Wartungsstillstand der Shell
Hygienekonzept hat funktioniert

NRW-Gesundheits- und -Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (3.v.r.) und Gesundheitsamtsleiter Dr. Franz-Josef Schuba (2.v.l.) beim Anlagenstillstand im Wesselinger Werk der Rheinland Raffinerie mit (v.l.n.r.) Stillstandsmanager Stefan Bädorf, Betriebsleiter Andreas Loschelder, Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath und Werksarzt Dr. Markus Schmidt. | Foto: Shell
  • NRW-Gesundheits- und -Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (3.v.r.) und Gesundheitsamtsleiter Dr. Franz-Josef Schuba (2.v.l.) beim Anlagenstillstand im Wesselinger Werk der Rheinland Raffinerie mit (v.l.n.r.) Stillstandsmanager Stefan Bädorf, Betriebsleiter Andreas Loschelder, Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath und Werksarzt Dr. Markus Schmidt.
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Wesseling - (rmm) Zum Ende Wartungsstillstandes der Rheinland Raffinerie, welches
mit einem umfangreichen Sicherheits- sowie Hygienekonzept zum Schutz
vor Corona-Infektionen verbunden war, besuchte NRW-Arbeits- und
-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Werk. Seit Ende August
waren täglich bis zu 2.000 zusätzliche Mitarbeiter in Wesseling im
Einsatz.

Eigentlich sollte der Stillstand schon im April stattfinden, aber
wegen der beginnenden Pandemie hatte sich das Werk entschlossen, alles
zu verschieben und zusätzlich das Konzept zum Schutz vor Corona zu
erarbeiten. Und es greift: Wie Werkssprecher Moritz Faenger-Montag der
Redaktion auf Nachfrage mitteilte, seien während des Stillstandes auf
Wesselinger Boden gar keine Fälle aufgetreten, aktuell sind sechs
Mitarbeiter einer Partnerfirma auf GodorferWerksgebiet isoliert,
gesamt habe es seit Beginn der Pandemie 14 Personen mit
Corona-Infektion gegeben, die aber alle wieder genesen seien.

„Wir sind jetzt auf der Zielgeraden des Stillstands und konnten alle
Arbeiten weitestgehend planmäßig, vor allem aber sicher
durchführen. Denn die Gesundheit unserer Partnerfirmenmitarbeiter,
unserer Stammbelegschaft und unserer Nachbarn hat oberste Priorität.
Die gründliche Vorbereitung einer solchen Mammutaufgabe unter
Corona-Bedingungen hat zum Erfolg geführt“, zog Raffineriedirektor
Dr. Marco Richrath Bilanz.

Eine der wirksamsten Infektionsbarrieren sei gewesen, dass 95 Prozent
der Arbeiten unter freiem Himmel stattfanden.

„Es freut mich, dass die Wartungsarbeiten in Wesseling erfolgreich
durchgeführt wurden. Für mich zeigt das deutlich, dass mit einem
durchdachten Hygienekonzept und in enger Absprache mit dem örtlichen
Gesundheitsamt auch umfangreiche betriebliche Maßnahmen ohne Probleme
umgesetzt werden können. Entscheidend sind klare Hygieneregeln und
eine konsequente Umsetzung durch die beteiligten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter“, erklärte Minister Laumann beim Treffen mit dem
Raffineriedirektor, Stillstandsmanagern und dem leitenden Werksarzt.

Das Konzept war vor allem darauf ausgerichtet, dass sich Mitarbeiter
nicht zu nahe kommen. Geh- und Radwege wurden deutlich gekennzeichnet,
an Engstellen wurden Einbahnregelungen getroffen.

Alle Gewerke wurden in kleinstmögliche Teams aufgeteilt, die während
der gesamten Dauer des Stillstands bestehen blieben, damit es nicht zu
Durchmischungen und somit unnötigen Kontakten kommt. Die gesamte
Mannschaft wurde in drei Gruppen aufgeteilt, die Sozialbereiche wie
Kantine, Duschen und Umkleiden jeweils nur in getrennten Zeitfenstern
nutzen durften.

Dazwischen wurde gereinigt, desinfiziert und gelüftet. Statt einem
gab es zwei Kantinenzelte, und das Catering wurde so organisiert, dass
die Mahlzeiten einzeln vakuumverpackt an die Esser ausgegeben wurden.

Unterstützung zur Einhaltung der Regeln leisteten Hygiene-Coaches
einer externen Fachfirma, die den Arbeitern halfen, auf Abstand und
sicheres Verhalten zu achten. Der medizinische Dienst der Raffinerie
war mit einem eigenen Container am Stillstandsbereich stationiert, und
das mit Beginn der Corona-Pandemie etablierte Kontaktmanagement half,
dass aus einzelnen Infektionen, Kontakt- oder Verdachtsfällen keine
Weiterverbreitung im Werk folgte.

Grundsätzlich gilt seit Beginn der Corona-Pandemie im Werk, dass 1,5
Meter Mindestabstand einzuhalten sind. Da, wo dies aus der
Arbeitssituation heraus nicht möglich ist, muss mit Schutzmasken,
Gesichtsvisieren oder zusätzlichen Barrieren wie Plexiglasscheiben
gearbeitet werden. Für alle geschlossenen Räume ist eine
Maximalpersonenzahl festgelegt und ausgeschildert.

Mitarbeiter mit Krankheitssymptomen dürfen das Werk nicht betreten.
An den Einlasstoren für den Stillstand wurde außerdem kontaktlos die
Körpertemperatur gemessen.

Die allgemeinen Hygieneregeln (Abstandhalten, Husten- und
Niesetikette, regelmäßiges Händewaschen mit Seife) werden geschult
und durch Beschilderungen im Werk immer wieder verdeutlicht. Im
Stillstandsbereich wurde diese Beschilderung neben Deutsch und
Englisch in sechs weiteren Sprachen ausgeführt.

Corona-Kontakt- und -Verdachtsfälle werden über das
Kontaktmanagement der Raffinerie erfasst. Alle dann eventuell
betroffenen Mitarbeiter werden benachrichtigt und zur häuslichen
Isolation verpflichtet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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