"Heimatgespräche" und Auswertung der Umfrage
Basis der Werkstattgespräche

Emma Löhr stellte die Idee der „Regenbogenbrücke“ und das Modell dazu vor. | Foto: Gast
  • Emma Löhr stellte die Idee der „Regenbogenbrücke“ und das Modell dazu vor.
  • Foto: Gast
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Neunkirchen-Seelscheid - „Köln hat den Dom, Berlin den Alex, was könnte das
Erkennungszeichen von Neunkirchen-Seelscheid sein?“ Mit diesen
Worten ermunterte Jürgen Schmück in Vertretung für den verhinderten
Werbekreis-Vorsitzenden Manfred Gallitz die rund 30 Teilnehmer des
„Heimatgesprächs“ im Lounge Bowling Center auf, sich Gedanken
über die symbolhafte Zusammenführung der beiden Gemeindeteile zu
machen und Ideen zu sammeln, wie die rund 60 Weiler der Gemeinde sich
annähern und zusammenwachsen könnten. Auch, wenn in einigen Vereinen
schon beide Orte vertreten sind, so gibt es auch nach über 50 Jahren
immer noch Barrieren zu überwinden. Das ergab eine Online-Befragung
der Einwohner im Frühjahr. Diesem Problem möchte das vom
Heimatministerium des Landes NRW geförderte und von der Gemeinde
sowie der Werbegemeinschaft WIR NeunkirchenSeelscheider getragene
Projekt „Heimatwerkstatt“ abhelfen. Lebhaft diskutiert wurde an
diesem Abend unter anderem die Idee dreier Schülerinnen des
Antoniuskollegs: die ehemaligen Achtklässlerinnen Amy Fischer, Emma
Löhr und Esther Zavelberg hatten mit ihrem Modell einer
„Regenbogenbrücke“ über das Wahnbachtal den Ideenwettbewerb
„Mobility Vision 2025“ des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung gewonnen. Bereits zu Beginn der kommunalen Neuordnung vor
über 50 Jahren war über eine direkte Straßenverbindung zwischen den
beiden Gemeindeteilen Neunkirchen und Seelscheid nachgedacht worden.
Auf der Grundlage des damals geplanten Weges erdachten die
Schülerinnen einen barrierefreien und umweltfreundlich angelegten
Fuß- und Radweg, der über eine Brücke als sichtbare Verbindung der
beiden Höhenorte führt. Die Idee stieß in der Gesprächsrunde auf
großes Interesse. Unsicher ist noch, ob sie realisiert werden kann.

Nachdem die Online-Befragung schon einige Ideen zum Zusammenrücken
der einzelnen Orte oder für ein mögliches Erkennungszeichen der
Gemeinde hervorgebracht hatte, wurden diese - und neue -Ideen nun
intensiv geprüft und besprochen. Großen Anklang fanden der Gedanke
eines zentral gelegenen Gemeinschaftshauses, in dem Neunkirchener und
Seelscheider Dorfgemeinschaften oder Vereine sich gegenseitig zu
verschiedenen Events einladen, oder eines gemeinsamen Wochenmarktes,
auf dem man sich besser kennenlernt. Auch ein Kino auf Rädern oder
ein „Strandcafé“ am Wahnbach wurden angedacht.

Mit der Findung eines Symbols, das als Kennzeichen der Gemeinde in der
„Heimatschmiede“ umgesetzt werden soll, tut man sich noch
schwerer. Erste Vorstellungen waren zwei Bäume die in den Kronen
zusammenwachsen oder Yin und Yang mit dem Wahnbach als Verbindung.
„Ich denke, es ist alles möglich“, kommentierte Schmück.

Beim nächsten Treffen am 26. Oktober werden in Neunkirchen noch mehr
Ideen gesucht und erörtert. Weitere Teilnehmer sind herzlich
willkommen. Anmeldung unter kontakt@nk-medienservice.de.

Pressemitteilung der Werbegemeinschaft: HEIMATWERKSTATT
Neunkirchen-Seelscheid Auswertung der Umfrage und Basis der
Werkstattgespräche

Als Abschluss der im 1. Halbjahr 2021 durchgeführten
Einwohnenden-Umfrage der Heimatwerkstatt wurden alle Meinungen,
Antworten und Anregungen gesichtet und ausgewertet.
Die Beteiligung bildet, wenn auch „nur“ 361 Personen einen
Umfragebogen ausgefüllt haben, einen soliden Querschnitt der
Gemeinde. Es gab Beteiligung aus allen Ortsteilen, deren Menge sich
ungefähr in Relation zur Ortsteilgröße abbilden lässt. Das Alter
umfasst im Großteil 25 – 64 Jahre, wobei natürlich auch in allen
anderen Altersbereichen Teilnehmende gab. Über 60% leben seit über
20 Jahren im Gemeindegebiet.

Viele Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Zusammenwachsens der
Gemeindeteile und einem Zusammengehörigkeitsgefühl der Einwohnenden
wurden eingereicht. Und selbstverständlich auch Interessen und
Optimierungsvorschläge zur allgemeinen Lebenssituation unserer
Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Deutlich wurde auch, was die
Attraktivität unseres Orts ausmacht und welche Lebensqualität
geboten wird.

