Schule Im Hederichsfeld
Nicht nur unterm Putz ein echtes Schmuckstück

Stolz präsentieren (von links) Maria Kümmel und Andrea Pesch aus dem Dezernat Bauen sowie Baudezernentin Andrea Deppe das zukünftige Quartierszentrum Im Hederichsfeld.  | Foto: Britta Meyer
  • Stolz präsentieren (von links) Maria Kümmel und Andrea Pesch aus dem Dezernat Bauen sowie Baudezernentin Andrea Deppe das zukünftige Quartierszentrum Im Hederichsfeld.
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Opladen - Wer sich mit historischer Architektur ein wenig auskennt, konnte es
eigentlich schon ahnen. Das Gebäude der heutigen katholischen
Hauptschule Im Hederichsfeld, 1911 bis 1913 als evangelische
Jungenschule errichtet, besticht nicht nur von außen durch eine
eindrucksvolle Architektur.

Mit Mansard-Walmdach und einem Fassadenaufriss in Anlehnung an den
sogenannten Heimatstil gehört die Schule zu einer ganzen Reihe von
Gebäuden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Eisenbahnerstadt
Opladen errichtet wurden. Einige davon, wie in der Birkenberg- und
Kanalstraße, die ehemalige Westkott’che Villa (Festhalle) und
verschiedene Wohn- und Geschäftshäuser in der Düsseldorfer Straße,
stehen noch, sind denkmalgeschützt und lassen das Stadtbild eines
blühenden Opladens vor dem Ersten Weltkrieg erahnen.

Nun zeigt sich auch das Innere der Schule Im Hederichsfeld unverhüllt
in seiner ganzen Pracht. Was durch zahlreiche Umbauten in über 100
Jahren den Bedürfnissen angepasst, verdeckt und geändert wurde, hat
die Entkernung des Gebäudes zum Vorschein gebracht. Rund vier Monate
hat es gedauert, um die Spuren der Vergangenheit in dem 1987 unter
Denkmalschutz gestellten Haus rückgängig zu machen, erklärte Andrea
Pesch, Abteilungsleiterin Neubau der Stadt, bei einem Rundgang durch
die Baustelle. Zu diesem hatte Dezernentin Andrea Deppe eingeladen, um
das Schmuckstück stolz zu präsentieren, bevor der Ausbau beginnt.

Gefördert durch Mittel vom Land NRW, die im Rahmen des
Stadtentwicklungskonzept Opladen die Sanierung zu 80 Prozent deckeln,
soll ab 2020 hier neben der Hauptschule auch ein Quartierszentrum
beheimatet sein. Insgesamt 12 Millionen Euro stehen für die Sanierung
zur Verfügung. Dabei sind neben der Berücksichtigung der
bauhistorischen Substanz auch Barrierefreiheit und energetische
Kriterien zu beachten. So wird es zukünftig im Zentrum von Opladen
einen Treffpunkt für alle in einer historischen Architektur geben,
der eine moderne Ausstattung mit Aufzug, Datenkommunikationstechnik
und Platz für private Feste, Sport, Jugendarbeit und kulturelle
Angebote bietet. Details wie nun freigelegte Rundbögen, weite
Türlaibungen, ein prächtiger Dachstuhl und wieder entdeckte
Fensteröffnungen werden weitestgehend beibehalten.

„Wir versuchen wo es geht mit historischen Materialien zu arbeiten",
beschreibt Maria Kümmel, Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft, die
Sanierungsmaßnahmen. „Auch der nachträglich angefügte
Sanitärtrakt wird abgerissen und in das Gebäude verlegt." Leider
können nicht alle wieder entdeckten Bauelemente erhalten werden. So
wird der überklebte Fliesenboden im unteren Flur wohl nicht mehr zu
reinigen sein, das radähnliche Mosaik im Foyer hingegen sehr wohl.
Den Schulhof selber sollen die Schüler und die Bürger mitgestalten,
schließlich nutzen sie ihn auch. Und so wird es, wenn alles gut
läuft, in wenigen Jahren im Herzen Opladens ein prachtvolles Zentrum
geben, das den Charme und die Bedeutung der einstigen
Kreisverwaltungsstadt widerspiegelt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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