Nach 56 Jahren Abriss und Neubau
A4-Brücke: Umleitungen, Ersatzverkehr und Sperrungen

Untereschbach (kg). Die A4 von Köln nach Olpe, deren letztes Teilstück Mitte der 1970er-Jahre errichtet wurde, ist in die Jahre gekommen. Das zeigt sich an den Baustellen und zum Beispiel an der Autobahnbrücke über die Overather Straße (L 136) in Untereschbach, die 1968 errichtet wurde. Deren Abriss und Neubau war für Mitte November geplant, jetzt will die Autobahn GmbH die Arbeiten Anfang 2024 beginnen.
Im März 2023 bewertete die Bundesanstalt für Straßenwesen das Bauwerk über die L 136 mit der Note 3,0, was einem nicht ausreichenden Zustand entspricht. Ab der Note 3,5 wäre er ungenügend. Nach Angaben von Straßen NRW wurde das Bauwerk bereits 2016 untersucht und der Neubau sollte grob geschätzt rund 3,4 Millionen Euro kosten. Festgestellt wurden Einschränkungen vor allem hinsichtlich der Biege- und Querkraftfähigkeit und der Ermüdung des Materials.
Sperrung
Der Autobahn GmbH zufolge wird als Erstes unter der Autobahnbrücke ein Traggerüst aus Stahl aufgebaut. Während dieser dreimonatigen ersten Bauphase wird die Overather Straße für jeglichen motorisierten Verkehr gesperrt, nur Zufußgehende und Radfahrende (müssen absteigen) können die Unterführung durch einen Fußgängertunnel passieren. Steht das Stahlgerüst, wird ein Einbahnverkehr mit einer Fahrspur nur in Fahrtrichtung Bensberg möglich sein. Rettungskräfte können in beiden Fahrtrichtungen passieren. Dies wird möglich über intelligente Bedarfsampeln sowie über Sendegeräte mit Code-Eingabe in den Einsatzwagen. Die bisherige Durchfahrtshöhe von 4,56 Meter bleibt auch durch das Traggerüst bestehen, die Durchfahrtsbreite wird aber auf 4,60 Meter eingeschränkt.
Laut einer Vorlage im Kreis-Verkehrsausschuss sollen Autofahrer die Baustelle über die K 41 (Immekeppel-Herkenrath) umfahren, der Groß- und Schwerlastverkehr großräumig zwischen A4 und A3 über die L 284 (Sülztalstraße). Der ÖPNV der Linie 420 wird über die A4 und deren Anschlussstellen Bensberg und Untereschbach umgeleitet. Zudem wird während der Schulzeiten ein Ersatzverkehr für Bockenberg sowie für Ober- und Mitteleschbach mit Kleinbussen von 7 bis 17 Uhr durchgeführt. Die Kleinbusse können bis zu acht Personen befördern, sie fahren stündlich. Kleinbusse kommen deswegen in Frage, weil ein größeres Fahrzeug vor der Brücken-Baustelle nicht wenden kann.
Behelfsbrücke
Die Autobahn GmbH will im weiteren Verlauf der Arbeiten parallel zur alten Brücke eine Behelfsumfahrung inklusive der ersten Behelfsbrücke für den Verkehr in Richtung Olpe errichten. Für die zweite Behelfsbrücke muss die alte Autobahnbrücke komplett abgerissen werden. Aus statischen Gründen geht das nicht anders. Dann erst kann die zweite Behelfsbrücke in Fahrtrichtung Köln eingehoben werden. Letztere Arbeiten erfordern eine zehntägige Sperrung der Fahrtrichtung Olpe und einen Tag in Richtung Köln. Vorgesehen ist das in den Herbstferien 2024. Das neue Autobahnbauwerk wird, zeitlich versetzt, in zwei Hälften errichtet. So können die Behelfsbrücken nacheinander zurückgebaut werden, denn viel Platz steht in den Hanglagen nicht zur Verfügung. Abgesehen von den Sperrungen in den Herbstferien 2024, soll der Verkehr während der vierjährigen Gesamtbauzeit auf der A4 verbleiben. Bis auf wenige Ausnahmen ist dies über zwei Fahrspuren pro Richtung vorgesehen.
Im April 2024 sollen die Brückenarbeiten der Deutschen Bahn in Engelskirchen abgeschlossen sein. Dadurch wird die Strecke wieder durchgängig befahrbar sein. Die Planer erhoffen sich dadurch eine Entlastung auf den Straßen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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