Manheim-neu wächst und gedeiht
Umsiedlung weit fortgeschritten

Lothar Lambertz vom Bürgerbeirat, Brigitte Fischenich von der Stabsstelle Umsiedlung Manheim, Bürgermeister Dieter Spürck und Ortsvorsteherin Lonie Lambertz (v. li.) hatten zu einer Führung durch Manheim-neu eingeladen. | Foto: Zingsheim
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  • Lothar Lambertz vom Bürgerbeirat, Brigitte Fischenich von der Stabsstelle Umsiedlung Manheim, Bürgermeister Dieter Spürck und Ortsvorsteherin Lonie Lambertz (v. li.) hatten zu einer Führung durch Manheim-neu eingeladen.
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Kerpen-Manheim - Während im alten Manheim die Abrissbagger ganze Arbeit leisten,
wächst und blüht ein paar Kilometer weiter Manheim-neu. Stadt und
RWE haben bei einem Rundgang auf die Fortschritte hingewiesen.

Kerpen (zi). Rund 1.200 Menschen wohnen mittlerweile in dem
Umsiedlungsort, in dem der Bebauungsplan eine weitgehend individuelle
Bebauung ermöglicht hat. So sind inzwischen zahlreiche Ein-und
Mehrfamilienhäuser entstanden, die auf meist großzügigen
Grundstücken ganz nach den Vorstellungen der Eigentümer errichtet
wurden. Sogar ein Holzhaus, ein Fachwerkhaus und ein Gebäude mit
Wohnturm und außenliegender Uhr sind zu finden. Auf vielen Dächern
finden sich Photovoltaikanlagen.

Zurzeit läuft der Straßenausbau. „Nächste Woche beginnen die
Arbeiten am Manheimer Ring“, erklärte Brigitte Fischenich von der
Stabsstelle Umsiedlung Manheim. Der Ring zieht sich wie eine Art
Hauptstraße durch das weitläufig angelegte Dorf und soll
schrittweise die oberste Straßendecke und Gehwege bekommen. Zwischen
Häusern und Straßen verlaufen kleine Verbindungswege sowie
Grünachsen, die den dörflichen Charakter betonen. Für Kinder gibt
es drei Spielplätze, für Tierfreunde eine Hundewiese und am Ortsrand
einen Rodelhügel mit viel Grün. Für 2022 ist der Abschluss der
Umsiedlung geplant, vielleicht werde man schon deutlich früher
fertig, hofft Brigitte Fischenich.

Noch 14 Eigentümer in Manheim-alt haben bisher nicht an RWE verkauft.
Man stehe aber mit allen in Verhandlungen, teilte Michael Hennemann
von RWE Power mit. Auch die letzten in Manheim-alt untergebrachten
Flüchtlingsfamilien würden zum Ende des Monats den Ort verlassen.

„Manheim ist einer der Umsiedlungsorte, wo alles sehr schnell
gegangen ist“, so Bürgermeister Dieter Spürck. Rund 8,2 Millionen
Euro habe die Stadt aus den Entschädigungsgeldern von RWE wieder in
die Infrastruktur des neuen Dorfs investiert. So sind das
Bürgerzentrum entstanden, der Sportplatz mit Kunstrasenplatz für die
Fußballvereine Viktoria Manheim und SV Blatzheim, der Friedhof mit
Aussegnungshalle sowie der Kindergarten Pusteblume. Was jetzt noch
fehlt, sind das Feuerwehrgerätehaus und das Ersatzgebäude für die
Manheimer Kirche. Der Baubeginn für das Feuerwehrgerätehaus soll
noch in diesem Jahr erfolgen, versicherte Dieter Spürck.

Einen Abrisstermin für die Pfarrkirche St. Alban und Leonhardus in
Manheim-alt gibt es noch nicht, sagte Michael Hennemann. Dafür hat
die kleine Marienkapelle aus dem alten Ort perfekt die Umsiedlung
geschafft. „Sie wurde eins zu eins abgetragen und wieder
aufgebaut“, meinte Lothar Lambertz, Vorsitzender des gewählten
Bürgerbeirats. „Et Kapellche“, wie die Manheimer den kleinen
Sakralbau von 1772 liebevoll nennen, gehört nicht der Kirche, sondern
der Stadt. Bis auf eins wurden inzwischen auch alle Wegekreuze im
neuen Ort wieder aufgestellt.

„Anfangs haben wir mit RWE gestritten, denn die wollten hier in drei
oder vier Abschnitten bauen“, erinnerte sich Lothar Lambertz.
Letztlich, so Lambertz, habe man sich durchsetzen können und
erreicht, dass alles in einem Abschnitt gebaut wird. „Wir haben es
geschafft, das gesamte Vereinsleben mit umzusiedeln“, weiß
Ortsvorsteherin Lonie Lambertz. „Einige Vereine haben sogar
Aufnahmestopp.“

Was im neuen Dorf noch fehlt, ist ein Geschäft, eine Bäckerei oder
eine Gaststätte. Die wirtschaftlichen Aussichten für ein derartiges
Gewerbe werden jedoch als nicht allzu rosig angesehen, so dass
Manheim-neu darauf zunächst wohl nicht hoffen darf.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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