Zerstörter Aldi auf unbestimmte Zeit zu
Schwere Sturmschäden in Poll

Zäune wurden aus ihrer Verankerung gerissen, Wellblech-Stücke liegen herum, Dächer wurden abgedeckt.  | Foto: Büge
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  • Zäune wurden aus ihrer Verankerung gerissen, Wellblech-Stücke liegen herum, Dächer wurden abgedeckt.
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Von Alexander Büge

Für viele Menschen in Poll beginnt der 22. Dezember ganz anders als jeder andere Tag in diesem Jahr. Denn das Sturmtief Zoltan hat seine Spuren hinterlassen. Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt und Straßenschilder aus ihrer Verankerung gerissen. Dementsprechend laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Auf zahlreichen Häusern sind Dachdecker damit beschäftigt, die Schäden zu begrenzen. So auch bei der Aldi-Filiale am Poller Kirchweg, die aufgrund massiver Schäden am Dach derzeit geschlossen ist.

Ein paar Meter weiter ist das Unternehmen Munk und Schmitz betroffen, wo das Dach einer Lagerhalle komplett abgedeckt wurde. Auf der Straße weiter Richtung Rhein wimmelt es hingegen nur so vor meterlangen Wellblechteilen, Glassplittern und Dachziegeln. Bilder eben, die die Menschen im Veedel sonst nur aus Katastrophenfilmen kennen.

In der Müllergasse wird das Ausmaß der Zerstörung dann vielleicht am offensichtlichsten. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, sodass das kleine Wäldchen neben der Schrebergartensiedlung kaum wieder zu erkennen ist. Nahezu jeder zweite Baum scheint dort entwurzelt oder sogar komplett umgefallen zu sein.

In Alt-Poll sind die Spuren des Sturmtiefs ebenfalls offensichtlich. Nahezu überall liegen dort Teile von Dachziegeln auf dem Boden, während zahlreiche Helfer längst damit begonnen haben, Dächer wieder in Stand zu setzen oder Trümmerteile zu beseitigen. Und damit werden sie wohl noch längere Zeit beschäftigt sein. Aber: Am heutigen Freitag sagt der Deutsche Wetterdienst ebenfalls schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h voraus. Trotz des Ausmaßes der Verwüstung im Veedel gilt es für die Menschen vor Ort also weiter vorsichtig zu sein, um noch Schlimmeres zu vermeiden.

Die Feuerwerk Köln bittet deshalb explizit darum, bestimmte Bereiche in Poll zu meiden, da weiterhin lose Gebäudeteile herabfallen können. Dies gilt vor allem für folgende Straßen: Alfred-Schütte-Allee, Salmstraße, Kleinstraße, Käulchensweg, Müllergasse und Poller Kirchweg sowie die weiteren Nebenstraßen in diesem Gebiet.

Update 1: Die Einfahrt in die Salmstraße sowie der Poller Kirchweg ab der Kreuzung zur Krückelstraße sind von der Polizei für den Abend des 22. Dezember abgesperrt, da es dort immer noch zu Gefahren durch herumliegende oder hinabfallende Teile kommen kann. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, diese Stellen zu umfahren.

Zudem wird das Ausmaß des Sturmes immer offensichtlicher: Zwischen Süd- und Drehbrücke ist der Fußgänger- und Fahrradweg durch zahlreiche umgefallene sowie entwurzelte Bäume immer noch nicht passierbar. Die Straße Am Schnellert liefert darüber hinaus ein bizarres Bild: Eines von zwei angrenzenden meterhohen Lagerhäusern aus Holz wurde komplett zerstört und stückeweise auf den gegenüberliegenden Bahndamm geschleudert. Dabei kam sogar ein Hochspannungsmast zu schaden, der nun abgeknickt über der Strecke hängt. Somit wird immer klarer: Die Aufräumarbeiten nach dem Sturm werden sich in Poll wohl wochen-, wenn nicht sogar monatelang hinziehen.

Update 2: Auch am Nachmittag des 23. Dezember laufen die Aufräumarbeiten weiter auch Hochtouren. Zwar sind nach insgesamt rund 380 Feuerwehreinsätzen derzeit keine Sirenen der Fahrzeuge mehr zu hören, doch auf vielen Häusern arbeiten immer noch Dachdecker an den Schäden. Zudem sind die Helfer auch heute damit beschäftigt, umgefallene Bäume zu zersägen und von Grundstücken, Straßen und Wegen zu entfernen.

Letzteres wird wohl vor allem am Traktorspielplatz noch wochenlang dauern. Zahlreiche Bäume liegen dort nahezu auf dem gesamten Areal herum, sodass Kinder die Geräte in den gesamten Ferien voraussichtlich nicht mehr nutzen können.

Straßensperrungen gibt es derzeit hingegen kaum noch. Während die Salmstraße nun wieder befahren werden kann, ist die Müllergasse zumindest noch teilweise gesperrt. PKW können sie zwischen der Kreuzung am Poller Kirchweg bis zur Kreuzung am Käulchensweg weiterhin nicht befahren.

Außerdem ist inzwischen klar, dass die Aldi-Filiale am Poller Kirchweg auch nach den Feiertagen nicht wieder öffnen wird. Laut eines Mitarbeiters wird es zur Wiedereröffnung erst nach der Jahreswende kommen. Aber auch bei vielen anderen Gebäuden und Flächen in Poll wird es lange dauern, bis von den Spuren des Sturms nichts mehr zu sehen ist.

Update 3: Die Aufräumarbeiten in Poll dauern am Nachmittag des 27. Dezember weiter an. Fast eine Woche nach dem verheerenden Sturm sind vielerorts immer noch Spuren der Verwüstung zu sehen. Die Aldi-Filiale ist aufgrund des zerstörten Dachs weiterhin auf unbestimmte Zeit geschlossen, auch wenn die Zufahrt zum Parkplatz zeitweise geöffnet war.

Einschränkungen müssen die Menschen im Veedel auch an der Müllergasse weiterhin hinnehmen, da diese zwischen Käulchensweg und Poller Kirchweg weiterhin für den PKW-Verkehr gesperrt ist. Ebenfalls nicht nutzbar sind die dortige Sportanlage sowie der Traktorspielplatz. Der langezogene Fußgänger- und Radfahrweg an der Alfred-Schütte-Allee kann hingegen wieder durchgängig genutzt werden, da die zahlreichen Baumstämme dort mittlerweile zersägt und anschließend beiseite geräumt wurden.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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