Neunkirchen-Seelscheid als attraktiver Lebensort

Die Waage aus ländlicher Umgebung, der Naturgegebenheiten und der
Ruhe verbinden sich hervorragend mit der Nähe zu den umliegenden
kleinen und größeren, mit dem Auto gut und schnell zu erreichenden
Städten. Die Anwohnenden fühlen sich im Gemeindegebiet überwiegend
sicher und heimisch und erfreuen sich an einer auf die Gesamtgemeinde
verteilte Grundversorgungs- und Einzelhandelsstruktur. Die
Wahnbachtalsperre, die Wander- und Radwege in den Wäldern laden zu
Erholungsmomenten und aktiven Freizeitbeschäftigungen ein. Auch die
Geselligkeit und das Miteinander in den einzelnen Ortsteilen, in
Vereinen und auf Feierlichkeiten empfinden die Anwohnenden als
attraktiv und positiv.

ÖPNV und Fahrradwege als Basis der Verschmelzung

Dennoch könnten viele Angebote ausgeweitet und verbessert werden. An
erster Stelle steht dabei der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV).
Eine direkte Busverbindung der beiden Hauptorte Seelscheid und
Neunkirchen würde vieles vereinfachen und eben genau das untermauern,
worum es im Projekt HEIMATWERKSTATT geht: Das Verschmelzen und
Zusammenrücken der Haupt- und Nebenorte zu einer Gesamtgemeinde.
Gleiches gilt für das Fahrradwegenetz im Gemeindegebiet.

Zwar arbeiten die Schulen viel miteinander, doch werden sich
schulübergreifende Projekte und Veranstaltungen für Kinder und
Jugendliche gewünscht. Ebenso ist das Spielplatz- und frei
zugängliche Sport-/Treffplatzangebot ausbaufähig. Dies wiederum
führt auch zu den Ideen die Sportvereine kooperieren zu lassen (was
in der Vergangenheit ja auch schon geschehen ist), übergreifende
Veranstaltungen und Wettbewerbe ins Leben zu rufen. Schön wäre eine
weitere vielfältige Ansiedlung von Einzelhandel und Fachärzten, die
Vergrößerung des Wochenmarktes sowie breitere Lieferdienstangebote.
Mehr und günstigeres Bauland oder auch Mietwohnraum wünschen sich
insbesondere Familien, die sich hier niederlassen. Angebote wie die
Kneipennacht ist eine willkommene Abwechslung, die laut Anwohnenden
gerne mehr und umfassender angeboten werden darf. Am Alter der
Umfragebeteiligten lässt sich erkennen, dass die Senioren der
Gemeinde mehrzahlig zufrieden mit dem Freizeit- und
Zielgruppenorientierten Angeboten der Gemeinde ist. Hingegen fehlt es
Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Anlaufpunkten.
Generell lässt sich als positives Fazit darstellen, dass die Wünsche
an ein ländliches Leben in unserer Gemeinde größtenteils erfüllt
und die Vorteile daran gesehen und gewertschätzt werden. Ebenso sind
die Annehmlichkeiten der Stadt mit einem Katzensprung zu erreichen und
zu erleben.

Kreative Ideen mit Symbolcharakter der Gemeinde gefragt

Diese Ergebnisse sowie die eingereichten Ideen zur Symbolik unserer
Gemeinde, sollen die Basis für die Werkstattgespräche unseres
Projektes Bilden. Hierzu möchten wir kreativ Schaffende aus dem
Gemeindegebiet aufrufen, sich einzubringen und so einen großen und
nachhaltigen Teil zum Gemeindeverbund beizutragen. Unser nächster
Schritt, in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und der
Werbegemeinschaft, wird nun sein, ein Gremium zu schaffen, dass sich
in regelmäßigen Abständen mit der weiteren Erarbeitung einer Idee
zur gemeinsamen Identität für Neunkirchen-Seelscheid befassen wird.
Ebenso wird dieses Gremium die Realisierung eines Symbols,
Kunstwerkes, Handwerkstückes oder Ähnlichem im Rahmen der
Heimatschmiede begleiten.
Dabei muss es sich gar nicht um ein einzelnes Objekt handeln und auch
nicht um eine einzelne schaffende Person. Wanderausstellungen durch
die Ortsteile, ein Gemeindepuzzle oder ein Fotoband sind dabei ebenso
möglich, wie eine Musiker-Kooperation mit einem eigenen
Gemeinde-Song. Vielleicht möchten unsere Gastronomen im Verbund auch
ein ortstypisches Gericht entwerfen.

Wichtig ist nur, dass prinzipiell ein Zugang für alle Einwohnenden
des Gemeindegebietes möglich sein muss und es sich nicht um eine
Selbstdarstellung sondern um den Grundgedanken des Projektes handeln
muss: Neunkirchen-Seelscheid, Zwei Kerne, EINE starke Gemeinde!

Um Anregungen zu liefern, im Folgenden eine kurze Liste von genannten
Symbolen: Bach (im Fluss), Talsperre, Brücke, Herz, Magnete,
Ginko-Blatt, Walnuss, Ying Yang, Hand in Hand
Der genaue Rahmen der Beteiligung, der Ideen-Einreichung sowie der
Auswahl der Final-Objekte, wird nach dem ersten Treffen der
Steuergruppe (Gremium) veröffentlich. Dabei werden natürlich alle
Bürgerinnen und Bürger eingeladen, den Verlauf in Presse, Social
Media und Internet zu verfolgen, sowie sich in einer weiteren Umfrage
beziehungsweise Abstimmung an den Endergebnissen zu beteiligen.

Facebook: @heimatwerkstatt.nkse
(https://www.facebook.com/heimatwerkstatt.nkse)
Instagram: @heimatwerkstatt_nkse
(https://www.instagram.com/heimatwerkstatt_nkse/)
www.heimatwerkstatt-nkse.de 

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.