Orchideen kommen zurück
Geflecktes Knabenkraut wächst und gedeiht

- Jedes Jahr überprüft Marin Denecke den Bestand der Orchideen auf einer Wiese nahe Leichlingen.
- Foto: Landesgemeinschaft Naturschutz
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Opladen - 1.200 Blüten des Gefleckten Knabenkrauts zählt Martin Denecke auf
einer Wiese nahe der Grenze zu Leichlingen. Für den Vorsitzenden der
LNU (Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) ein Grund sich zu
freuen. „Als wir vor 30 Jahren begannen die Fläche zu pflegen, gab
es hier gerade einmal 90 Exemplare dieser Orchideenart.“ Sie drohte
ganz aus Leverkusen zu verschwinden.
Artensterben ist weltweit auf dem Vormarsch, nicht nur in Leverkusen.
Überdüngung, Verbauung und Monokulturen sind einige der Gründe.
„Natürlich würde kaum jemand merken, wenn es in Leverkusen keine
Orchideen mehr gäbe – doch für die Natur ist jede Pflanzen- und
Tierart, die verschwindet ein schwerer Verlust. Denn jede Art ist Teil
des großen Ganzen.“ Nur Ökosysteme, die über eine große
Artenvielfalt verfügen, seien stabil und haben eine
Überlebenschance, so der Biologe.
„Diese Orchideenart und viele andere gedeihen auf nährstoffarmen
Wiesen. Deshalb müssen die Flächen ein- bis zweimal pro Jahr gemäht
und das Mahdgut unbedingt abgeräumt werden“, erklärt Denecke.
Wichtig für die Vermehrung sei außerdem der späte Zeitpunkt der
Mahd Mitte August. „Der Bestand ist inzwischen so stark angewachsen,
dass er sich in benachbarte Streuobstwiesen ausgesäht hat“, freut
er sich.
Neben dem Gefleckten Knabenkraut wachsen in Leverkusen und Umgebung
auch noch andere Orchideenarten, die sandige, magere Flächen
besiedeln. „Um die Artenvielfalt zu erhalten darf man die Flächen
auf keinen Fall sich selbst überlassen“, so Denecke. Viele seltene
Schmetterlings- und andere Insektenarten seien gerade auf eine
regelmäßige aber späte Mahd angewiesen. Die Düngung der Fläche
wäre für diese „Wiesenarten“ genauso schädlich, wie die
Beschattung durch aufwachsende Büsche und Bäume.
Die Wiesen mähe er mit dem Traktor, aber für das Rechen und
Wegschaffen werden immer viele Hände gebraucht, damit es in ein/zwei
Stunden erledigt ist. Wer Interesse hat mitzuhelfen, kann sich bei
Martin Denecke
martin.denecke@uni-due.de
melden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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