Der schönste Tag im Leben
10 Jahre Heiraten am Bahnhof in Witterschlick

Yvonne und Thomas Reimann gaben sich vor Standesbeamtin Britta Ewert (Mitte) im Bahnhof Witterschlick das Jawort. Rechts im Bild die Eigentümer Anette und Albert Söhngen.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Yvonne und Thomas Reimann gaben sich vor Standesbeamtin Britta Ewert (Mitte) im Bahnhof Witterschlick das Jawort. Rechts im Bild die Eigentümer Anette und Albert Söhngen. 
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Alfter-Witterschlick - Unterwasserhochzeiten, Trauungen auf dem Schiff auf dem Rhein oder
im Weinkeller – an ausgefallenen Locations für den schönsten Tag
im Leben mangelt es in der Region nicht. So auch nicht in
Alfter-Witterschlick. Hier können sich Verliebte seit nunmehr zehn
Jahren das Jawort im historischen Güterschuppen des Bahnhofs
Witterschlick geben. Als „Jubiläumsbrautpaar“ tauschten nun
Yvonne Duric und Thomas Reimann hier ihre Ringe.

„Ich kannte den Bahnhof schon als ganz kleines Kind“, meinte der
38-jährige Thomas Reimann, der in Witterschlick aufgewachsen ist. Und
so entschlossen sich die beiden hier nicht in den Hafen, sondern
vielmehr in den Bahnhof der Ehe einzulaufen und schwörten sich ewige
Treue. Kennen- und lieben hatten sich die beiden Telekom-Mitarbeiter
vor drei Jahren bei der Arbeit. Für Yvonne Duric (31), die aus Köln
kommt, und nun den Nachnamen ihres Ehemannes angenommen hatte, war
auch sofort klar, dass sie hier heiraten werden: „Hier ist es
schöner als im Standesamt im Rathaus.“

Der Bahnhof Witterschlick war die erste Außenstelle des Standesamtes
der Gemeinde Alfter. Vor einigen Jahren kam das Herrenhaus Buchholz.
Mehr als 300 Paare ließen sich im ehemaligen Güterschuppen
mittlerweile trauen, die erste Hochzeit fand am 17. Juli 2009 statt,
schilderten die Eheleute Annette und Albert Söhngen, die vor 15
Jahren das Bahnhofsgebäude kauften und mittlerweile auch selber einen
Teil bewohnen. Die Idee hier eine Standesamtsaußenstelle einzurichten
kam am 8. August 2008, also am 8.8.08, aufgrund eines
Zeitungsartikels, der sich mit diesem „griffigen Datum“
beschäftigte. Die Eheleute Söhngen waren direkt begeistert, zumal
die Gemeinde Alfter bis zu diesem Zeit noch gar keine Außenstelle
besaß. Alfters damalige Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper und der
ehemalige leitende Standesbeamte Hans Gimnich waren schnell von der
Idee zu begeistern. Das Besondere am Bahnhof Witterschlick ist zudem,
dass er noch in Betrieb ist und hier tatsächlich noch Züge an- und
abfahren: „Wir haben hier eine Art Industriearchitektur, die sehr
gefragt zu sein scheint“, meinte Albert Söhngen.

Etwa die Hälfte der Brautleute kommt aus der Region, die anderen aus
ganz Deutschland. Ein deutsches Liebespaar reiste sogar extra aus
Dubai an, wo sie arbeiteten, um hier zu heiraten, erinnerte sich
Albert Söhngen. Er erinnerte sich auch gut an einen Bräutigam, der
in Soldatenuniform heiratete, an Alfterer Feuerwehrkameraden, die mit
der Drehleiter anrückten um einen ihrer Kollegen zu begleiten oder an
eine Polizeistaffel, die mit einem Mannschaftswagen anreiste und
anschließend für das Brautpaar Spalier stand. Ein Profifußballer
von Dynamo Dresden heiratete hier seine Liebste und als prominenter
Gast konnte das bekannte Model Bruce Darnell (unter anderem Juror bei
„Germany’s Next Top Model“) begrüßt werden. Allerdings nur als
Gast: „Er fuhr verzweifelt durch Witterschlick und hatte den Bahnhof
zunächst nicht gefunden“, schmunzelte Albert Söhngen.

Yvonne und Thomas Reimann gaben sich übrigens vor Alfters
Standesbeamtin Britta Ewert das Jawort. Sie hatte ihren Mann Bastian
vor neun Jahren selber hier geheiratet: „Da wir nur standesamtlich
heiraten wollten, suchten wir nach etwas Besonderem.“ Die frisch
getrauten Reimanns hatten übrigens doppelten Grund zur Freude, wie
sie stolz berichteten: Am 6. Juni erblickte Sohn Ben das Licht der
Welt.Infos kompaktWer in der Historischen Güterhalle des
Witterschlicker Bahnhofs an der Servaisstraße heiraten möchte,
findet alle Infos unter www.bahnhof-witterschlick.com. Trauungen
finden jährlich von Anfang April bis Ende Oktober statt. Die Preise
liegen werktags bei 200 Euro und am Wochenende bei 250 Euro.
Anmeldungen erfolgen über die Gemeinde Alfter.

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