Hommage à Paganini
Klaus, der Geiger, spielte im Duett mit Gitarrist Marius Peters

- Rabatz am Eierplätzchen-Platz: Klaus der Geiger und Marius Peters lernten sich zufällig in der Kölner Südstadt kennen.
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Zündorf - (dt) Er ist einer der bekanntesten Straßenmusiker Deutschlands. Geige
und Latzhose sind seine Markenzeichen. Inzwischen ist er 79: Klaus von
Wrochem alias Klaus der Geiger. In der Klosterkapelle trat das Kölner
Stadtoriginal diesmal im Duett auf. „Was uns verbindet, ist das
Studium an der Musikhochschule“, verriet Gitarrist Marius Peters,
den fast ein halbes Jahrhundert vom „Veteranen“ trennen.
Kennengelernt haben sich die beiden rein zufällig bei einem Auftritt
in der Lutherkirche. Seit fünf Jahren tourt das ungleiche Paar durch
Deutschland. In Zündorf stellten sie vor vollem Haus ihre neue CD
vor: „Immer doller“ enthält eine Mischung aus
Instrumentalstücken, aktuellen politischen Liedern und Variationen
der Musik des wohl berühmtesten „Teufelsgeigers“.
„Paganini ist unglaublich schwer zu spielen, ich benutze ihn als
Körpertraining“, scherzte Klaus von Wrochem – bevor er zu einer
anspruchsvollen Interpretation ansetzte, gipfelnd in einer
„Paganinata“ und vom Publikum mit Jubelstürmen bedacht. Ebenfalls
gut an kam die Bearbeitung von „Scarborough Fair“. Dabei
erläuterte von Wrochem, dass die durch Simon & Garfunkel bekannt
gewordene Melodie auf ein englisches Traditional um 1600 zurückgeht.
In Irland angesiedelt ist „Beamish“, eine Hommage von Marius
Peters an ein Cottage und einen Pub, den er kennenlernte, als er
seinen ehemaligen Sportlehrer besuchte.
Dass Klaus von Wrochem nach wie vor umweltbewegt ist, zeigte er mit
seinem Protestsong „Friday for Future“. Politisch und zugleich
karnevalistisch angehaucht kommt seine Nummer „Wir sind die
schweigende Mehrheit“ daher, die an Marita Köllners „Denn wir
sind kölsche Mädchen“ erinnert. Mit „La Calle 92“ hatte Klaus
von Wrochem wie üblich ein Stück des Begründers des Tango Nuevo,
Astor Piazzolla (1921-1992) dabei. Die Aufmerksamkeit der Besucher
galt darüber hinaus drei Engelsgemälden von Christiane Grosche. Die
Kölner Kunstmalerin hatte die Bilder extra für die Veranstaltung im
Bühnenbereich platziert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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