Großer Eltern-Ärger wegen Sturmschäden
Kita-Wirbel nach Poll-Tornado

Drei Wochen nach dem Sturm ist das Kita-Gelände immer noch nicht nutzbar.  | Foto: Büge
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von Alexander Büge

Poll. Der Tornado in Köln vom 21. Dezember hat vor allem in Poll jede Menge Schaden angerichtet. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt und Autos beschädigt. Während in den Tagen danach trotz des bevorstehenden Weihnachtsfestes und dem Jahreswechsel vielerorts Tag für Tag daran gearbeitet wurde, die Verwüstung zu beseitigen, tat sich in der städtischen Kita am Käulchensweg bis zum 2. Januar im Prinzip nichts. „Die Nachfrage lag deutlich höher als die verfügbaren Kapazitäten der Handwerkerfirmen“, begründet die Stadtwaltung die Situation.

Betroffene Eltern wurden allerdings erst am 2. Januar informiert, dass die Kita bis auf Weiteres nicht genutzt werden kann. „Zwischen den Jahren befand sich die Stadt in Betriebsferien, alle städtischen Kitas waren geschlossen“, heißt es von der Stadtverwaltung dazu. Zudem habe die Einschätzung zum Ausmaß des Sturmschadens eine gewisse Zeit in Anspruch genommen.

Spätestens seit dem Morgen des 22. Dezember war es laut betroffenen Eltern aber offensichtlich, dass das Außengelände der Kita aufgrund von herumliegenden Bäumen, kaputten Zäunen und herbeigewirbeltem Müll nicht nutzbar ist. Zudem seien die Schäden am Dach und an einem Fenster ebenfalls schnell entdeckt worden. „Man könnte meinen, dass dies leicht zu lösende Probleme sind, aber aufgrund des Brandschutzes müssen die Türen wegen der Fluchtmöglichkeit nach draußen offen und nicht abgeschlossen sein“, heißt es vom erbosten Elternbeirat der Einrichtung. „Wenn aber nun ein Kind auf das Außengelände laufen würde, wäre dies mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden. Daher lässt die Stadt Köln die Kita lieber geschlossen.“

Zwar wurden herabgestürzte Äste und umgefallene Bäume inzwischen beseitigt, doch die zerstörten Zäune sind auch drei Wochen nach dem Sturm noch nicht ersetzt worden. Zudem wimmelt es auf dem Gelände immer noch vor Styropor und sonstigem herbeigewirbeltem Schmutz. Wann die Kita wieder öffnet, ist auch deshalb weiter unklar. Immerhin: Die Pänz der Einrichtung wurden samt Betreuern auf andere Kitas aufgeteilt. Während einige Eltern das Glück hatten, mit ihren Kindern direkt in der Nähe unterkommen zu können, müssen einige der Betroffenen viele Kilometer fahren, um auf das vorübergehende Betreuungsangebot zurückgreifen zu können.

Der Tornado vom 21. Dezember hatte das Kita-Gelände beschädigt, bis zum 2. Januar tat sich dennoch nichts.  | Foto: Büge
  • Der Tornado vom 21. Dezember hatte das Kita-Gelände beschädigt, bis zum 2. Januar tat sich dennoch nichts.
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Entschädigt werden die Eltern deshalb allerdings nicht von der Stadt, die weiterhin auf den vollständigen Kita-Beitrag des Monats Januar pocht. Die Eltern der vor Ort betreuten Kinder sind deshalb sprachlos. Insbesondere im Vergleich zu den bereits reparierten Gebäuden und Straßen im Umfeld stehe man ungläubig vor dem immer noch verwüsteten Kita-Gelände. „Wir sind schlichtweg fassungslos, dass es anscheinend keine Priorität hat, unseren Kindern ihr soziales Umfeld zu ermöglichen“, heißt es in einem Beschwerde-Brief des Elternbeirats vom 2. Januar. „Ebenso ist es eine Zumutung, dass wir Familien vor die Ungewissheit gestellt werden, wann die Kita wieder öffnet- gleichzeitig sollen wir aber fleißig Essens- und Betreuungsgeld leisten.“

Drei Wochen nach dem Sturm ist das Kita-Gelände immer noch nicht nutzbar.  | Foto: Büge
Der Tornado vom 21. Dezember hatte das Kita-Gelände beschädigt, bis zum 2. Januar tat sich dennoch nichts.  | Foto: Büge
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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