Megaprojekt nimmt Form an
Baubeginn für 110 Millionen Euro teuren Tunnel unterm Rhein

- Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln; Frank Sons, Bohrmeister Fima Sonntag; Janine Hofmann, stellv. Projektleiterin StEB Köln; Christian Heinze, Projektleiter StEB Köln und Ulrike Franzke, Vorständin StEB Köln, bei der symobolischen Maschinentaufe.
- Foto: StEB Köln/Peter Jost
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Das 110 Millionen Euro teure Megaprojekt Rheindüker nimmt Form an. Denn zuletzt hat die StEB Köln mit einer symbolischen Maschinentaufe den Beginn des Tunnelbaus zwischen Stammheim und Niehl begonnen. Die Vortriebsmaschine mit einem Durchmesser von 3,20 Metern wird dabei in den kommenden Monaten rund 940 Meter unter dem Rhein zurücklegen – ein zentraler Meilenstein für eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Kölner Abwasserwirtschaft.
Stammheim. Wie wichtig das Megaprojekt für Köln ist, unterstrich Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Maschinentaufe nochmals ausdrücklich. „Der neue Rheindüker ist nicht nur ein technisch anspruchsvolles Bauwerk, sondern ein entscheidender Baustein für die Lebensqualität aller Kölnerinnen und Kölner. Unsere Stadt wird in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen und sich entwickeln.“
Daher sei es wichtig, dass schon jetzt die Infrastruktur auf die zukünftigen Anforderungen vorbereitet werde. „Mit dem Bau des neuen Rheindükers stellen die Stadtentwässerungsbetriebe sicher, dass die Abwasserentsorgung Kölns auch im kommenden Jahrhundert zuverlässig funktioniert und unsere Umwelt, insbesondere der Rhein, geschützt bleibt“, erklärt Reker.
Der sogenannte Rheindüker leitet das Abwasser aus dem linksrheinischen Köln unter dem Rhein hindurch zum rechtsrheinischen Großklärwerk Köln-Stammheim. Dieses reinigt über 80 Prozent des Kölner Abwassers. Die bisherigen Leitungen stammen aus dem Jahr 1928 und sind den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
„Wir erneuern das Rückgrat unserer Kölner Abwasserinfrastruktur – und damit eines der bedeutendsten Bauwerke im Verborgenen“, sagt Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Der neue Düker wird rund 50 Prozent mehr Abwasser transportieren können und macht unser Großklärwerk effizienter und leistungsfähiger. Das zahlt direkt auf unsere Vision ein: blaues Wasser für eine grüne Stadt.“
Insgesamt werde man bis 2035 rund 1,5 Milliarden Euro in die wasserwirtschaftliche Zukunft der Stadt investierenm, wobei der Rheindüker eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte mit einer großen Wirkung für künftige Generationen sei.

- Foto: StEB Köln/Peter Jost
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Außerdem interessant: Der Tunnelbau erfolgt im sogenannten Rohrvortriebsverfahren. Dabei wird die Maschine vom Startschacht in Stammheim aus hydraulisch durch das Erdreich gedrückt, während sie sich mit einem rotierenden Bohrkopf kontinuierlich vorarbeitet.
Im Anschluss an den Tunnelvortrieb folgen der Rohreinzug in das Dükerrohr DN 3200, die Herstellung der Schachtbauwerke und die technische Ausstattung des neuen Rheindükers. Die Inbetriebnahme des neuen Rheindükers ist letztlich für das Jahr 2028 geplant.


Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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