Designiertes Hitdorfer Dreigestirn vorgestellt

Närrisches Jubiläum der Tanzgarde

Hitdorf - Bis zum Start in die fünfte Jahreszeit sind es noch gut vier
Monate. Doch schon jetzt wurde das designierte Dreigestirn
vorgestellt, das die Hitdorfer Jecken unter dem Motto „An jeder Eck
ne Hetdörper Jeck“ durch die Karnevalssession 2019/2020 führen
will. Vor wenigen Tagen haben sie den Vertrag bei Josef Landwehr, dem
Vorsitzenden der Karnevalsgesellschaft „Hetdörper Mädche un
Junge“ (HMJ), unterschrieben.

„Seit Jahren haben wir uns immer mal damit beschäftigt, eventuell
als Dreigestirn zu agieren. Jetzt, zum zehnjährigen Bestehen unseres
Vereins ‚Leben in Hitdorf‘, haben wir uns endlich dazu
entschlossen“, beschrieb Vorsitzender Heinz Gladbach die Idee
dahinter. Als Prinz Heinz II. (Heinz Gladbach) wird der 61-jährige
Privatier das Trifolium anführen. Noch in seiner Heimatstadt Solingen
sei er vor dem Karneval geflüchtet, schilderte er lachend. Wie schön
und lustig diese Zeit sein kann, weiß er erst, seit er 2004 nach
Hitdorf kam.

Bauer Frank (Frank Melzer) ist der zweite Mann im Bunde. Der
54-jährige Wirtschaftsassistent, der seit 1984 als kaufmännischer
Angestellter im Bereich Marketing arbeitet, schlug 2002 seine Zelte in
Hitdorf auf, ist seit 2004 Mitglied der KG HMJ und seit 2019 der
Fährgarde Hitdorf. Für ihn werde „ein Kindheitstraum endlich
wahr“, freute sich der gebürtige Opladener, der sich noch ganz
genau an seine kindliche Begeisterung erinnern kann, als er den
Opladener Ex-Prinz Bernd Reisgies 1972 auf einem Elefanten zum
Opladener Rathaus reiten sah.

Jungfrau Christiane (Christiane Agternkamp) ist – im Gegensatz zum
Kölner Dreigestirn – wirklich eine Frau. 1953 im Kreis Höxter
geboren, lebt die promovierte Ärztin seit 2005 in Hitdorf, seit 2004
praktiziert sie als Hausärztin für Innere und Allgemeinmedizin in
Rheindorf. Als Bill Clinton, der ehemalige amerikanische Präsident,
im Jahr 2000 zur Verleihung des Karlspreises nach Aachen reiste, war
sie seine persönliche Notärztin. Ihr Mitwirken im Dreigestirn
empfindet sie als „Krönung“ all ihrer bisherigen
karnevalistischen Aktivitäten.

Närrisches Jubiläum der Tanzgarde

Doch nicht wegen der Prinzenvorstellung waren 300 Gäste in die
Hitdorfer Stadthalle gekommen, sondern vor allem um das närrische
22-jährige Jubiläum der Kinder- und Jugendtanzgarde mit einem bunten
Überraschungsprogramm zu feiern.

Bei den Ströppcher tanzen fast 60 Kinder zwischen fünf und 15
Jahren. Dazu kommen etwa 30 junge Leute, die im rot-blau-weißen
Outfit auf zahlreichen Bühnen des rheinischen Karnevals tanzen. Heike
Evertz ist als Abteilungsleiterin nicht nur für Ausbildung,
Choreografie und Fertigkeit beim Tanzen verantwortlich, sondern hat
auch die Kostüme ihrer Schützlinge in all den Jahren selbst genäht.
Sie mag es gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Bei der Feier ließ
sich das nicht ganz vermeiden. Josef Landwehr überreichte Blumen an
sie und ihre Assistentin Angelika Huesmann.

Ein weiteres Geschenk erhielt Ivan Skrlin, Bauer des Jahres 2004/2005,
mit der Begründung: „Er kennt sich besser mit Spitzebotze und
Strumpfhosen aus, als alle anderen Männer zusammen“, flachste
Landwehr. „Ich hätte niemals gedacht, dass die Gruppe so lange
bestehen bleibt“, erklärte Heike Evertz und fügte hinzu:
„Funktionieren konnte das nur, weil alle mitgeholfen haben.“

Helfen wo Hilfe gebraucht wird, ist besonders bei den zwei jungen
Männern angesagt, die bereits seit 22 Jahren dazu gehören. Als
Anerkennung erhielten die beiden Cousins Steffen Hoffmann und
Christoph Arenz eine Bronzenadel mit Vereinsemblem. Hoffmann war
gerade mal sieben Jahre, als er zum ersten Mal auf der Bühne stand.
„Es ist alles toll und macht großen Spaß, sonst wäre ich nicht so
lange dabeigeblieben“, begründete der 29-Jährige.

„Neben Spaß gibt es auch großen Zusammenhalt und Offenheit bei
uns, wir unternehmen vieles gemeinsam“, ergänzte Christoph (28).
Ihre Trainerin sehen sie als gute Freundin an, Tanzen als schönes
Hobby. Mindestens noch zehn Jahre möchten sie das beibehalten, um dem
Verein anschließend als interaktive Mitglieder treu zu bleiben.