Serie - Ohne Blut kein Leben
Blutspenden - "ein permanenter Marathon"

Bluttransfusionen werden tagtäglich am Universitäts­klinikum benötigt - für vielfältige Operationen und Behandlungen. Den Bedarf zu decken, wird ­immer schwieriger. | Foto: sebgross/Stock.Adobe.com
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  • Bluttransfusionen werden tagtäglich am Universitäts­klinikum benötigt - für vielfältige Operationen und Behandlungen. Den Bedarf zu decken, wird ­immer schwieriger.
  • Foto: sebgross/Stock.Adobe.com

„Wir befinden uns - mit Blick auf die begrenzte Haltbarkeit von Blutpräparaten - permanent in einem Marathon! Wir müssen, gemeinsam mit anderen Spendediensten, jederzeit den Blutbedarf in Bonn und der Region sicherstellen!“

Region. Professor Dr. Johannes Oldenburg ist Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn (UKB). Alleine dort werden pro Jahr rund 30.000 Blutspenden benötigt. Die Hälfte kann dank des eigenen Spendenzentrums gedeckt werden, die andere Hälfte vor allem dank des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), mit dessen Spendedienst das Institut seit 20 Jahren eng kooperiert. Tagtäglich diesen „Marathon“ zu absolvieren, ist eine logistische wie maschinelle Meisterleistung – und alles am „Laufen“ zu halten, wird immer schwieriger. „Wir sind über das rückläufige Blutspende-Aufkommen sehr besorgt. In den letzten beiden Jahren sind wiederholt Versorgungsengpässe - auch außerhalb der sonst betroffenen Ferienzeiten - aufgetreten, die teils zur Verschiebung planbarer Operationen geführt haben. Dies war auch in den vergangenen Wochen der Fall“, fasst Prof. Dr. Johannes Oldenburg das Lagebild zusammen. Panikmache liegt dem Direktor des Instituts fern, doch die Wahrheit ist: „Bisher konnte die Notfallversorgung immer noch sichergestellt werden. Glücklicherweise traten bisher aber auch keine Großschadensereignisse oder Katastrophen mit hohem Blutbedarf ein. Deren Versorgung wäre aus den vorhandenen Lagerbeständen durchaus kritisch!“

„Katastrophe mit hohem Blutbedarf wäre kritisch!“

Das Problem mit dem „roten Lebenssaft“: „Blut ist lebensnotwendiger Bestandteil des menschlichen Körpers - und kann nicht künstlich hergestellt werden“, so Prof. Dr. Oldenburg. Deshalb ist das UKB, ebenso wie das DRK und alle anderen Institutionen, die die Blutversorgung in Deutschland aufrecht erhalten, in Sorge – und auf der Suche nach „neuen“ Blutspendern. Denn die „Marathon“-Zeit läuft – und sie läuft mit Blick auf die demografische Entwicklung immer schneller ab: „Derzeit wechselt die Generation der geburtenstarken Jahrgänge mit zunehmendem Alter von der Spender- auf die Patientenseite. Aufgrund altersbedingter Erkrankungen wächst deshalb der Transfusionsbedarf rasch an, und diese Entwicklung kann zukünftig Probleme bei der Blutversorgung bewirken“, erläutert Prof. Dr. ­Johannes Oldenburg. Der Transfusionsmediziner betont dabei noch einmal den vielfältigen Einsatz von Blutpräparaten: „Ohne sie könnten innerhalb der Krankenversorgung viele Operationen und Therapien schlichtweg nicht durchgeführt werden!“

Deshalb ist es umso wichtiger, „neue“ Blutspender zu gewinnen, denn: ohne Blut, kein Leben! Blutspenden sind am UKB aktuell nur nach Terminvereinbarung möglich - über die kostenlose UKB-Blutspende-App, die Telefon-Hotline 0228/ 287-14780 oder per Mail an termin.blutspende@ukbonn.de unter Angabe einer Telefonnummer. Der Blutspendedienst des UKB-Instituts befindet sich dabei in Gebäude B43, Venusberg-Campus 1.

Nähere Infos zur Blutspende am UKB gibt es unter bonnerblut.de und zur Blutspende allgemein unter drk-blutspende.de

Prof. Dr. Johannes Oldenburg: „Blut spenden kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch – Erstspender im Alter von 18 bis 60 Jahren. Laufen Sie ein Stück ­‚Marathon‘ mit und helfen Sie uns, denn: Blutspenden retten Leben!“

Alles zu unserer Serie "Ohne Blut kein Leben!"

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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