. Er besucht die dritte Klasse der
Schillerschule und seit kurzer Zeit ist der aufgeweckte Bub stolzer
Besitzer des silbernen Schwimmabzeichens.

Aber nicht nur das hat Vladimir in dem einwöchigen Kursus „Sprache
bewegt“ des Kreissportbundes (KSB) gelernt: Vladimir weiß jetzt
auch, wie man Gemüsewraps macht und wann Artikel in der deutschen
Sprache gebraucht werden - zumindest so in etwa.

Zehn Kinder der dritten und vierten Klassen der Wesselinger
Schillerschule machten den kreisweiten Auftakt der diesjährigen drei
Kurse, die der KSB seit 2013 mit Erfolg im Kreisgebiet anbietet.
Mitmachen können Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, die
Ausschreibung erfolgt in den Schulen, die Teilnahme ist natürlich
freiwillig. Das Programm wird von zwei Schwimmlehrern, einer
Ökotrophologin sowie einer Deutschlehrerin begleitet. Bei Stephanie
Fritsch lernten die Kinder die Ernährungspyramide kennen und
schafften es eine Woche gänzlich ohne Zucker sowie Fleisch
auszukommen: „Einmal haben wir Fisch gekocht“, erklärte Fritsch.
Außerdem lernten die Kinder, dass das Auge immer mitisst und ein
schön dekoriertes Mahl - zum Beispiel die frische Tomatensauce mit
Basilikumblättern garniert - einfach besser schmeckt: „Die Kinder
haben alles gegessen, es gab nichts, was sie nicht probiert haben“,
freute sich die Ernährungswissenschaftlerin. Elisabeth Ull, die sonst
Sport an einem Kölner Gymnasium unterrichtet, hatte mit ihren
Schützlingen ein straffes Pensum zu absolvieren, jeden Tag nach dem
Mittagessen gab es zwei Stunden Schwimmunterricht. Der Erfolg gaben
ihr und Personal-Trainer Sebastian Söhlke Recht: Vier Kinder, die
überhaupt nicht schwimmen konnten, legten ihr Seepferdchen ab, zwei
holten Bronze und zwei das Silberne Schwimmabzeichen. Anne Haberkorn,
pensionierte Lehrerin, die 40 Jahre an einer Grundschule unterrichtet
hatte, versuchte den Kindern die deutsche Sprache näher zu bringen.
„Vor allem die Artikel machen den Kindern zu schaffen“, sagte sie.
Nach dem Frühstück war es von Montag bis Freitag ihre Aufgabe, zwei
Stunden mit den Kindern Deutsch, vor allem die deutsche Grammatik, zu
lernen. Organisiert werden die Kurse von Helga Bajohr, Fachkraft für
Integration für Sport beim Kreissportbund, sie erläuterte dass die
Projekte mit 85 Prozent vom Landschaftsverband gefördert werden, den
Rest muss der KSB selbst aufbringen.

- Montserrat Manke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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